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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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«
    » Sag Big Tom, er soll vorsichtig sein, wenn er heute rausgeht. «
    Anne runzelte die Stirn und lachte. » Klar, sicher. Tschüss, Shana. « Sie legte auf, wandte sich dem Wasserhahn zu und ließ Spülwasser ein. » Kinder, kommt mal her! «
    Peter schlich in die Küche zurück. Alice und Klein-Tom folgten ihm. Sie schauten ihre Mutter mürrisch an.
    » Also? « , sagte Anne, die Hände in die Hüften gestützt. » Was passt euch nicht? «
    » Papa sagt, wir können heute nicht raus, aber wir langweilen uns zu Tode. «
    Anne drehte den Wasserhahn zu und warf einen Stapel benutzter Frühstücksteller in das schaumige Wasser.
    » Hat er es gewusst? « , sagte sie. » TOM ! «
    Big Tom saß im Wohnzimmer auf dem Sofa und sah sich die Nachrichten an. Eigentlich hätte er schon vor einer Stunde zur Arbeit gemusst. Er kam in die Küche, kratzte sich am Hinterkopf und schaute besorgt drein. Annes Mann war groß – nicht muskulös, nicht dick, einfach nur groß. Sein Lächeln erhellte das ganze Gesicht. Die Menschen hielten ihn für einen echten Komiker, aber sie respektierten ihn auch, wenn er ernst war. Er war der Typ Mann, der Streitigkeiten beendete, aber nie begann.
    » Die Behörden sagen, es ist eine Art Seuche « , murmelte er. » Da draußen ist die Lage ganz schön haarig. «
    » Tom. Tom. Wir können die Kinder nicht so einfach einsperren. «
    » Es heißt, niemand soll das Haus verlassen, Schatz. «
    » Es sind doch nur diese Irren. Halbstarke auf Drogen. «
    » Es heißt, dass es diese Brüllaffen sind. Sie sind alle aufgewacht und führen sich wie Verrückte auf. «
    Anne schnaubte. » Also, wirklich! Jedenfalls läuft diese ganze Chose im Stadtzentrum ab, nicht hier. Das Einzige, was wir hier am Hals haben, sind zwei Irre, die im Park rumhängen, und denen könntest du mal was erzählen. Geh raus und verscheuch sie, damit unsere Kinder draußen spielen können. «
    » Sie können hinter dem Haus spielen « , erwiderte Tom.
    » Tom. Wärst du seit der Brüllerei wie ich jeden Tag hier bei unseren kleinen Lieblingen, wüsstest du, dass sie wilde Tiere sind und Platz zum Herumstrolchen brauchen. Man kann Kinder an einem schönen Tag wie diesem nicht einsperren. Sie reißen das Haus in Stücke. Und ich spreche aus Erfahrung. «
    Anne unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte Vergnügen an diesem Spiel. Sie wusste, dass er ihr gehorchen würde. Er gehorchte ihr immer. Die Wahrheit war: Er liebte sie mehr als alles andere, und obwohl er immer nörgelte, tat er am Ende doch, was sie sagte. Anne gehörte zu denen, die fremde Leute zurechtwies, wenn sie sich im Straßenverkehr danebenbenahmen oder ihre Kinder in der Öffentlichkeit schlecht behandelten. Sie hatte ihren Mann sogar schon mal so weit gekriegt, dass es zu einer Schlägerei gekommen war: Sie hatte sich über einen Mann ausgelassen, der mit seinem überdimensionalen Pick-up vor einem Supermarkt gleich zwei Parknischen belegt hatte. Big Tom hatte ihn niedergeschlagen und sich danach bei ihm entschuldigt.
    » Ich glaube, du verstehst überhaupt nicht, was ich sage « , erwiderte er nun mit heftig gerunzelter Stirn.
    Anne kniff die Augen zusammen. Er spielte nicht mit? Er meinte es ernst? Tja, sie aber auch. Bei solchen Dingen war sie ziemlich dominant. Und sie konnte auch äußerst stur sein.
    » Geh schon, Tom. Sei ein Mann. «
    » Du möchtest, dass ich gehe? «
    » Geh nicht, Papa « , sagte Klein-Tom mit bebender Stimme.
    » Du bist still « , sagte Anne warnend. Ihre Stimme war ruhig und bedrohlich. Alle verfielen in Schweigen. Die Stimmung im Haus war plötzlich gespannt. » Euer Vater geht heute nicht arbeiten « , fuhr Anne heiter fort. » Da kann er also auch ein bisschen im Haus helfen. « Sie schaute ihm in die Augen, nahm seine Herausforderung an. » Ja, Schatz, ich möchte, dass du dich um das Problem im Park kümmerst. «
    Big Tom stürmte aus der Küche und kehrte mit einem seiner Gewehre zurück. Die Kinder sahen ihn in sprachlosem Schweigen an – außer Klein-Tom, der gleich anfing zu weinen.
    » Ach, Tom, spiel da bloß nicht den Rambo oder so was « , sagte Anne. » Ich bin mir ganz sicher, dass es nur ein paar dumme Halbstarke sind. Ermahne sie einfach nur ernsthaft, dass sie abhauen und sich nicht mehr hier blicken lassen sollen. «
    Big Tom lud sein Gewehr mit einer Miene, die fast schon ein Grinsen war, und zwinkerte ihr kurz zu. Anne merkte, dass er sich fürchtete, und das verunsicherte sie. Sie hatte Big Tom nur bei ihrem ersten

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