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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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im ersten Gang einen Satz nach vorn und folgt einer uniformierten Frau, die sie auf einen Parkplatz dirigiert. Die Umgebung riecht nach Dieselöl und verfaulendem Müll. Andere Soldaten umringen sie und gaffen das Fahrzeug und sein Geschütz an.
    Sarge blinzelt überrascht, als die Leute angesichts des Symbols amerikanischer Macht anfangen zu jubeln.
    Sie klatschen noch, während die Überlebenden auftauchen und mit großen Augen und einem verlegenen Lächeln ins Sonnenlicht blinzeln.
    Es scheint sich um eine Art Kontrollpunkt und Verteilungsstelle zu handeln, denn es summt förmlich vor Geschäftigkeit. Der Bradley steht zwischen einem verbeulten gelben Schulbus und einem gepanzerten Werttransporter der Firma Brinks. Ein riesiger Haufen prall gefüllter Kunststoffmüllsäcke wartet neben mehreren Reihen von Leichensäcken auf den Abtransport. Ein riesiger Laster, mit Baumstämmen beladen, steht an einer Ansammlung großer gelber Wassertanks, von denen einer gerade an einen Pick-up gekoppelt wird. Männer in Overalls entladen Beute von der Ladefläche eines Lasters, der mit zahllosen winzigen Kratzern bedeckt ist. Fingernägel und Schmuck haben sie erzeugt. Glühbirnen hängen an zwischen hölzernen Pfählen gezogenen Leitungen. An einem Kabel ist das Sternenbanner wie zum Trocknen aufgehängt worden. Sarge spürt plötzlich einen Kloß in der Kehle.
    Er sieht sich die fröhlich jubelnden, hoffnungsvoll dreinschauenden Jungs an und fragt sich, ob er vielleicht schon zu Hause ist.
    Ein Mann schiebt sich durch die Menge, streckt die Hand aus und hilft Sarge vom Fahrzeug herunter. Er ist groß, kantig gebaut, im Begriff zu ergrauen und trägt die silbernen Sterne eines Captains.
    » Willkommen in Camp Defiance, Sergeant « , sagt der Mann. » Ich bin Captain Mattis. «
    » Sergeant Tobias Wilson, achte motorisierte Infanteriedivision, fünfte Brigade – auch genannt Eisengaul, Sir « , erwidert Sarge zackig und salutiert.
    Der Captain grunzt. » Sie sind der Erste, den ich von dieser Einheit zu Gesicht bekomme. «
    » Ich fürchte, wir sind versprengt, Sir. «
    » Und Ihre Truppe? «
    » Im Kampf gefallen, Sir. Vor einer Woche, Sir. Hat uns gesichert, beim Ausprobieren nicht tödlicher Waffen. «
    » Nicht tödlich « , sagt Mattis säuerlich. » Hätte fast vergessen, dass wir das auch mal versucht haben. Kommt mir vor, als wäre es ein Jahr her. Und Sie sind seitdem mit diesen Zivilisten auf Achse? «
    » Kann man wohl sagen. Ich hab sie ausgebildet, aber die meisten Kämpfe haben sie geführt. «
    » Der Teufel soll mich holen « , sagt Mattis und nimmt Sarges Kameraden in Augenschein. » Und Sie waren alle in Pittsburgh? «
    » Wir sind in letzter Sekunde da rausgekommen. «
    » War eine grauenhafte Sache. Ich hab da nämlich mal übernachtet. Ist ein paar Jahre her. Die Flüsse und die Brücken haben mir gefallen. Und die Altstadtviertel. War ’ne wunderschöne Stadt. «
    » Ja, Sir, kann man wohl sagen. Und wie ist die Lage hier? «
    Mattis lächelt. » Ruhen Sie sich aus. Sobald Sie wissen, wo hier was ist, bringe ich Sie auf den neuesten Stand, Sergeant. «
    Sarge fällt auf, dass die grinsenden Soldaten die Waffen der restlichen Überlebenden einsammeln.
    » Und geben Sie mir jetzt bitte Ihre Pistole. «
    Wendy steigt in den Schulbus und lässt sich auf den Sitz fallen. Sie muss gegen den Drang ankämpfen, sich zu einem Ball zusammenzurollen. In den letzten zwei Wochen hat sie stets mit der gesicherten und geladenen Glock gelebt, die an ihrer rechten Hüfte immer leicht erreichbar war. Nun empfindet sie den Verlust so, als hätte man ihr ein Glied amputiert.
    Sarge setzt sich neben sie, seine Hände fuchteln unruhig herum.
    » Stehen wir unter Arrest oder so was? « , flüstert sie ihm zu.
    » Ich weiß nicht « , sagt er. » Es heißt, wir müssen zuerst eine Art Einweisung durchlaufen. «
    Wendy beißt sich nachdenklich auf die Unterlippe. Einweisung kann Einweisung bedeuten – dass die Leute, die das Lager leiten, ihnen sagen, wer es leitet, wie die Regeln lauten, wie man an seine Rationen kommt –, aber es könnte auch ein schönfärberischer Ausdruck für etwas anderes sein, vielleicht etwas Finsteres. Sarge schaut besorgt drein, was kein gutes Zeichen ist. Die Scheiben sind schwarz gestrichen und mit Lagen von Maschendraht bedeckt, die das Innere so dunkel und klaustrophobisch machen wie den Bradley. Und ohne das beruhigende Gewicht der Waffe an ihrer Seite muss sie vom Schlimmsten ausgehen.
    Der

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