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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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sehen. Auf Wiederhören.« Pistol beendete das Gespräch.
    Jonah starrte eine Weile den Telefonhörer an und legte dann auf. Er konnte es einfach nicht glauben: Pistol, der Mann, der alle Händler hasste, war der Informant! Wenn nicht so viel auf dem Spiel gestanden hätte, wäre das fast lustig gewesen. Der Mann in der Bank, der seinen Vater heimlich mit Informationen versorgte, der Mann, der für das Ablenkungsmanöver sorgen würde, damit Jonah ihren Plan ausführen konnte, ohne erwischt zu werden, war ausgerechnet der korrekte Pistol aus der Rechtsabteilung, über den sie sich lustig gemacht hatten. Jonah konnte es nicht fassen. Es war verrückt, aber in der kurzen Zeit hatte sich so viel verändert.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Noch fünfundvierzig Minuten bis zum Austausch. Die Nervosität kroch wieder in ihm hoch. Er musste etwas tun, um sich abzulenken. Also stand er auf, verließ den Handelssaal und fuhr mit der Rolltreppe nach unten. Dann verließ er das Gebäude und beschloss, zuerst nach der Vespa zu sehen und sich danach einen Kaffee zu holen. Der Roller stand immer noch an der Stelle der Straße, wo er ihn am Morgen abgestellt hatte. Niemand hatte ihn zugeparkt. Jonah ging in das Café am Ende der Foster Lane und bestellte einen Cappuccino. Langsam trank er ihn aus und genauso langsam ging er wieder zu Hellcat zurück. Als er in die Gresham Street kam, blieb er abrupt stehen. Sein Herz schlug schneller, Angst stieg in ihm auf. Direkt vor der Bank parkte ein schwarzer Audi Q7.
    Jonah senkte den Kopf, damit man sein Gesicht nicht sehen konnte, und ging an dem Wagen vorbei in das Gebäude, wo er Scrotycz direkt in die Arme lief.
    »Lightbody Junior. Wie passend«, begrüßte ihn dieser mit seinem starken Akzent. »Ich hatte gerade eine Besprechung mit deinem Boss. Ein beeindruckender Mann.«
    Jonah sagte kein Wort.
    »Ab jetzt wird er sich um mein Geld kümmern. Ich habe nicht gewusst, dass du für ihn arbeitest. Vielleicht habe ich dieses Mal ja den richtigen Lightbody erwischt. Das hoffe ich jedenfalls. Schönes Wochenende.«
    Jonah machte schnell einen Schritt zur Seite, um ihn vorbeigehen zu lassen.
    Mist. Mist. Mist. Was jetzt? Es war fünf Minuten vor fünf. Der Baron war vielleicht zu seinem Schreibtisch zurückgekehrt, um nach ihm zu suchen. Er konnte es nicht riskieren. Er würde warten müssen. Jonah ging in die Toilette neben dem Empfang und schloss sich in einer Kabine ein. Dann schickte er seinem Vater eine SMS: »Scrotycz ist hier. Hat sich mit Baron getroffen. Was jetzt?«
    Die Antwort kam umgehend: »Keine Angst. Scrotycz ist weg. Informant bestätigt, dass Baron in Besprechung. Austausch jetzt. Los!«
    Das war das Signal, dachte Jonah. Er atmete tief ein, um sein heftig schlagendes Herz zu beruhigen, und ging schnell wieder in den Handelssaal. Der Laptop lag immer noch auf dem Schreibtisch des Barons.
    Jonah vergewisserte sich, dass er von niemandem beobachtet wurde. Er legte seinen Aktenkoffer auf den Schreibtisch und öffnete ihn. Plötzlich waren seine Finger viel zu dick und wollten ihm nicht mehr gehorchen. Er holte die Attrappe heraus, nahm den Austausch vor und legte den Computer des Barons in seinen Koffer. Als das erledigt war, ging er mit schnellen Schritten aus dem Handelssaal und fuhr mit der Rolltreppe nach unten. Dann verließ er das Gebäude und ging zu seiner Vespa.
    Er entledigte sich seines Jacketts, schloss die Packtasche an der Vespa auf und holte seinen alten Schulblazer heraus. Sein Vater hatte gesagt, dass kleine Veränderungen viel ausmachen konnten. Jonah zog den Blazer an, setzte seinen Helm auf und stopfte zuerst den Aktenkoffer und dann sein Jackett in die Packtasche. Als er auf dem Roller saß, ließ er den Motor aufheulen und fuhr schnell weg.
    Ihr Treffpunkt war die Bank of England in der Threadneedle Street, etwa achthundert Meter entfernt. Nach einhundert Metern sah er seinen Vater auf einer Enduro. Er fuhr in die gleiche Richtung, sah aber nach hinten und beobachtete den Eingang von Helsby Cattermole, während Jonah ihn überholte. Nachdem er in die Threadneedle Street eingebogen war, hielt er im Schatten der hohen Mauer an. Dreißig Sekunden später stand David neben ihm.
    »Alles in Ordnung. Park den Roller da drüben.« David wies auf einige Parkbuchten dreißig Meter weiter. »Dann steigst du bei mir hinten drauf. Den Aktenkoffer wirst du in der Hand halten müssen.«
    Jonah tat, was ihm gesagt wurde, und zwängte den Koffer zwischen sich und

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