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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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einen schönen Traum oder einen Albtraum habe « , sagt Ethan.
    Der Anblick ist unfassbar. Es ist wunderschön. Schön und schrecklich zugleich.
    » Unglaublich « , sagt Paul mit ehrfürchtiger Stimme.
    Wendy schaut Sarge an. » Das ist doch gut für uns, oder? «
    » Kann sein « , sagt Sarge. Er fährt mit der Hand über seine Bartstoppeln.
    » Ich kann es von hier aus riechen « , sagt Ethan.
    » Wir sind Amerikaner « , sagt Todd. » Wir sind doch auf der gleichen Seite, oder? «
    » Man kann sich keiner Sache mehr sicher sein « , meint Sarge.
    Steve stößt einen Pfiff aus. » Schade, dass Ducky es nicht mehr erlebt hat. «
    Für die Überlebenden stellt das Lager die Vergangenheit dar. Wenn sie dorthin fahren, gehören sie wieder zur Menschheit. Sie werden sich fühlen wie Astronauten, die nach Jahren im Weltraum zurückkehren. Doch die Welt wird nicht mehr die gleiche sein. Die Vergangenheit ist vorüber, und alles, was ihr gleicht, kann nur eine Fata Morgana oder ein Spukgebilde sein. Die Wahrheit ist: Wenn sie jetzt ins Lager hinabgehen, tauschen sie Freiheit gegen Schutz ein. Und der Preis macht sie besorgt. In diesem Moment werden sie zwar vom Teufel gejagt, aber dieser Teufel ist ein Teufel, den sie kennen.
    Sarge seufzt. » Es ist eine Chance. Oder hat jemand eine bessere Idee, wo wir hingehen sollen? «
    Niemand hat eine.
    » Anne wüsste bestimmt, was wir tun sollen « , sagt Todd.
    » Anne hat uns den Laufpass gegeben, Bengel « , sagt Sarge verbittert. » Wir haben zwei Tage auf sie gewartet, ohne dass sie zurückgekommen ist. Wir sind in letzter Sekunde lebend da rausgekommen. Sie ist entweder tot oder auf Achse. Wie dem auch sei, sie hat für sich einen Entschluss gefasst, deswegen hat sie bei uns nichts mehr zu melden. «
    » Okay « , sagt Todd.
    » Tja, dann mal los « , sagt Paul nickend. » Wir gehen rein. «
    Wendy schnaubt. » Wir haben keine Wahl. «
    Der Bradley fährt die Straße hinab, an Feldern vorbei, auf denen man Stümpfe gefällter Bäume und brennende Haufen gerodeten Gestrüpps sieht. Dutzende blasser Schaufensterpuppen in modischen Designerkleidern nehmen surreale Posen in der dunstigen Ödnis ein, ihre Leiber sind in regelmäßigen Abständen an Pfähle und alte Straßenschilder gebunden. Manche liegen zwischen Lumpen und zerschlagenen Kunststoffgliedmaßen am Boden. Hundert Meter von der Straße entfernt hieven mehrere Gestalten in hellgelben Schutzanzügen Leichen auf die Laster der städtischen Müllabfuhr. Sie halten kurz inne, um sich das vorbeirasende Panzerfahrzeug anzuschauen.
    Das Lager ist nun nahe, ragt am Horizont auf und stößt ein beständiges Rauschen, Abwassergerüche und Holzrauch aus. Das Fahrzeug brüllt an einem Betonunterstand vorbei, aus dem das Rohr eines schweren Maschinengewehrs hervorlugt und sich langsam in Bewegung setzt, um seinem Kurs zu folgen. Ein T-Shirt und Tarnhosen tragender Mann tritt auf die Straße und bedeutet ihnen, dass sie anhalten sollen, doch das Fahrzeug rollt weiter, und so stürzt der Mann mit ausgebreiteten Armen und Beinen in den Straßengraben. In der Nähe des Tors werfen mehrere Schutzanzugträger Leichensäcke von der Ladefläche eines olivgrünen Tiefladers in eine tiefe Grube, aus der Rauch aufsteigt. Sie unterbrechen ihre Arbeit und begutachten den Bradley, der in einer Staubwolke bremst und im Leerlauf in der Sonne stehen bleibt.
    Der Mann mit den Tarnhosen kommt keuchend angerannt und schlägt mit der Hand auf die Panzerung des Kettenfahrzeugs.
    » Aufmachen, gottverdammt! « , schreit er.
    Einige Sekunden später fügt er hinzu: » Wenn ihr glaubt, wir lassen euch ins Lager, ohne dass ihr uns sagt, wer ihr seid, seid ihr schiefgewickelt! Was also wollt ihr machen? «
    Die Luke über dem Fahrersitz fliegt auf. Der Richtschütze schiebt grinsend den Kopf ins Freie. Sekunden später öffnet sich auch das Turmluk. Sarge taucht mit finsterer Miene auf.
    » Wir suchen Camp Defiance « , sagt er.
    Der Mann lacht. » Dann seid ihr hier richtig. Und wer bist du? «
    » Sergeant Toby Wilson, achte Infanterie. Ich hab ’ne Mannschaft und vier Zivilisten an Bord. Man hat uns gesagt, hier ist es sicher. «
    » Tja, immerhin leben wir noch, oder? « Der Mann sieht sich um und brüllt: » Macht das Tor auf. Ein Militärfahrzeug kommt rein! « Er zwinkert Sarge zu. » Willkommen in Femaville, Toby. «
    Das Tor öffnet sich langsam und knirschend. Es wird von Soldaten gezogen, die Gewehre an der Schulter tragen. Der Bradley macht

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