Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Miststück!", fauchte sie und kassierte für ihre freche Zunge einen Tritt gegen das Schienbein. Sie fauchte und fletschte die Zähne vor Schmerz. Ich stand bewusst langsam, aber wachsam auf. Die Vampirin nutzte den kurzen Augenblick, sprang geschmeidig auf die Beine, aber darauf war ich gefasst und rammte meinen Fuß gegen ihren Bauch. Sie stolperte nach hinten, knallte gegen einen schwarzhaarigen Vampir und beide zogen eine Rothaarige mit zu Boden.
Doch lange konnte ich meinen Triumph nicht genießen, denn auf einmal bekam ich einen heftigen Schlag ins Kreuz. Ich keuchte einen Augenblick, drehte mich jedoch rechtzeitig um die eigene Achse, um ihrer Faust zu entgehen, die auf mein Genick gezielt war. Aber dafür bekam ich einen Tritt gegen die Seite. Ich ballte vor Schmerz meine Fäuste und hieb wild auf ihre Schulter ein. Der Arm sackte kraftlos herab, doch der andere blieb nicht still. Mein Kopf brummte, als er den Hass der Vampirin zu spüren bekam und für einen kurzen Moment erblickte ich weiße Sternchen.
Mir reichte es. Meine Wut stieg. Ich trat blind nach ihr und schien sie erfasst zu haben, aber plötzlich wurde sie wild fuchtelnd von der Menge verschluckt.
Ich stützte mich einen kurzen Augenblick auf meinen Knien ab und sammelte meine Instinkte. Meine Kraft wurde schwächer und die Sonne war noch viel zu weit entfernt, um rechtzeitig in den Kampf einzuschreiten. Es würde noch eine Weile vergehen, bis sie mir zu Hilfe kommen konnte und bis dahin musste ich sehen, dass ich überlebte.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und blickte mich in der Menge um. Zwei Nightvamps kämpften gegen einen meiner Kameraden. Das war nicht fair, so würden wir niemals eine Chance haben.
Ich erblickte Arianna, die vergeblichst versuchte gegen zwei männliche Vampire standzuhalten. Sie würde es nicht schaffen und es dürfte nicht allzu lange dauern bis ihre Kräfte erschlafft waren.
Dorthin rannte ich und warf mich dem ersten Kerl entgegen. Er ging zu Boden und ich landete unangenehm auf ihm. Meine Fäuste trommelten heftig gegen seine Brust. Arianna nickte mir dankend zu und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den zweiten Vampir. Ich lächelte grimmig und meine Schläge wurden etwas härter. Er knurrte wild und hätte es beinahe geschafft mich von ihm zu stoßen.
Einen kurzen Moment war ich darauf konzentriert mein Gleichgewicht wieder zu finden, so dass ich die Vampirin, die ich vorhin von mir gestoßen hatte, nicht kommen sah. Sie rammte ihr gesamtes Körpergewicht gegen mich und ich wurde zu Boden geschleudert. Geschmeidig sprang ich wieder auf und stand plötzlich vor drei Nightvamps, die zähnefletschend vor mir standen.
Jetzt war es aus. Mit Drei zur selben Zeit konnte ich es nicht aufnehmen und ich durfte auch nicht hoffen, dass mir jemand zu Hilfe eilen würde.
Auf einmal blitze und donnerte es ein weiteres Mal und alle Kämpfer blieben erstarrt stehen. Als ich verwirrt in ihre Augen blickte, sah ich, dass ihr Interesse nicht auf mich gerichtet war. Langsam drehte ich mich um und erblickte Barbaras bleiches Gesicht, die im selben Moment einen erschlafften Körper zu Boden sacken ließ.
Verblüfft blieb mir der Mund offen stehen. Barb hätte ich einen Mord nicht zugetraut. Mitgefühl regte sich in meiner Brust. Ich wusste, was sie nun fühlen musste und so ein Gefühl wollte ich ihr gerne ersparen.
"Anführerin der Sunnyvamps, komm stell dich mir. Ich will dich für diesen Mord bezahlen lassen. Komm."
Mein Magen krampfte sich vor Schreck zusammen und ich blickte mich hektisch um. Doch ich konnte Kail nirgendwo entdecken. Die Vampire, die mich kurz vorher noch bedroht hatten, lösten sich aus der Erstarrung und traten spöttisch lächelnd beiseite.
"Komm. Oder ich werde diesem Menschenkind etwas zuleide tun."
Ich blieb wie angewurzelt stehen. Meinte er Lil? Nein, das konnte nicht sein. Sie war doch im Lagerhaus geblieben.
"Du denkst ich lüge?"
Kail trat mit einem weiteren Vampir aus der Menge. In den Armen des Begleiters zappelte eine kleine Gestalt mit blondem Haar.
Nein! Das durfte nicht wahr sein. Warum war sie nur hier? War sie uns gefolgt? Meine Kameraden blickten ebenso entsetzt wie ich auf das Trio.
Plötzlich wurde ich nach vorn gestoßen und taumelte mehrere Meter weit. Ein spöttisches grinsendes Gesicht blickte mir entgegen, als ich einen Blick über meine Schulter warf. Am liebsten hätte ich dem Vampir eine geklatscht, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Ich raffte mich
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