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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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– oder besser gesagt taumelte. Ihre Stirn war gerunzelt, ihre Augen grimmig, und ihr Blick fragte ihn: Bist du wahnsinnig ?
    Das war er. Und mitleiderregend. Er stolperte über Hazael, und diesmal war es Liraz, die ihn auffing. Sie waren beide so schwach, so entkräftet und entmutigt, dass sie zusammen auf den Lehmboden sanken. Es war nicht einmal notwendig, dass die Chimären ihre Hamsas auf sie richteten. So erledigt waren sie, so schmerzlich, offensichtlich, bedauernswert erledigt.
    »Tut es doch einfach«, zischte Liraz, und Akiva brachte nicht einmal die Kraft auf zu protestieren. »Tötet uns.«
    Karou musterte die beiden Engel mit der gleichen Härte, mit der sie kurz zuvor Akiva weggestoßen hatte – es war Wut, dachte er, Wut, dass er sie erneut gezwungen hatte, über sein Schicksal zu entscheiden. In wenigen Monaten hatte sie sich so grundlegend verändert. Diese Schärfe, diese Trostlosigkeit. Er erinnerte sich, wie sie in Prag und Marrakesch gewesen war, in ihrer gemeinsamen Zeit, bevor sie den Wunschknochen zerbrochen hatten: wie weich und beweglich ihr Gesicht gewesen war, das scheue, oft so unvermutete Lächeln, die plötzliche Röte, die über ihren hübschen Nacken emporstieg. Selbst ihre Wut war feurig und vital gewesen, und er hasste diese neue maskenhafte Härte, hasste es, dass er dazu beigetragen hatte. Aber wenn er in diesem Augenblick die Wahl gehabt hätte, hätte er immer noch gesagt, dass er leben wollte.
    Erst im nächsten Moment wurde diese Überzeugung erschüttert.
    Denn Karou wandte sich Thiago zu – warum ausgerechnet Thiago , von allen Kreaturen zweier großer Welten? – und wechselte einen Blick mit ihm, kurz und heimlich, ungeschützt und voller Schmerz – aber es war gemeinsamer Schmerz, und er war … zärtlich . Diese Zärtlichkeit war so grässlich und so unerträglich, dass Akiva alles andere vergaß. All seine schwindende Lebenskraft sammelte sich in einem letzten Kraftausbruch, und er stürzte sich auf Thiago.
    Thiago packte ihn mit einer krallenbewehrten Hand an der Gurgel und hielt ihn auf Armeslänge von sich weg, als wäre das ein Leichtes. Ihre Blicke trafen sich, sein Schraubstockgriff zerquetschte die Gurgel des Engels, und Akiva sah noch einen Rest dieser perversen Zärtlichkeit im Blick seines Feindes. Dann gab er einfach auf. Seine Augen rollten zurück, sein Kopf sank nach vorn.
    Endlich überließ er sich der Dunkelheit, und ein Teil von ihm hoffte, dass sie ihn bei sich behalten würde.
    ***
    Als Akiva zusammenbrach, war die Erleichterung des Wolfs ebenso groß wie sein Abscheu vor den Worten, die er sich zu sagen gezwungen hatte, und vor dem Laut aus seiner Kehle, die Thiagos Kehle war, wie auch seine Stimme Thiago gehörte. Und diese Hände, die so genau zu Karous Blutergüssen passten? Auch sie gehörten Thiago.
    Aber der Albtraum? Der gehörte Ziri.
    Er wollte den Engel sanft zu Boden gleiten lassen, aber er zwang sich, ihn grob zu dem anderen Engel zu stoßen, zu der wunderschönen Frau, die ebenso verloren wie grimmig aussah. Sie fing Akiva auf, unter seinem toten Gewicht wankend – aber nein, nicht unter seinem toten Gewicht. Akiva war nicht tot. Der Wolf würde den Bestienbezwinger doch nicht so schmerzlos sterben lassen. Und was Ziri anging … er würde ihn gar nicht sterben lassen, wenn er es verhindern konnte.
    Wenn.
    Dass diese erste Prüfung ihrer Täuschung gleich das Schicksal des Seraphs entscheiden sollte, der ihm das Leben gerettet hatte, war … schlicht ungerecht. Ziri war noch nicht bereit für eine Prüfung. Die Haut passte noch nicht richtig, oder vielleicht trug er sie auch schlecht. Und das Problem war nicht der Körper an sich, denn als Gefäß war Thiagos Gestalt stark und anmutig, sie besaß eine unglaubliche Geschmeidigkeit und Spannkraft, und Ziri wusste wohl, dass sie schön anzusehen war – aber er konnte seinen Abscheu einfach nicht überwinden. Als er von der Gestalt des Wolfes Besitz ergriffen hatte … Oh, Nitid, da war der Geschmack von Karous Blut noch in seinem Mund gewesen.
    Der Geschmack war inzwischen verschwunden, aber der Abscheu hielt an, und das Schlimmste – Karou ging es ebenso. Wie hätte es anders sein können? Ziri hatte gesehen, in welchem Zustand Thiago an der Grube gelegen hatte, er wusste, was er Karou angetan hatte – oder es zumindest versucht hatte. Ziri hoffte, dass es nur bei dem Versuch geblieben war, hatte Karou aber nicht danach gefragt – wie könnte er sie so etwas fragen? Sie war

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