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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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finden.«
     
    Es war 19 Uhr, als der Baron wieder etwas von Amelia hörte. Er befand sich in der Penthouse-Suite des Carstairs Hotels. Es war sein Hotel. Es gehörte ihm nicht nur, sondern war auch sein Hauptwohnsitz. Er fand es erheblich praktischer, dort zu leben, als ein Haus zu kaufen. Es war alles vorhanden, was er brauchte, und wenn einmal etwas fehlte, gab es rund um die Uhr jemanden, der ihm das Gewünschte beschaffte. Trotzdem fühlte er sich heute im Hotel nicht so wohl wie sonst. Das Verschwinden des Jungen ging ihm im Kopf herum. Er hatte geduscht und war gerade dabei, die Manschettenknöpfe anzulegen, als Amelia an der Tür klingelte. Er ließ sie herein.
    »Immer noch keine Antwort von dem Mädchen«, schnaubte sie, als sie in die Suite stürmte. »Es sieht ganz danach aus, als hätte Scrotycz dem jungen iPod einen gehörigen Schrecken eingejagt.« Sie zog einen Stapel Fotos aus der Tasche, die so ähnlich aussahen wie jene, die David seinem Sohn am Mittwochabend gezeigt hatte, und knallte sie auf den Esstisch. »Die hier sind von den Überwachungskameras am Empfang von Hellcat und draußen vor dem Gebäude«, informierte sie ihn.
    Der Baron sah sich die Fotos an, während er weiter mit seinen Manschettenknöpfen kämpfte. Auf ihnen war zu erkennen, wie Jonah auf das Gebäude zukam, dann der Schreck, als er den Audi erkannte, und schließlich seine Begegnung mit Scrotycz in der Lobby.
    »Dem Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu urteilen, würde ich vermuten, dass er nicht gerade glücklich war, den Russen zu treffen. Das Mädchen hat jedenfalls gesagt, dass er nach dem Treffen im Richmond Park völlig fertig war.« Sie legte fünf weitere Fotos auf den Tisch. »Hier sieht man, dass er nicht direkt auf die Rolltreppe zusteuert. Er geht zuerst auf die Toilette und kommt drei Minuten später wieder heraus, fast so, als hätte er auf etwas gewartet … oder auf jemanden.«
    »Vielleicht wollte er sicher sein, dass Scrotycz weg ist?«, schlug der Baron vor.
    »Vielleicht«, lenkte Amelia ein. Mit einem Fingerzeig auf das dritte Foto fügte sie hinzu: »Dann geht er nach oben und kommt fast sofort wieder zurück, als wäre ein Schwarm Bienen hinter ihm her. Und als er das Gebäude verlässt, rennt er sogar.« Sie nahm das letzte Foto und hielt es dem Baron vors Gesicht. »Hier ist zu sehen, wie er auf eines von diesen Mopeddingern steigt.«
    »Dieser verdammte Russe«, knurrte der Baron. »iPod sollte doch noch nicht so eingeschüchtert werden, dass er eine Dummheit begeht. Er hat Scrotycz bei der Polizei angezeigt, was alles nur noch komplizierter macht. Nach Clives Tod können wir kein Aufsehen gebrauchen. Aaah, diese verdammten Manschettenknöpfe!«, rief er frustriert, als es ihm wieder nicht gelang, den linken Steg in die Manschette einzuknöpfen.
    Amelia hielt ihm die hohle Hand hin. »Gib sie mir.«
    Der Baron ließ die Manschettenknöpfe in ihre Hand fallen und streckte ihr die Hemdsärmel entgegen, deren offene Manschetten bis zu seinen Fingerknöcheln reichten. »Und was ist mit dem GPS-Peilsender in dem neuen iPod, den ich ihm geschenkt habe? Funktioniert er? Ich muss wissen, wo der Junge ist«, zischte er.
    Amelia zog seelenruhig seinen rechten Arm zu sich, klappte die Manschette um und begann, den Steg einzufädeln. »Der GPS-Peilsender funktioniert nur, wenn der iPod eingeschaltet ist. Und sobald das der Fall ist, bekommen wir eine Nachricht.«
    Der Baron stöhnte. »Wann hast du das letzte Mal etwas von dem Mädchen gehört?«, erkundigte er sich.
    »An dem Morgen, an dem sie angerufen und gesagt hat, dass sie nicht zur Arbeit kommt.« Amelia machte mit dem rechten Hemdsärmel weiter.
    »Aber heute ist iPod doch gekommen. Warum ist das Mädchen dann zu Hause geblieben? Schick jemanden zu ihrer Wohnung, er soll nachsehen, ob die beiden dort sind. Lass ihn eine Pizza liefern oder so was. Und beim Haus der beiden Lightbodys gehst du genauso vor. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier etwas nicht stimmt. Und Unklarheiten kann ich zurzeit überhaupt nicht gebrauchen.«
    Amelia hatte den zweiten Manschettenknopf eingefädelt. Sie trat einen Schritt zurück und musterte den Baron von oben bis unten. »Wird erledigt«, sagte sie als Antwort auf seine Anweisungen. »Ich rufe dich an, wenn es Neuigkeiten gibt. Und übrigens – du siehst großartig aus.« Sie lächelte. »Vielleicht verplappert sich Scrotycz ja, wenn du ihm genug Wodka einflößt.«
     
    Bei dem Flug über den Ärmelkanal auf das

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