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Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Woon
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ich«, sagte Eleanor. »Du bist hier der Wächter, nicht ich.«
    »Das stimmt doch gar nicht«, sagte ich. »Ich bin so wie immer, nichts hat sich geändert.«
    »Wie kommt’s dann, dass du am St. Clément bist und ich am Gottfried?«
    Schockiert starrte ich auf den Hörer. »Ah, alles klar. Also ist es jetzt meine Schuld, dass ich hier bin und du dort? Glaubst du echt, ich
will
hier sein? Dass ich lernen
will
, wie man Leute begräbt?« Ich wollte schon auflegen, als Eleanor dazwischenfuhr.
    »Warte   – Renée, Entschuldigung. So hab ich das nicht gemeint. Ich weiß, dass du nichts dafür kannst. Das ist nur so unfair. Ich gehör hier nicht her, nicht zu all den anderen. Ich bin nicht wie die.«
    »Wenn’s dich tröstet   – all die anderen Wächter hier scheinen zu glauben, dass ich unsterblich bin«, sagte ich.
    »Das sagen sie hier auch.« Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »Hast du irgendwem erzählt, was wirklich passiert ist?«
    Im Sommer hatte ich Eleanor alles in einem Brief erklärt. Sie wusste als Einzige, dass Dante und ich die Seele ausgetauscht hatten.
    »Nein. Kann ich nicht. Mein Großvater hat einen Verdacht, aber eigentlich weiß er gar nichts.«
    »Und glaubst du, an der Unsterblichkeit ist was dran?«
    »Eigentlich nicht«, sagte ich und starrte auf die Deckenbalken. »Ich meine, wie sollte das gehen?«
    Eleanor zögerte. »Ja, stimmt schon. Aber weißt du   – die ganze Sache mit den Untoten. Das hab ich auch immer für einen Mythos gehalten, bis es mir am Gottfried dann selbst passiert ist. Also gibt’s da vielleicht noch mehr, über das wir gar nichts wissen.«
    Irgendwas in Eleanors Stimme kam mir bekannt vor. Es war die gleiche Art blinder Hoffnung, die der Gedanke an Dante in mir auslöste. Hatte Eleanor recht? Konnte es für ihre Zukunft noch einen anderen Ausgang geben, und auch für meine? »Tja, vielleicht. Alles ist möglich, oder?«
    In der Leitung wurde es still.
    »Bist du noch da?«
    »Ja   – irgendwie schon.«
    »Bist du okay?«
    Ihre Stimme brach. »Keine Ahnung.«
    »Mir geht’s genauso.«
    »Können wir einfach noch nicht auflegen?«, wisperte sie. »Hier wird es nachts so einsam.«
    »Hier auch«, sagte ich. Ich deckte mich zu und redete mit ihr in meiner Betthöhle, hörte den Klang ihres Atems am anderen Ende der Leitung, bis ich einschlief.
     
    Die Turnhalle war schmuddelig und alt, mit verblasstem orangefarbenem Bodenbelag. Zum ersten Mal seit Gottfried-Zeiten entsprachen meine Klamotten der Kleiderordnung   – schwarze Strümpfe, Faltenrock und gebügelte Bluse. Zwei Jungen vor mir hielten mir die Tür auf, als ich mit auf dem Gummiboden quietschenden Schuhen eintrat. In der Mitte der Halle saßen auf Klappstühlen ein Mann und eine Frau, beide im Anzug. Sie wiesen uns an, in den Umkleideräumen zu warten.
    Auf den langen Holzbänken in den Kabinen drängten sich schon die Mädchen, als ich hineinkam. Manche plauderten, andere prüften ihre Frisuren in den Spiegeln rechts über der Waschbeckenreihe. In einer Ecke stand eine Gruppe Mädchen, die ich aus dem Gottfried kannte. Ich schob mich durch die Menge auf sie zu, aber als sie mich kommen sahen, zerstreuten sie sich und mieden meinen Blick. Ich erstarrte, als mir klar wurde, wer ihr Gesprächsthema gewesen war. Schließlich schenkte mir Greta, ein athletisches Mädchen, das im Gottfried auf meinem Flur gewohnt hatte, ein halbherziges Winken. Ich drehte mich weg, presste mir mein Arbeitsmaterial an die Brust und wollte gerade zu den Toiletten flüchten, als ich über das Geschnatter hinweg eine Stimme hörte. »Tut mir leid, Clementine.«
    Ich fuhr herum, neugierig, wer es war, der im Zimmer gegenüber von meinem wohnte.
    Clementine LaGuerre war klein und zierlich, mit dunkelbraunerHaut, so glatt, dass sie butterweich aussah. Sie hatte ihre kurzen Locken zu einem eleganten Seitenscheitel gekämmt und damit etwas von einer Dame aus den Zwanzigerjahren. Eine Gruppe Mädchen umringte sie, als sie sich ihre Haare mit einer einzigen Haarspange feststeckte. Mit fast erschreckend grünen Augen traf sie im Spiegel meinen Blick.
    »Wer bist du?«, fragte sie mein Spiegelbild. Ihre Stimme war sanft und musikalisch, mit einer Mischung aus französischem und karibischem Akzent. Die Mädchen neben ihr verstummten und starrten mich an.
    »Renée.«
    »Renée
Winters

    Ich nickte, überrascht, dass sie meinen Namen kannte.
    »Dann bist du diejenige, die den Tod überlisten kann«, sagte sie leise. Ihr

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