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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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sehr angenehm, doch verletzt hatte ich mich nicht. Per Zufall war ich sogar auf meinen Füßen gelandet und nicht nach hinten gekippt. Sofort rannte ich zu den Dreien und stieß Arianna von der Vampirin fort. Sie taumelte einige Schritte nach hinten und blieb darauf erleichtert auf beiden Beinen stehen.
    Im Anschluss riss ich Susan mit der gesamten Energie, die ich aufbringen konnte und das war viel, da mich die Sonne noch stärkte, von meiner Schwester los und wuchtete sie in das nächste vertrocknete Gebüsch. Meine Kräfte beeindruckten mich noch immer. Ich kniete mich neben meiner Schwester nieder und beobachtete ihr erschrockenes käseweißes Gesicht.
    "Hat sie ... hat sie ...?"
    Sie schüttelte den Kopf und erleichtert rutschte mir das Herz in die Hose. Meine Schwester zwang sich sogar zu einem schüchternem Lächeln. Liebevoll umarmte ich meine Lil, dann ließ ich sie los und stand auf.
    "Susan.", rief ich und drehte mich in die Richtung, in die ich sie gestoßen hatte. Frank und Eddi halfen ihr gerade aus der Hecke, doch sie würdigte den Männern keine Blicke. Ihre Augen beobachteten noch immer Lil und ihre Zähne waren gefletscht. Ein leises Knurren ließ meine Schwester vor Schreck zusammenzucken.
    "Susan, reiß dich gefälligst zusammen. Es war ein trauriger, schmerzender Tag für dich heute und dass wir dir noch nicht alle Regeln erklärt haben ist mir ebenso bewusst. Doch eins sage ich dir. Niemand tut meiner Schwester weh. Am besten rührt niemand meine Schwester an, wenn sie es nicht will. Ich weiß nicht, was ich mit dir gemacht hätte, wenn es zu spät gewesen wäre."
    Diese Warnung saß und beschämt zwang Susan den Blick zu Boden. Meine Stimme hatte einen lauten herrschenden Ton angenommen, der nur so vor Macht des Lichts tropfte.
    "Hast du verstanden?"
    Sie sagte nichts. Ich spürte wie sie vorsichtig meine Gefühle abtastete und ich wusste, meine Jungs taten das selbe. Ich gab ihnen noch extra einen wütenden Blick und bemerkte wie sie zusammenzuckten. Etwas ruhiger wiederholte ich das Wort.
    "Verstanden?"
    Noch immer rührte sie sich nicht. Was war los? Hatte ich mich nicht klar und deutlich ausgedrückt?
    "Verstanden?", ein genervter Unterton schwang in meiner Stimme mit.
    Sie konnte meine Wut nicht mehr ertragen. Es schmerzte ihr in der Brust. Arianna und die anderen verbargen es grandios, doch als Neue musste sie sich erst daran gewöhnen. Susan nickte und ich hörte ein erleichtertes Aufatmen um mich herum.
    "Gut."
    Mein Hass und meine Wut verpufften mit einem Schlag und Stolz nahm den Platz dafür ein. Genau so sollte sich ein Anführer benehmen. So und nicht anders. Wow, tat das gut. Ich nickte mit dem Kopf und Eddi und Frank ließen Susan wieder los.
    Erschöpft sackte sie auf die Knie. Ihren Blick hob sie noch immer nicht. Ich war ihr jetzt die gesamte Erklärung unserer Regeln schuldig.
    "Wir nehmen nur den Menschen das Blut, die im Sterben liegen oder bleibende große Schäden davontragen. Ich will nicht, dass jemand einen gesunden Menschen in einen Vampir verwandelt."
    Wieder nickte die junge Frau und das schwarze Haar rutschte ihr von der Schulter in ihr Gesicht. Ich drehte mich zu meiner Schwester um und nahm vorsichtig und zart ihren Arm. Sie zitterte und ihre Lippen hatten einen leichten Blauton angenommen. Mit meiner Körpertemperatur konnte ich sie hoffentlich wärmen.
    "Kommt, holen wir Rose und Isabell ab und besuchen die Lagerhalle. Beeilen wir uns beim Packen. Viel kann es eh nicht sein."
    Niemand sagte etwas. Ein allgemeines Nicken stimmte mir zu.
     

Kapitel 20
    Der erste Eindruck
    Sandy
     
    Es war seltsam still. Kein einziger Vogel zwitscherte. Keine Katze miaute. Das Einzige, das zu hören war, war das Rauschen einer Dusche in einem Nachbarhaus. Die Stimmung war bedrückend.
    Vor der Haustüre bot sich Maik an, unsere Sachen zu holen und ich nickte dankbar. Bei meiner Stresssituation vorher, war er aufmunternd hinter mir gestanden und hatte mich mit einem merkwürdigen stolzen Blick betrachtet. Mir war es erst aufgefallen, als wir gingen.
    Die Sonne pumpte noch immer Energie durch meinen Körper, doch ich konnte es schon beinahe vergessen, so sehr hatte ich mich daran gewöhnt. Ich nahm meine Schwester in die Arme und fing an sie fest zu drücken.
    "Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.", flüsterte ich aufgebracht in ihr linkes Ohr.
    "Es tut mir alles so leid."
    Ich hörte Lil tief ein und ausatmen.
    "Es ist nichts. Wirklich nicht."
    Ihre Stimme klang ruhig

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