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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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beide im Auge eines Sturms von Leid – ihre Welt war ein Sturm von Leid, und sie waren gefangen in seinem Zentrum, in der trügerischen Stille, die sie vor so langer Zeit hatte vergessen lassen, dass sie von einem Mahlstrom aus Hass umgeben waren, der sie früher oder später erfassen würde – Hass war überall, er war alles , und sie waren so töricht gewesen zu glauben, sie könnten ihren kleinen Schlupfwinkel verlassen, ohne in die Tiefe gerissen zu werden wie jede andere lebende Kreatur in Eretz.
    Aber sie hatten ihre Lektion gelernt, oder nicht?
    Karous Keuchen drohte in Schluchzen überzugehen, und ihre Beine zitterten. Am liebsten wäre auch sie auf die Knie gesunken, aber das durfte sie nicht – genauso gut hätte sie ihm die Hand entgegenstrecken können. Sie stand über ihm. Ihre Hände waren noch erhitzt von ihrer Magie, und sie hielt sie an sich gedrückt.
    »Ich dachte, du wärst tot.« Akivas Stimme klang erstickt. »Und … ich wollte … auch sterben.«
    »Warum hast du es nicht getan?« Karous Gesicht war heiß und nass, und sie schämte sich ihrer Tränen, schämte sich, dass sie ihn wieder nicht hatte töten können. Was stimmte nicht mit ihr, dass sie nicht einmal jetzt imstande war, ihr Volk zu rächen?
    Akiva stützte sich auf die Hände und richtete sich langsam auf. Er sah vollkommen erschöpft aus, blass, erschüttert und krank, das Weiß seiner Augen so rot, wie es damals gewesen war. »Das wäre zu einfach gewesen«, antwortete er. »Ich verdiene keinen Frieden.«
    »Und was ist mit mir? Hab ich es nicht verdient, dass ich endlich Ruhe vor dir habe?«
    Einen langen Moment sagte er nichts, und ihre Worte hallten in der Stille wider. Sie waren so hässlich – mit Spott verbrämt, der ihre Qual verbergen sollte; sie hasste den Klang ihrer Stimme. Als er schließlich antwortete, war seine Qual unverhüllt. »Doch, das verdienst du. Ich bin nicht hergekommen, um dich zu quälen …«
    »Warum dann?«, schrie sie.
    Noch bevor Akiva sich aufrichtete, hatte sie das Gefühl, als würde sie gegen etwas ankämpfen, und als er dann vor ihr stand und sie einen Schritt zurücktreten musste, um ihm ins Gesicht zu sehen, wusste sie plötzlich, was es war. Seine Form – die Umrisse seiner breiten Schultern, die scharfe Linie seines Haaransatzes, die sie so oft mit den Fingern nachgezogen hatte, und seine Augen, vor allem seine Augen. Konfrontiert mit seiner Echtheit, seiner Nähe, erkannte Karou, dass es Vertrautheit war, gegen die sie ankämpfte – Vertrautheit, die sie gleichzeitig ausfüllte und zerriss – wundervolles, grausames Wiedererkennen .
    Vor ihr stand Akiva, und dieses Wiedererkennen war schon da gewesen, als er noch ein Fremder war, an jenem Tag in Bullfinch, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Deswegen hatte sie das Unglaubliche getan und einem Feind das Leben gerettet. Das Wiedererkennen war da gewesen, als sie in Loramendi mit ihm tanzte, trotz seiner Masken, und auch in den Gassen von Marrakesch, als er eigentlich wieder ein Fremder gewesen war.
    Nur war er es nicht.
    Akiva war für sie nie ein Fremder gewesen, und genau darin lag das Problem. Eine Art Echo hallte zwischen ihnen nach, selbst jetzt, und in der Leere ihres Herzens, dort, wo nur Bitterkeit und Feindseligkeit hätten sein sollen, spürte Karou einen sanften Sog von … Sehnsucht. Und dann Wut. Verräterisches Herz! Sie wollte es sich aus der Brust reißen.
    Warum konnte sie ihn immer noch nicht hassen?
    ***
    Als ihre Blicke sich trafen, war es das, was Akiva sah: nicht die Sehnsucht, sondern ein plötzliches Auflodern von unbändiger Wut, von Hass. Er erkannte nicht, dass es Selbst hass war, und war verloren. Rasch wandte er die Augen ab, und erst jetzt wurde ihm klar dass er – verdammter Narr!  – immer noch Hoffnung gehabt hatte. Hoffnung worauf? Nicht darauf, dass Karou sich freuen würde, ihn zu sehen – ganz so blind war er dann doch nicht –, aber vielleicht auf irgendeinen Hinweis, dass sie noch etwas anderes für ihn empfand als Hass.
    Doch die Hoffnung schwand dahin und ließ ihn vollkommen leer zurück, und als er seine Stimme wiederfand, klang auch sie leer. Hohl.
    »Ich bin gekommen, um den neuen Wiedererwecker zu finden. Ich wusste nicht, dass … du es bist.«
    »Überrascht?«, fragte sie. Ihre Stimme war genauso hasserfüllt wie ihr Gesicht, und konnte er es ihr verdenken?
    »Ja«, antwortete er, obwohl er nicht nur überrascht war, sondern völlig am Boden zerstört. »So könnte man

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