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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Süden gestorben. Sie haben die Chimären verteidigt. Und was habt ihr derweil getan?«
    Die Sonne stieg am Himmel empor, die Hitze lastete schwer auf ihnen. Der Hof war hell und still. »Wir haben das getan, was die Engel getan haben«, antwortete ihr Thiago, »und dennoch machst du uns Vorwürfe, nicht ihnen. Wäre es dir lieber, wir hätten kapituliert – uns auf den Rücken gelegt und ihnen die Kehle dargeboten?«
    »Nein.« Wieder schluckte Karou. Es war eine schwierige Gratwanderung: Wie sollte sie für einen anderen Kurs eintreten, ohne dabei wie eine blauäugige Pazifistin zu wirken – bestenfalls naiv, schlimmstenfalls eine Sympathisantin mit dem Feind, und Letzteres glaubten die meisten ja sowieso schon von ihr. Am Ende lief doch alles darauf hinaus, dass sie ihnen keine wirkliche Alternative zum Kämpfen bieten konnte. Als sie gemeinsam mit Akiva von einer neuen Welt geträumt hatte, da hatte sie geglaubt, dass er sein Volk und sie ihres voranbringen würde – als wäre die Zukunft ein Land, in dem sie sich treffen konnten, ein Land mit anderen Regeln, in dem es möglich war, die Vergangenheit zu überwinden – oder auf sich beruhen zu lassen? –, als würde man die Strichliste auf den Fingerknöcheln eines Seraphs ein für alle Mal von seiner Haut entfernen.
    Jetzt, wo sie nicht mehr im Innern dieser Seifenblase törichter Liebe schwebte, begriff Karou, wie grauenvoll ihr Traum geworden wäre, wenn sie ihn hätten verfolgen können, wie schmutzig, wie kaputt. Niemals wären die Strichlisten verblasst, sie wären geblieben, für immer – zwischen ihr und Akiva, zwischen Chimäre und Seraph –, und die Hamsas würden ebenso bleiben. Sie konnten sich nicht einmal richtig berühren. Dass sie geglaubt hatte, es wäre möglich, diese Hände miteinander zu vereinen, ließ ihr den Traum noch verrückter erscheinen denn je. Und doch … die einzige Hoffnung ist die Hoffnung . Brimstones Worte, damals und nun wieder, diesmal von Issa.
    »Tochter meines Herzens«, lautete die Botschaft, die Brimstone an Karou geschickt hatte. Als sie jetzt daran dachte, hätte sie am liebsten wieder geweint, hier, mitten auf dem Hof. »Zweimal-Tochter, meine Freude. Dein Traum ist meiner, und dein Name ist wahr. Du bist all unsere Hoffnung.«
    Ihr Traum. Ein schmutziger, kaputter Traum war immer noch besser als gar keiner. Aber damals hatte sie Akiva gehabt. Was hatte sie jetzt? Nichts zu versprechen und keinen gemeinsamen Plan. Nur ihren Namen.
    »Nein«, wiederholte sie. »Ich würde niemals wollen, dass wir kapitulieren. Aber auch nicht, dass du unser Volk in deinem Eifer, das ihre zu schlagen, in die Knie zwingst. Und auch nicht, dass du unsere Zukunft unter Asche begräbst, nur um die ihre begraben zu können.«
    Thiagos Augen wurden schmal, während er nach den richtigen Worten für eine schlagfertige Erwiderung suchte, sie aber nicht fand.
    Karou fuhr fort: »Brimstone hat mich gelehrt, dass es ein Zeichen von großer Stärke ist, sich im Angesicht des Bösen treu zu bleiben. Wenn wir uns von unseren Feinden zu Monstern machen lassen …« Sie sah Amzallag an, den finsteren Grauton seiner Haut, blickte dann zu Nisk und Lisseth, die dicht hinter Thiago standen, noch immer als Naja zu erkennen, aber völlig ohne Issas Schönheit und Anmut. Zu all den anderen, übergroß, viel zu reichlich ausgerüstet mit Zähnen und Klauen, geflügelt und unnatürlich. Es war ihr Werk – sie hatte die Chimären buchstäblich in die Monster verwandelt, die sie nach Meinung der Engel waren.
    »Jemand muss dafür sorgen, dass das Töten aufhört«, beschwor sie Thiago. »Jemand muss als Erster damit aufhören.«
    »Dann lassen wir sie die Ersten sein«, erwiderte er, eiskalt, und seine Lippen bebten vor Anstrengung, ein wölfisches Zähneblecken zurückzuhalten. Seine Wut war mit Händen zu greifen.
    »Wir können das nur für uns selbst entscheiden. Zumindest können wir die Angriffe lange genug aussetzen, um uns eine andere Möglichkeit einfallen zu lassen, statt es immer noch schlimmer zu machen.«
    »Wir sind zugrunde gerichtet, Karou. Es kann nicht mehr schlimmer werden.«
    »Doch, das kann es. Ist es schon. Das Fernmassiv? Der Tane? Was tut Razor gerade, und welche Reaktion haben wir zu erwarten? Es kann so lange schlimmer werden, bis keiner mehr übrig ist. Oder vielleicht … vielleicht kann es besser werden.« Wieder kamen ihr Akivas Worte in den Kopf, und wieder sprach Karou sie aus, diesmal ohne rot zu werden. »Ob es auch

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