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de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1
Autoren: Tochter der Finsternis
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Fensterbrett sitzend. Dort kauerte er im Schneidersitz und genoss die Aussicht. Er sah so aus, wie sie sich fühlte: absolut elend.
    Als sie in das vertraute Gesicht blickte und seine haselnussbraunen Augen betrachtete, die zum Teil von seinen schwarzen Locken verdeckt wurden, begriff Skyler erst, wie sehr er ihr gefehlt hatte.
    »So, so. Wem habe ich die Ehre zu verdanken?«, fragte er, als er sie vor sich stehen sah. Er strich sich das Haar aus dem Gesicht und starrte sie abweisend an.
    »Ich muss dir was erzählen«, sagte sie.
    Oliver verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper. »Und was? Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin, Skyler?«
    »Nur, weil ich …«, protestierte sie.
    Nur, weil ich dich auf der Party sitzen gelassen habe, um mit einem anderen Jungen zusammen zu sein, hatte sie sagen wollen und gerade noch rechtzeitig innegehalten.
    Sie hatte Oliver, der ja ihre offizielle Begleitung gewesen war, auf der Party dieser arroganten Leute im Stich gelassen. Ihren besten Freund! Was sie getan hatte, war extrem gemein gewesen. Wie würde sie sich fühlen, wenn Oliver ihr dasselbe zugemutet hätte? Wenn er sie allein gelassen hätte, um mit Mimi zu tanzen? Wahrscheinlich hätte sie ihm danach auch die kalte Schulter gezeigt.
    »Ollie, es tut mir leid wegen Samstagabend«, sagte sie schließlich.
    »Ach ja?«
    »Ich hab in dem Moment einfach nicht nachgedacht.«
    Er blickte zur Decke, als wäre sie gar nicht da. »Skyler van Alen gibt zu, dass sie einen Fehler begangen hat. Ich fass es nicht!« Seine braunen Augen funkelten belustigt, und sie wusste, dass zwischen ihnen wieder alles gut werden würde.
    »Du verzeihst mir also?«
    Oliver musste lachen. »Ich denke schon.«
    Skyler lächelte. Sie setzte sich neben ihn aufs Fensterbrett. Er war ihr bester Freund, ihr Seelenverwandter. Es war an der Zeit, ihm die Wahrheit zu sagen.
    »Ich muss dir etwas über mich erzählen.« Sie griff nach seiner Hand und nahm sie in die ihre. »Oliver, ich bin ein … ein Vam…«
    Olivers Blick war sanft. »Weiß ich schon.«
    »Wie bitte?«, fragte sie fassungslos.
    »Skyler. Lass mich dir etwas zeigen.«
    Noch immer ihre Hand haltend, führte er sie hinunter in den Keller, vorbei an den Toiletten zu der seltsamen leeren Wand, die sie entdeckt hatte, als sie das letzte Mal in diesem Club gewesen war. Er murmelte ein paar Worte und die Umrisse einer Tür begannen aufzuleuchten. Oliver stieß leicht dagegen. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf eine Treppe frei, die noch weiter hinabführte.
    Skyler erinnerte sich nun an den Mann in der Bank , der ihr so vertraut vorgekommen und plötzlich verschwunden war. Er war also durch diese Tür gegangen.
    »Was ist das?«, fragte Skyler, als sie durch die Öffnung trat. Die Wand schloss sich hinter ihnen und beide standen im Dunkeln.
    Oliver holte eine kleine Taschenlampe hervor.
    »Komm mit«, sagte er.
    Sie begannen, die Treppe hinunterzusteigen, die sich schier endlos abwärtswand. Skyler war außer Atem, als sie den untersten Absatz erreichten.
    Hier gab es eine weitere Tür. Sie war aus Ebenholz. Auf einem goldenen Schild stand : ITER SCIENTIAE [2] .
    Oliver nahm einen Schlüssel aus seiner Geldbörse und steckte ihn ins Schloss.
    »Wo sind wir? Was soll das alles?«, fragte Skyler und betrat zögernd den Raum.
    Es war eine Bibliothek – ein großer, luftiger Raum, der nach Kreidestaub und Pergament roch. Hier gab es zwanzig Meter hohe Regale, die bis an die Decke ragten, und Massen von Leitern und Stegen, die die gigantischen Regale miteinander verbanden. Der Raum war gut ausgeleuchtet und gemütlich eingerichtet. Einige Bibliotheksbesucher saßen an ihren Sekretären und blickten neugierig auf, als sie eintraten. Oliver verbeugte sich vor ihnen und führte Skyler weiter.
    »Dies ist das Archiv der Geschichte. Wir halten es geheim.«
    »Wer ist wir ?«
    Oliver legte den Finger auf die Lippen. Er führte sie zu einem kleinen, schäbigen Schreibtisch auf der anderen Seite des Raumes. Darauf befanden sich ein silbern glänzendes Notebook, verschiedene gerahmte Fotografien und ein Dutzend Notizzettel. Er durchsuchte das Regal über dem Schreibtisch und grinste zufrieden, als er fand, was er suchte: ein über die Jahre zerfleddertes und abgenutztes Buch. Er pustete über den Einband, schlug es auf und präsentierte ihr einen verzweigten Familienstammbaum. Van Alen stand in der Mitte.
    »Was ist das?«
    »Es erklärt unsere Beziehung«, erwiderte Oliver. »Es zeigt dir, wie
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