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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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geplaudert. Ihr braucht Frühstück, damit das Geld weiter fließt, kein Geplapper.« Und damit stöckelte sie ans hintere Ende des Wägelchens und begann, kleine Kartons aus einem beheizten Container zu ziehen.
    »Wie wahr, Amelia, wie wahr«, erwiderte der Baron. »Außerdem müssen wir herausfinden, ob unser junger Freund hier nicht übertrieben hat, als er sehr selbstbewusst behauptete, auch ohne Stift und Papier dafür sorgen zu können, dass meine treuen Fußsoldaten die richtigen Essensrationen bekommen.«
    Jonah schoss das Blut ins Gesicht. Nervös sah er zu, wie Amelia um den Schreibtisch herumstöckelte und einen Karton vor Dog hinstellte. »Ein doppelter koffeinfreier Cappuccino mit einem kleinen Klecks Schaum. Ein liebevoll zubereitetes Sandwich mit Speckstreifen und Ei auf Dreikornbrot, nur auf einer Seite getoastet, dazu extra Ketchup«, verkündete sie.
    »Richtig«, bestätigte Dog. Dann bedachte er Milkshake mit einer anzüglichen Geste.
    Jonah seufzte innerlich und ignorierte die Geste, die, wie er wusste, nicht ihm galt. Eine Bestellung war schon mal richtig.
    Den nächsten Karton brachte Amelia zu Jeeves. »Eine Chai Latte, eine raffinierte indische Teemischung mit aufgeschäumter Milch. Ein Sandwich mit Speck auf Weißbrot, die Speckstreifen knusprig gegrillt, ohne eine Spur von Ketchup. Ein frisch gepresster Orangensaft, ohne Eiswürfel.«
    »Richtig«, verkündete Jeeves.
    Zwei richtig, dachte Jonah.
    Amelia fuhr fort, die Kartons auszuliefern, und stöckelte hüftenschwenkend und wimpernklimpernd durch den Bunker. Jedes Mal wenn sie zum Schreibtisch eines Händlers kam, las sie die Bestellung laut vor und bekam ein »Richtig« als Antwort. Dann stand sie wieder am Schreibtisch des Barons. »Und schließlich einen Kräutertee und einen Obstsalat für den König des Hellcat-Börsensaals, der Wert darauf legt, dass seine Instinkte schärfer als die Krallen eines Leoparden sind.« Als sie den Karton an den Baron weiterreichte, fiel Jonah auf, dass sie sich an ihn schmiegte wie eine Katze an ihren Besitzer.
    »Alle Bestellungen sind richtig, meine liebe Amelia. Und dazu noch eine fulminante Darbietung, wie Sportkommentatoren zu sagen pflegen!«, verkündete der Baron. »Was bedeutet, dass unser junger Freund hier nicht übertrieben hat.« Der Baron stand auf und stellte sich vor Jonah hin. Dann knallte er die Hacken zusammen und streckte den Arm mit der flachen Hand nach vorn aus, zu dem Salut, mit dem ihn gestern seine Händler begrüßt hatten. »Ich bin beeindruckt.«
    Jonah lächelte nervös, als Amelia den Karton mit seiner Bestellung vor ihn stellte, ihm verschwörerisch zublinzelte und nur mit Mühe ein breites Grinsen unterdrücken konnte. Dann drehte sie sich zum Baron um und gab ihm die Rechnung.
    Als Jonah klar wurde, was er getan hatte, bekam er ein flaues Gefühl im Magen.
    »Die Rechnung, Herr Baron. Einhundertdreiundneunzig Pfund und fünfunddreißig Pence, Bedienung nicht inbegriffen«, verkündete Amelia so laut, dass es im ganzen Börsensaal zu hören war.
    »Wie viel?« Der Baron packte das Lederetui, das sie ihm hinhielt. Als er die Rechnung überflog, rötete sich sein Gesicht. »Was ist denn das da?«
    Na dann los, dachte Jonah, während sein Puls in die Höhe schoss. Friss oder stirb!
    »Na ja«, meldete sich Jonah zu Wort. »Sie haben doch gesagt, dass ich auch was für mich bestellen soll«, meldete er sich zu Wort. »Und dann haben Sie noch gesagt, Sie können es sich leisten. Und deshalb …«, er stand auf und zog eine Plastikbox aus seinem Frühstückskarton, »… habe ich mir einen iPod bringen lassen!«
    Der Baron brachte kein Wort heraus. Der Rest des Bunkers dagegen war in Aufruhr, als die Händler in schallendes Gelächter ausbrachen.
    »Hey, Milkshake!«, brüllte Dog. »Du schuldest mir einen Hunderter!«
    »Ich glaube, jetzt hat er seinen Spitznamen weg!«, rief Franky. »Er ist IPOD!« Das Gelächter wurde noch lauter und alle grölten im Chor: »iPod, iPod, iPod.«
    »Du hinterhältiger kleiner W..« Der Baron brach ab. Als er sich wieder unter Kontrolle hatte, nickte er. »Gut gemacht. Wirklich gut gemacht. Und frech. Sehr frech.« Er zog vier Fünfzig-Pfund-Scheine aus einer goldenen Geldklammer und gab sie Amelia, während die anderen weiter »iPod! iPod! iPod!« grölten. »Du brauchst aber noch Musik dafür. Ich glaube, da kann ich dir helfen«, sagte er dann an Jonah gerichtet.
    Jonah strahlte. Es hatte funktioniert. Er fühlte sich genauso wie damals

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