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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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Ordnung mit dir?«, erwiderte der Baron.
    »Ja. Meine Schulter tut weh, aber das ist auch schon alles.« Jonah kam zu dem Schluss, dass der Baron testen wollte, auf welcher Seite er stand.
    »Gut. Du wirst Pistol erzählen müssen, was dein Dad alles zu dir gesagt hat. Es könnte wichtig für die Ermittlungen sein.«
    Wieder beeilte sich Jonah, ihm zu antworten. Inzwischen war er sicher, dass der Baron nach Informationen suchte. »Ja, klar. Kein Problem. Er hat sich dafür bedankt, dass ich gekommen bin, und dann tauchte auch schon dieser Scrotycz mit seinen Gorillas auf. Danach hab ich mich aus dem Staub gemacht. Ich bin zur Polizei gegangen und habe Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Russen erstattet. Das Weichei hatte nicht den Mumm, zur Polizei zu gehen. Ein schöner Vater ist das.« Jonah hielt den Atem an.
    »Anzeige wegen Körperverletzung? Das ist gut!«, kommentierte der Baron, der sich köstlich darüber zu amüsieren schien. »Jonah, hör zu, du kannst dir gern noch einen Tag freinehmen. Zurzeit ist es in der Bank sehr ruhig. Und am Freitag kommst du dann wieder zur Arbeit. Wie findest du das?«
    »Freitag? Ja, das ist toll.« Jonah versuchte, so viel Begeisterung aufzubringen, dass es überzeugend klang.
    »Ausgezeichnet«, fuhr der Baron fort. »Wo bist du denn jetzt eigentlich? Doch nicht zu Hause, oder?«
    »Ich übernachte bei einer Freundin«, erwiderte Jonah, der nicht allzu konkret werden wollte.
    »Eine Freundin? Dann lasse ich dich besser wieder ins Bett!«, meinte der Baron in anzüglichem Ton. »Und achte darauf, dass du genügend Schlaf bekommst. Ich will nicht, dass du am Freitag total erschöpft zur Arbeit erscheinst. Und du solltest gleich mal einen Blick auf dein Bankkonto werfen.«
    Bevor Jonah erwähnen konnte, dass er gar nicht im Bett war, hatte der Baron das Gespräch beendet. Das war gut gelaufen. Der Baron glaubte ihm und allem Anschein nach waren sie von Amelia nicht gesehen worden.
    Langsam legte er das Handy weg, und in dem Moment, in dem es das Holz der Tischplatte berührte, hörte er ein Piepsen. Eine SMS. Er sah auf das Display. Die SMS war vom Baron. Jonah riss die Augen auf, als er die Nachricht las: »Ich habe deinen Bonus früher ausgezahlt. Aber sag’s niemandem!«
    Er griff zu seinem Laptop und loggte sich bei seiner Bank ein. Als der Saldo auf dem Monitor erschien, musste er ein zweites Mal hinsehen. Und dann noch ein drittes Mal. Hellcat hatte eine Million Pfund auf sein Konto überwiesen.
    Er starrte die Zahl an, während er an die Worte seines Vaters dachte: »Er hat ihre Loyalität gekauft, mit Geld und Status … Er glaubt, dass du ihm gehörst.«
    Jonah wurde schlecht. Jetzt war ihm klar, dass alles geplant war: der Rauswurf, der Anruf, das Geld. Vielleicht sogar die ganzen letzten Jahre! Er war genauso wie Franky oder Jammy. Es gab gar keine besondere Beziehung zwischen dem Baron und ihm. Er war nur dann für ihn da, wenn er die Regeln einhielt. Und die Regeln waren klar: Er durfte nur dem Baron gegenüber loyal sein und musste seinen Vater verleugnen. Jonah verstand noch nicht, warum Letzteres so wichtig war, und vierundzwanzig Stunden vorher hätte er sich auch noch keine Gedanken darüber gemacht. Doch jetzt wusste er, dass die ganze Sache stank. Er hatte kein Vertrauen mehr in den Baron. Er war bereit, mit seinem Vater nach Afrika zu gehen.

DRITTERTEIL LONDON UND AMSTERDAM

32
Freitag, 19. September
    Jonah hatte unmittelbar nach dem Anruf des Barons am Mittwoch abend mit seinem Vater telefoniert. Dann war David direkt in die Wohnung gekommen, wo die beiden den gesamten Donnerstag damit verbracht hatten, die Details ihrer Strategie festzulegen. Der Plan war ganz einfach: Sie wollten den Laptop des Barons stehlen und davonrennen, als ob der Teufel hinter ihnen her wäre.
    Eines war klar: Eventuell vorhandene Transaktionsdaten konnten nur auf den Servern in Amelias Boudoir versteckt sein. Jonah wusste, dass er die Server aufgrund der umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen nicht direkt hacken konnte, doch mit dem Laptop des Barons würde es ihm vielleicht gelingen. Aber zum Hacken brauchte er Zeit, daher auch der Teil mit dem Davonrennen. Aus dem gleichen Grund mussten sie es heute, am Freitag, tun. Damit verschafften sie sich ein paar zusätzliche Stunden, da am Wochenende nicht gehandelt wurde. Jonah und David hofften, dass der Baron seinen Laptop erst wieder am späten Samstag benutzen würde, und um diese Zeit wollten sie längst weg sein.
    Als Jonah

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