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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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unsichtbar. Im Vergleich mit Ziris Händen und seinem Lächeln, war es leichte Arbeit gewesen, nur ein paar Gewebsschichten mussten um den winzigen Schnitt wieder zusammengezogen werden. Karou hätte ihn kaum sauberer umbringen können, wenn sie geplant hätte, ihn wiederzuerwecken, und sie hatte auch mehr als genug Schmerz für den Tribut.
    Aber seine Augen, o Gott. Am schwersten fiel es ihr, seine Augen anzuschauen. Leben in den blassen Augen.
    Schließlich sind wir doch alle nur Gefäße.
    Hinter ihren eigenen Augen brannten Tränen, und sie senkte den Blick. Sie wusste nicht, wohin mit sich, verschränkte ihre lädierten Arme und suchte verzweifelt nach Worten. Engel in ihrem Zimmer, einer tot, einer Akiva – ein wirklich hübsches Dilemma.
    Nur Sekunden war es her, seit der Wolf den Raum betreten hatte. Noch waren seine Reglosigkeit und sein Schweigen nicht sonderbar, aber bald würde es so sein.
    Wenn Liraz nicht gebrüllt hätte, wäre Karou den Engeln bei der Flucht behilflich gewesen. Sie hätte Weihrauch abgebrannt, um ihren Duft zu überdecken. Mindestens das schuldete sie Akiva. Niemand hätte erfahren müssen, dass sie jemals da gewesen waren. Aber dafür war es jetzt zu spät. Nun würde Thiago etwas unternehmen müssen, und – das hatte Karou bei ihrem kurzen Seitenblick in seinen Augen deutlich gesehen – er war mindestens so ratlos wie sie.
    Eigentlich hätte seine Vorgehensweise klar sein müssen, er hatte es ja schon ein paarmal mit Akiva zu tun gehabt: Er hatte ihn gefoltert, ihn nicht nur dafür bestraft, dass er ein Seraph war, sondern auch dafür, dass Madrigal ihn auserwählt hatte, und alle, die ihn kannten, wussten, dass er danach hungerte, zu Ende zu bringen, was er begonnen hatte. Der Weiße Wolf hätte lachen müssen, trunken vor blutiger Freude.
    Aber nichts dergleichen.
    Denn natürlich – natürlich – war er gar nicht wirklich der Weiße Wolf.

Erledigt
    »Hmm, ist es das, wonach es aussieht?«, fragte Thiago.
    »Wonach sieht es denn aus?«, fragte Akiva zurück, obwohl er es hasste, den Wolf überhaupt anzusprechen. Seit dem Kerker in Loramendi war er ihm nicht mehr von Angesicht zu Angesicht begegnet, und nun, wo sie sich gegenüberstanden, war Reden eigentlich nicht das, wonach Akiva der Sinn stand.
    »Es sieht aus wie ein toter Engel.« Mit einem verächtlichen Halblachen deutete Thiago auf Hazael, wandte sich von Akiva zu Karou und wieder zurück. »Seid ihr gekommen, um unserem Wiedererwecker eure Aufwartung zu machen? Tut mir leid, aber eure Art bedienen wir nicht. Vielleicht seid ihr euch dessen nicht bewusst, aber wir liegen im Krieg.«
    »Der Krieg ist vorbei«, knurrte Liraz, mit einer Leidenschaft, von der Akiva wusste, dass sie sie normalerweise nicht für ihren Sieg empfand. »Und ihr habt verloren.«
    »Ach wirklich? Ich möchte lieber denken, dass sich das noch zeigen wird.«
    Bedächtig legte Akiva seiner Schwester den Arm um die Schulter, um sie zurückzuhalten. Wenn sie sich auf den Wolf stürzte, wie sie es vorhin bei Karou getan hatte, würde die Schlangenfrau sie diesmal vermutlich nicht lebendig zu Akiva zurückstoßen. Vielleicht suchte Liraz den Tod oder glaubte das zumindest in ihrer Trauer, und vielleicht würde der Tod sie heute finden, ganz gleich, was sie taten, aber Akiva hatte nicht vor, ihn noch weiter einzuladen, als er es bereits durch ihr Auftauchen hier getan hatte – wenn auch aus purer Verzweiflung.
    Er sah Karou an und versuchte zu erraten, was sie dachte. Sie hätte Hazael geholfen; Akiva hatte gesehen, dass ihre Trauer ehrlich war. Was nun? Würde sie ihnen helfen? Konnte sie das überhaupt? Die Blutergüsse auf ihren Armen … Sie hielt die Arme noch immer an sich gepresst, als wollte sie die Verletzungen verbergen – warum sah sie so beschämt aus? –, der Effekt war, dass sein Blick nur umso mehr darauf gezogen wurde. Und … er hatte die blauen Flecke des Schmerztributs schon früher auf ihrer Haut gesehen, die Erinnerung daran hatte ihn immer gequält. Die jetzigen waren anders.
    Diese Blutergüsse stammten nicht von Schraubstöcken, sondern von Händen .
    Plötzlich sah er nichts anderes mehr. Eine Woge des Zorns überflutete ihn, und jetzt war er es, den man zurückhalten musste. Blitzschnell war er aufgesprungen, und es war nur das hartnäckige Zerren seiner inneren Dunkelheit, diese vertrackte Schwäche, die es Karou so leicht machte, zwischen ihn und Thiago zu treten und ihn zurückzustoßen, als er nach vorn stürzte

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