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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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keine Möglichkeit gab, ihn zu erreichen. Oder jedenfalls hatten sie noch keine gefunden.
    »Du weißt doch genau, was ich meine. Wir sind keine Einbrecher, und wir sind auch nicht die Lebenden Schatten. Unser Vater wird unsere Gesichter sehen, bevor er stirbt.«
    »Ja, natürlich. Du ziehst es vor, dass deine Opfer sehen, wer sie umbringt«, rezitierte Hazael, als hätte er es schon hundertmal gehört.
    »Diesmal ist das auch besonders wichtig«, meldete sich Akiva zu Wort. »Und wir brauchen Augenzeugen.«
    Seine Geschwister sahen überrascht zu ihm hinüber. Bis gerade hatte er mit einem Kata versucht, Sirithar zu erreichen, in der Hoffnung, dass er im Zustand vollkommener Ruhe vielleicht Antworten finden würde. Er hatte in beiderlei Hinsicht versagt: keine Ruhe, keine Antworten.
    »Die Leute müssen wissen, dass wir ihn getötet haben«, erklärte er jetzt und steckte seine Schwerter weg. »Sonst werden sie den Stelianern oder den Lebenden Schatten die Schuld geben, und dann wird Japheth keine andere Wahl haben, als die Kriege seines Vaters weiterzuführen.«
    Japheth war der Kronprinz. Er war der Kronprinz, weil sein zweitältester Bruder seinen ältesten Bruder ermordet hatte und noch in derselben Nacht selbst umgebracht worden war, während er die Göttersterne um Vergebung für seine Sünde bat. Er wurde als der Ungesühnte in Erinnerung behalten, der Bruder, den er getötet hatte, war der Gerächte, und Japheth war einfach nur Japheth. Er war alles andere als ein strahlender Held; in Wahrheit war er ein Feigling, der den Turm der Eroberung nur mit voller Eskorte verließ und selbst dann noch Angst hatte. Doch er war die richtige Art Feigling – er würde vor dem Krieg zurückschrecken, selbst wenn er sich nicht selbst daran beteiligen musste. Zumindest war das Akivas Hoffnung.
    »Also werden die Unseligen zum Feind«, seufzte Hazael wehmütig.
    »Die Bürger hassen uns sowieso«, erwiderte Liraz. »Sie werden sich freuen, dass wir endlich unser wahres Gesicht zeigen.«
    »Ja, das werden sie«, stimmte Akiva zu. »Sie werden sagen, dass Joram es hätte wissen müssen und dass es seine eigene Schuld war, dass er so viele Bastarde in die Welt gesetzt hat. Es wird sie schockieren, und so wird es mit uns zu Ende gehen.«
    »Und mit uns meinst du …?«
    »Uns alle.« Akivas Worte hingen schwer in der Luft. »Wir werden alle unser Leben verwirken.«
    »Du meinst, wir drei sollen das Schicksal von dreihundert Unseligen besiegeln?«, fragte Hazael.
    »Ja«, antwortete Akiva und blickte aufs Meer hinaus. Dreihundert Unselige. Nur noch dreihundert. So viele andere hatten sie schon verloren, und im Grunde hatte Akiva auch deren Schicksal besiegelt. Oder nicht? Er hatte die Sache ins Rollen gebracht. Sicher, der Krieg hatte seit Jahren angedauert, aber nachdem sie die Portale abgebrannt hatten, war er innerhalb weniger Monate zu Ende gegangen. Als Brimstone nichts mehr ausrichten konnte, hatte Joram jeden verfügbaren Seraph auf die Chimären gehetzt, und alle hatten schwere Verluste hinnehmen müssen: die Dominion, die Zweite Legion, selbst die Kundschafter und die Kriegsflotte, aber niemanden hatte es so schwer getroffen wie die Unseligen. Sie waren entbehrlich, endlos ersetzbar. Sie waren von Anfang an die kleinste Truppe gewesen, und ihre Verlustrate war enorm: Gerade mal ein Viertel der Männer und Frauen hatte überlebt. »Wir werden die anderen warnen«, beschloss Akiva. »Sie werden ihre Regimenter verlassen und sich uns anschließen. Gibt es irgendjemanden, der noch weniger zu verlieren hätte als sie?«
    »Sklaven«, antwortete Hazael.
    »Wir sind Sklaven«, entgegnete Akiva. »Aber nicht mehr lange.«
    In den darauffolgenden Tagen fingen sie vorsichtig an, ihre Geschwister zu warnen, allerdings nur direkt und persönlich, wenn Truppen durch Kap Armasin kamen. Einige nächtliche Flüge im Schutz seines Unsichtbarkeitszaubers waren notwendig, um zu weiter entfernt liegenden Stützpunkten zu gelangen. Die Unseligen waren in alle vier Winde zerstreut, ein paar bei diesem Regiment, ein paar bei jenem. Akiva dachte an Melliel und ihr Team, aber er hatte keine Möglichkeit, sie zu erreichen. Er fragte sich, was sie hinter dem Horizont gefunden hatten, ob sie noch lebten, ob von den Truppen, die sie gesucht hatten, noch welche lebten und ob sie je zurückkommen würden. Bisher war niemand, der zu den Fernen Inseln aufgebrochen war, jemals zurückgekehrt.
    Man hätte denken können, dass das den Eifer des

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