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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Schmerz in seinen Körper eindrang. Aber sie war im Kerzenlicht mit ihm allein, er saß halbnackt und still vor ihr, und obwohl sie durchaus fühlte, was sie erwartet hatte – eine grimmige Freude darüber, dass sie ihm endlich einen kleinen Teil des Schmerzes zurückgeben konnte, den er ihr verursacht hatte – war das nicht alles, was sie fühlte.
    Da war auch Dankbarkeit. Ein neuer Körper lag auf dem Boden hinter ihnen, frisch erschaffen aus Zähnen und Schmerz, und zur Abwechslung war der Schmerz nicht ihr eigener gewesen. »Danke«, sagte sie, wenn auch nur widerwillig.
    »Es war mir ein Vergnügen«, antwortete Thiago.
    »Ich will es nicht hoffen. Das wäre echt krank.«
    Er lachte müde. »Das Vergnügen liegt nicht im Schmerz selbst, sondern darin, dass ich dir den Schmerz ersparen konnte.«
    »Wie ritterlich.« Während Karou die Schraubzwingen löste, lag sein Arm schwer in ihrer Hand, seine Muskeln so fest, dass sie Mühe gehabt hatte, die Zwingen anzulegen, und jetzt Mühe hatte, ihn wieder daraus zu befreien. Schaudernd beobachtete sie, wie sich sein Trizeps verformte, als sie ihn gewaltsam aus der Zwinge zerrte und dabei einen üblen roten Striemen hinterließ. Er zuckte zusammen, und ihr kam automatisch eine Entschuldigung über die Lippen. »Tut mir leid …«, sagte sie und hätte sich sofort am liebsten auf die Zunge gebissen. Er hat dir den Kopf abschlagen lassen! , rief sie sich in Erinnerung. »Nein, eigentlich tut es mir nicht leid. Du hast es verdient.«
    »Damit hast du wohl recht«, stimmte er zu und rieb sich den Arm. Mit der leisesten Andeutung eines Lächelns fügte er hinzu: »Jetzt sind wir quitt.«
    Ganz gegen ihren Willen musste Karou lachen – fast, aber nicht ganz ohne Heiterkeit. »Das hättest du wohl gerne.«
    »Ja, das hätte ich gerne, Karou. Karou.«
    Sofort erstarb ihr das Lachen auf den Lippen. Thiago sagte ihren Namen zu oft. Es war, als wollte er ihn in Besitz nehmen. Die Hände voller Schraubzwingen, wollte sie sich von ihm entfernen, aber seine Stimme hielt sie auf. »Ich dachte, indem ich den Schmerztribut für dich entrichte, könnte ich vielleicht … Buße tun für das, was ich dir angetan habe.«
    Karou starrte ihn an. Der Weiße Wolf wollte Buße tun?
    Er senkte den Blick. »Ich weiß. So etwas kann man nicht wiedergutmachen.«
    Mir wird schon was einfallen. »Ich … ich hätte nur nicht erwartet, dass du denkst, du musst Buße tun.«
    »Nicht für alles«, erwiderte Thiago leise. »Du hast mir keine andere Wahl gelassen, Karou, das weißt du, aber ich hätte anders reagieren können, und das weiß ich. Die Auflösung der Seelen … damit bin ich zu weit gegangen.« Er sah ihr direkt in die Augen, beinahe flehend. »Ich war nicht ich selbst, Karou. Ich habe dich geliebt. Und dich mit … mit ihm zu sehen, auf diese Weise … das hat mich wahnsinnig gemacht.«
    Karou errötete und fühlte sich erneut schrecklich nackt. Wenigstens hat er mich als Mensch nie so entblößt gesehen wie meinen ursprünglichen Körper, dachte sie, während sie ihre Fassung zurückzugewinnen versuchte. Danach zu urteilen, wie er sie ansah, hatte er jedoch nichts von jener Nacht im Requiem-Hain vergessen.
    Mit fahrigen Bewegungen legte sie die Schraubzwingen in die Kiste zurück.
    »Ich wollte dir schon länger etwas sagen, aber ich dachte, du wärst noch nicht bereit, es zu hören.« Thiagos Tonfall beunruhigte sie. Er klang wie eine Beichte.
    »Ich sollte wirklich …«, setzte sie an, aber er fiel ihr ins Wort.
    »Es geht um Brimstone.«
    Wie immer schnürte Karou die Erwähnung von Brimstones Namen die Kehle zu; ein würgender, erstickender Kummer überflutete sie.
    »Er und ich hatten unsere Meinungsverschiedenheiten«, gestand Thiago. »Das ist kein Geheimnis. Aber als ich herausgefunden habe, dass er dich gerettet hat, dass deine Seele nicht verloren war … Vielleicht denkst du, ich wäre wütend gewesen, dass er sich mir widersetzt hat, aber das war ich ganz und gar nicht. Und jetzt … bitte glaub mir – ich bin unendlich froh, dass er dich zurückgebracht hat.« Er schwieg einen Moment. »Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, spüre ich eine tiefe Dankbarkeit für sein Erbarmen.«
    Na sieh mal an, wer plötzlich ein Fan des Erbarmens geworden ist , dachte Karou bitter. »Es war ja auch wirklich ein Glück für dich, dass dir ein Ersatz-Wiedererwecker über den Weg gelaufen ist.«
    »Ich will nicht lügen. Als ich dich in den Ruinen gesehen habe, wäre ich fast auf die

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