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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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ihn, mit einem hilflosen Schrei der Frau.
    Eddi war sichtlich erleichtert und auch Arianna machte mich nicht auf den Fehler aufmerksam. Dafür war ich ihr sehr dankbar. Meine Erzählung beendete ich mit den Worten:
    "Tja, und nun steht Susan vor dem Grab ihres Sohnes."
    Frank und Maik blickten sich verblüfft an. Die Augen waren weit aufgerissen, ein trauriger Blick lag darin und der Mund stand offen. Erst als Maik mich direkt ansah, überkam mich ein schlechtes Gefühl.
    "Oh ... ähm ... Es macht dir doch nichts aus, oder?"
    Benommen schüttelte er den Kopf. Erleichtert stieß ich den angehaltenen Atem wieder aus.
    "Das ist ja richtig schrecklich."
    Mein Blick wanderte zu meiner Schwester und ich bemerkte, dass sie geweint hatte. Ihre Augen waren gerötet und geschwollen und ihre Wangen waren ganz nass.
    "Psst. So ist das Leben. Es ist schrecklich und leider nicht immer fair", flüsterte Arianna liebevoll und wischte ihr eine Träne fort.
    "Komm schon, sei nicht so traurig. Ich sollte Susan trösten und nicht dich. Komm sehen wir, wie es ihr geht, Okay?"
    Lil nickte und ließ sich von Arianna aufhelfen. Beide gingen gemächlich aus der Wohnung.
    "So und nun seid ihr dran."
    Zuerst reagierte noch niemand. Sie waren alle noch viel zu geschockt um über etwas anderes nachzudenken. Geduldig wartete ich und nach einer Weile fing Maik an zu sprechen.
    "Also. Unser Tag war nicht einmal halb so spannend wie eurer, aber Frank ist ein Genie beim Gestalten eines Zimmers. Die alten Matratzen haben wir auf dem Dachboden gefunden. Sie sind nicht die besten, aber bequemer als der Boden."
    Au ja, nach den Matratzen sehnte ich mich schon.
    Frank lächelte zu Maiks Rede und fügte immer wieder mal etwas dazu. Sie erzählten, dass die Nachbarblumen zu wunderschön waren um sie nicht zu klauen und dass es richtig Spaß gemacht hatte.
    Ich konnte nur zweifelnd den Kopf schütteln. Ich wollte kein Abenteuer und bekam eins. Sie wollten eins und mussten etwas mit Absicht tun, um ihr Adrenalin zu steigern. War natürlich wieder typisch. Typisch Jungs, egal im welchen Alter sie waren.
    Als Maik erzählte, dass er beim Staubwischen einen Hustenanfall bekommen hatte, hörte ich einen lauten Schrei. Ein kindliches Kreischen. Sofort sprang ich auf die Beine und warf unschlüssig meinen Kopf hin und her. War das Lil?
    Selbst in den Augen der Männer las ich Verwirrung und ein klein wenig Angst. Eilig strauchelte ich zum Fenster und hielt mich dort am Rahmen fest, da ich meinen weichen Knie im Moment nicht vertraute. Der Anblick, der sich mir bot, sah etwas Seltsam aus.
    Susan stand über etwas gebeugt und knurrte wie wild. Arianna zehrte mit ihrer ganzen Kraft am T-Shirt der Vampirin. Doch sie war nicht stark genug um Susan fortzuziehen. Ihr Gesicht hatte sich vor Angst verzogen und ich hörte ihre piepsige Stimme, die der Sunnyvamp befahl aufzuhören.
    "Verdammt."
    Susan und Arianna waren mit einem Blick auszumachen, doch Lil fehlte. Erst in diesem Moment erkannte ich das Zappeln und das Kreischen. Verdammt, nein. Maik tauchte neben mir auf und erkannte die Situation sofort. Ich war ihm dankbar, dass er nicht so schnell ausflippte wie ich.
    "Frank, Eddi kommt schnell. Wir müssen Lil helfen."
    Er verschwand aus dem Zimmer und die beiden Männer mit ihm. Ich konnte ihnen nicht folgen. Ich konnte Lil nicht eine Sekunde lang aus den Augen lassen. In jedem Augenblick könnte etwas passieren. Ebenso würde es zu lange dauern, auf die Männer zu warten, bis sie das taten, was eigentlich eine Anführerin tun müsste.
    Es fühlte sich so an, als wäre ich in einem Traum. Gefangen in einem, den ich hassen würde. Ich riss das Fenster auf und war schon auf das Brett mit den Blumenkästen gesprungen, bevor ich wusste was ich tat.
    "Nein. Tu das nicht.", hörte ich Ariannas wütende Stimme. Lil gab keine Laute mehr von sich. Ihr Angstgeruch war jedoch nicht zu übertönen.
    Hatte ich schon einmal erwähnt, dass ich Höhenangst hatte. Nein, ganz bestimmt nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte ich es selbst total vergessen. Doch es war zu spät um umzukehren, denn schon befand ich mich im freien Fall in die Tiefe. Die Zeit verging langsam. Als wäre sie mit Absicht verlangsamt worden.
    Das Braungrün der Wiese, die verdorrten Blumen und der Vogel, der erschrocken von der unteren Fensterbank davonflog, kamen mir so vor, als hätte ich einen Film, den ich bis auf das letzte Teil verstehen musste, und somit die Szenerie langsam abspielte.
    Der Aufprall war nicht

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