de la Cruz, Melissa - The Immortals 1
anders, als ihm mit der Hand über die gerötete Wange zu streichen.
Er sah sie ernst an. »Es könnte gefährlich werden, weißt du?«
»Mach dir keine Sorgen«, sagte Skyler. »Ich bin ganz deiner Meinung. Wir müssen herausfinden, wer oder was uns verfolgt.«
Er zog sie an sich heran und sie spürte, wie ihr Herz an seiner Brust schlug. Es war erstaunlich, wie wohl sie sich in seiner Nähe fühlte.
Jack senkte den Kopf, seine Nase stupste ihre, und sie hob das Kinn.
Ihre Lippen berührten sich. Es war, als würden sie sich an hundert verschiedenen Orten küssen, und beide waren berauscht von neuen Empfindungen und alten Erinnerungen.
»Was für ein hübsches Bild!«, keifte plötzlich eine Stimme.
Skyler und Jack lösten sich voneinander.
Mimi Force stand genau vor ihnen und applaudierte langsam.
»Mimi, das ist nicht nötig«, sagte Jack kalt.
Skyler war rot geworden. Warum in aller Welt starrte Jacks Schwester sie so an, als wäre sie eifersüchtig auf sie? Wie gruselig und abartig war das denn? War ihr etwas entgangen? Mimi war doch seine Zwillingsschwester!
»Die Lewellyns sind hier. Sie sind stocksauer. Ich wollte euch nur warnen. Wir sollten abhauen.«
Jack und Skyler folgten Mimi zur Hintertreppe, wo sich bereits zahlreiche Partygäste bemühten, das Haus zu verlassen. Alle schleppten ihre Geschenktüte mit sich und schwatzten aufgeregt.
»Verdammt, ich hab mein Geschenk vergessen!«, fluchte Mimi, als sie die Lobby durchquerten.
Mimi rannte auf die Straße, wo ihr Wagen wartete. »Jack, kommst du?«, rief sie und drehte sich ungeduldig nach ihm um.
»Du gehst?«, fragte Skyler.
»Ich erklär’s dir ein andermal, okay?«, sagte er und drückte kurz ihre Hand.
Skyler schüttelte den Kopf. Sie wollte, dass er bei ihr blieb und sie nicht schon wieder wegen Mimi stehen ließ. Ihre Lippen brannten noch immer von seinen Küssen.
»Sei nicht traurig. Und denk an das, was ich dir gesagt habe. Geh vor allem nicht mehr ohne Beauty aus dem Haus.«
Sie nickte stumm und wollte sich bereits abwenden, doch dann überlegte sie es sich anders. Skyler streckte die Hand aus und griff nach seinem Arm.
»Jack.«
»Ja?«
»Ich …« Skyler zögerte. Sie wusste zwar, was sie ihm sagen wollte, aber sie brachte die Worte nicht über die Lippen.
Doch Jack schien sie auch so zu verstehen. Er legte die Hand auf sein Herz und nickte. »Glaub mir, ich empfinde dasselbe für dich.«
Dann drehte er sich um und stieg in den schwarzen Wagen, in dem seine Schwester auf ihn wartete.
29
S kyler sah dem Wagen nach, während widersprüchliche Gefühle und Gedanken in ihr kämpften. Angie war ein Vampir gewesen, doch jetzt war sie tot. Wenn Beauty nicht aufgetaucht wäre, hätte auch Skyler sterben müssen. Sie sah, wie das Auto um die Ecke verschwand. Er verließ sie und es kam ihr so vor, als müsste sie nun für immer und ewig allein bleiben.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte jemand hinter ihr.
Skyler drehte sich um und erblickte den Pförtner. Sie war die einzige Person, die noch im Hauseingang der Lewellyns stand.
»Eigentlich schon«, antwortete sie freundlich. »Könnten Sie mir bitte ein Taxi rufen?«
Es dauerte nicht lange, bis der Wagen eintraf.
»Houston, Ecke Essex, bitte«, sagte sie zum Fahrer.
Die Schlange vor der Bank war so lang wie üblich, doch dieses Mal marschierte Skyler gleich nach vorn. »Entschuldigung«, sagte sie zu dem Transvestiten, »aber ich muss da wirklich rein.«
Der Typ spitzte die Lippen. »Schätzchen, keiner bekommt immer, was er will. Stell dich an wie alle anderen auch!«
»Du hast mich nicht verstanden. Ich muss da rein! «
Diesmal war die Manipulation des Türstehers ein Kinderspiel für sie. Der Transvestit taumelte zurück und ließ sie durch.
Skyler stürmte durch den Vorhang und stieß mit der Kraft ihrer Gedanken den Kassierer und den Ausweiskontrolleur beiseite.
Im Club war es stockdunkel und Skyler konnte kaum die Umrisse der Besucher ausmachen, die zu der berauschenden Musik tanzten. Sie tastete sich eher durch die Menge, als dass sie etwas sah. Langsam, aber sicher bahnte sie sich ihren Weg durch die Masse der Tänzer. Schließlich fand sie die Tür, die ins Obergeschoss führte.
»Gras, Koks, Ecstasy?«, flüsterte ihr ein schleimiger Drogendealer auf dem Treppenabsatz ins Ohr. »Etwas für die kleine Lady, was sie zu den Sternen trägt?«
Skyler schüttelte vehement den Kopf und rannte an ihm vorbei.
Sie fand Oliver im zweiten Stock auf dem
Weitere Kostenlose Bücher