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de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tochter der Finsternis
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hatte so ein Bauchgefühl und ihr Bauch irrte sich nie.
    »Ich geh jetzt zu ihm zurück, Mimi«, sagte Bliss mit Nachdruck.
    »Tu, was du nicht lassen kannst, aber komm am Montag ja zum Komitee -Treffen!«
    Bliss hatte es fast vergessen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie in diesen versnobten Verein eintreten wollte, aber irgendwie musste sie Mimi zufriedenstellen. »Sicher«, sagte sie deshalb.
    Mimi sah ihrer Freundin hinterher. Was für eine Verschwendung! Es gefiel ihr nicht, dass Bliss ihre Unabhängigkeit ausdehnte. Es gab nichts, was Mimi weniger mochte als Rebellion unter Ergebenen.
    Sie marschierte aus der Toilette und packte ihren Kerl am Schlips, um ihn mit sich zu ziehen. Und dann sah sie etwas, was ihr Herz zum Stocken brachte: Ihr Bruder Jack tanzte Körper an Körper mit diesem Van-Alen-Mädchen. Jetzt war Mimi wirklich zum Kotzen zumute!
    Während Skyler mit Jack zusammen war, vergaß sie alles um sich herum. Sie merkte nicht einmal, dass sie sich in einem Raum voller verschwitzter Teenager befanden. Sie bewegten sich im selben Rhythmus. Skyler schloss die Augen und einen Moment lang sah sie Jack und sich genau in diesem Ballsaal tanzen, doch sie waren anders angezogen. Ihr langes Abendkleid über einem engen Korsett und Seidenunterrock gehörte in eine andere Zeit. Er war charmant und sah gut aus in seinem Frack. Im Hintergrund lief kein Song von Muse, sondern ein Walzer.
    Jack wirbelte Skyler im Dreivierteltakt herum. Sanftes Licht erfüllte den Ballsaal und Skyler hörte, wie Gläser aneinandergestoßen wurden. Einige Damen verschafften sich Luft mit einem Fächer.
    Skyler wunderte sich darüber, dass sie Walzer tanzen konnte. Am Ende des Musikstücks klatschten sie höflich und der Dirigent der Kapelle verneigte sich.
    Sie blickte um sich und plötzlich waren sie wieder in der Gegenwart, sie trug ihr Fünfzigerjahrekleid und Jack seinen blauen Blazer mit dem roten Schlips. Sie blinzelte. Hatte sie sich eben alles nur eingebildet?
    »Lass uns eine Pause machen«, sagte Jack.
    Er führte sie von der Tanzfläche. Sie gingen raus auf den Balkon und er zündete sich eine Zigarette an.
    »Auch eine?«
    Skyler schüttelte den Kopf.
    »Hast du auch diese Bilder aus einer anderen Zeit gesehen?«, fragte sie.
    Jack nickte. Er nahm einen Zug und atmete den Rauch aus.
    Sie sahen hinaus auf die Park Avenue. Es schien ein magischer Ort in New York zu sein.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    Doch bevor Jack antworten konnte, ertönte aus dem Inneren des Hauses ein markerschütternder Schrei. Sie sahen einander an und dachten an ein und dasselbe: Angies Tod. War schon wieder jemand umgekommen? Sie rannten zurück in den Saal.
    »Ist schon gut«, sagte Mimi gerade. »Er ist bloß ohnmächtig. Kitty, beruhig dich wieder!«
    Mimis Italiener lag bewusstlos am Boden, das Gesicht war kreidebleich.
    »Jack, los, hilf mir!«, zischte sie, als sie ihren Bruder in der Tür sah.
    Jack eilte an die Seite seiner Schwester und half ihr, den Italiener in eine Sitzposition zu bringen.
    Skyler konnte sehen, dass Jack mit seiner Schwester schimpfte. Sie schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf: »…musst dich beherrschen … Du hättest ihn umbringen können …«
    Skyler stand hilflos da und wusste nicht, was sie tun sollte, bis Bliss und Dylan auftauchten.
    Dylan warf einen Blick auf den bleichen Mann am Boden. »Lasst mich raten, der kaputte Typ war Mimis Begleitung?«
    Skyler nickte. »Ich denke, wir sollten jetzt besser aufbrechen.«
    »Ganz meine Meinung«, erwiderte Bliss.
    Skyler warf Jack einen letzten Blick zu. Er stritt sich noch immer mit seiner Schwester und schien Skyler völlig vergessen zu haben.



17
    S o weit Skyler zurückdenken konnte, hatte sie jeden Sonntag im Krankenhaus zugebracht. Als sie kleiner war, hatte Cordelia sie immer begleitet. Doch seit ein paar Jahren kam ihre Großmutter nur noch selten mit. Skyler war so bekannt, dass ihr die Pförtner keinen Besucherausweis gaben, sondern sie einfach durchwinkten.
    Sie ließ die Notaufnahme hinter sich und lief am kleinen Blumenladen vorbei. Am Kiosk kaufte sie eine Zeitung und ging dann hinüber zu dem schwarzen Fahrstuhl. Ihre Mutter lag im obersten Stockwerk, in einem Privatzimmer, das so ausgestattet war wie eine Suite in einem der besten Hotels der Stadt.
    Anders als die meisten Leute fand Skyler Krankenhäuser nicht deprimierend. Sie hatte viele Tage ihrer Kindheit hier verbracht, war in einem geborgten Rollstuhl die Gänge auf und ab gedüst und

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