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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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ihn nie ein Problem, doch jetzt macht er sich auch ihretwegen Sorgen. Es ist nicht einfach, mit einem Gewehr auf etwas zu zielen, wenn das Herz laut in der Brust pocht. Sarge schiebt die Sorgen grob beiseite und atmet eine ganze Weile langsam und regelmäßig, bis er seine Nerven wieder vollständig im Griff hat.
    Scharen von Infizierten strömen kreischend, schubsend und heulend zwischen den Autos auf dem Parkplatz her. Eine Horde bricht mit lautstarkem Gebrüll aus, rennt auf das Krankenhaus zu, dem Anschein nach neugierig, weil sie sich fragt, was es dort vielleicht zu holen gibt. Ihre Augen strahlen in Sarges Optik hellgrün.
    Die hören nie auf, uns zu suchen, denkt er, als er den Abzug betätigt und sie mit mehreren Salven niedermäht.
    Steve und Ducky laufen im Parkhaus an Reihen herrenloser Autos vorbei. Geleitet werden sie von Nachtsichtbrillen. Die Gewehre halten sie schussbereit.
    Die Geräusche der fernen Feuersbrunst und des Chaos, das konstante Brüllen, das die Luft erfüllt wie das Rauschen eines Störsenders, wird plötzlich vom typischen Ping von Sarges AK 47 untermalt. Es klingt, als nietete ihr Chef vor dem Krankenhaus jemanden um. Steve nimmt sich die Zeit, aus dem zweiten Stock des Parkhauses hinauszuschauen. Er sieht Mündungsfeuer. Dahinter Infizierte, die zwischen den abgestellten Fahrzeugen zum Krankenhaus strömen. Ihr Gekreisch macht den nächtlichen Lärm noch unheimlicher.
    » Komm schon, Mann « , zischt Ducky irgendwo vor ihm.
    Steve nickt. Er möchte Sarge helfen, doch das kann er nur, wenn er den Bradley so schnell wie möglich nach unten fährt.
    Er ist ausgebildet worden, sein Land im Kampf zu verteidigen, aber nicht für das hier. Natürlich hat er Angst. Sie haben alle Angst, und zwar immer, sogar in ihren Träumen. Doch eins geht ihm noch mehr an die Nieren: Er kann es auf den Tod nicht ausstehen, Landsleute umzubringen. Als er es zum ersten Mal tun musste, hat er aufgehört, Soldat zu sein. Er vertraut auf Sarge und wird auch seine Befehle ausführen, sofern sie helfen, sie alle am Leben zu erhalten, aber in Sarges militärischer Einheit ist Steve nicht mehr.
    Ein Geräusch wie von einem Nebelhorn lässt die Männer auf der Stelle verharren. Ihm folgt ein tiefes, polterndes, verschleimtes Husten. Steve und Ducky gehen hinter der Motorhaube eines Wagens in Deckung und suchen die Umgebung ab. Irgendwas Großes bewegt sich am anderen Ende der Etage, schiebt mit rumpelnder Kraft Fahrzeuge beiseite.
    » Was ist das? « , sagt Ducky heiser. » Ein Wurm? «
    » Nein. Ja. Keine Ahnung. «
    Steve schaltet die SureFire-Lampe am Gewehr an und zielt auf das sich durch die Finsternis schiebende Ding. Das Lämpchen hat eine rote Linse, sodass jemand ohne Nachtsichtbrille den Strahl kaum sehen kann. Durch Nachtsichtgeräte hingegen erscheint das Licht in einem strahlenden Hellgrün. Der Strahl streicht an der glatten Flanke von etwas Großem entlang, das sich schwerfällig durch die Etage bewegt und aus einer riesigen Lunge dumpf hustet.
    » Irgend ’ne Art Elefant oder so was « , sagt Ducky.
    » Oder so was. Wenigstens entfernt es sich von uns. «
    Das Ding schiebt einen Geländewagen beiseite und löst seine Alarmanlage aus.
    Ducky klopft auf Steves Arm und sagt: » Lass uns lieber abhauen. «
    Sie finden den Bradley in der Ecke, in der sie ihn abgestellt haben. Steve zieht an der riesigen schwarzen Kunststoffplane und enthüllt einen gelben Smiley, den jemand mit einer Schablone auf die Seite des Fahrzeugs gemalt hat. Ducky fängt schnell und geschickt an, die Plane zusammenzufalten.
    Wieder lenkt ein Geräusch die Männer ab.
    Irgendetwas, das in der Kehle feucht schnalzende Klänge erzeugt.
    Die Soldaten halten inne, schauen sich um, zielen mit ihren Waffen ins Dunkel hinein.
    » Wir haben für so was keine Zeit « , sagt Steve.
    » Dann vergiss die Plane « , sagt Ducky. » Rein in die Kiste. «
    Steve ignoriert ihn. Er blickt konzentriert auf die Quelle des Geräuschs, einen klobigen, wankenden Schatten. Zuerst glaubt er, es sei ein Kind auf einem Dreirad mit quietschenden Achsen. Er macht zwei Schritte vorwärts, und als die Gestalt ins Licht tritt, erstarrt er.
    » Oh, mein Gott « , sagt Ducky.
    Das Geschöpf sieht aus wie ein ekliger kleiner Pavian-Albino. Er wankt auf Beinen daher, die gegliedert sind wie die eines Grashüpfers, was bei einem Lebewesen seiner Größe grotesk aussieht. Sein kleiner fassförmiger Brustkorb atmet schnell und pfeifend. Trotz seines erschreckenden

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