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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Kriminalpolizei .«
    Still und leise durchquerten wir die geschäftigen Büroräume und sorgten trotzdem für gehörigen Wirbel. Sekretärinnenköpfe drehten sich zu uns um, Bürotüren wurden geöffnet, und Arbeiter musterten uns, als wären wir die Typen, die ihnen das Essen brachten.
    Hinter einer Tür mit einem weißen Plastikschild, auf dem Thompsons Name eingraviert war, verbarg sich ein Büroraum auf der Nordseite des Gebäudes. Bree trat ein, ohne anzuklopfen.
    »Kann ich etwas für Sie tun ?« Braden Thompson sah in etwa so aus, wie man sich jemanden vorstellte, der hier arbeitete: dicklich, jenseits der vierzig, weiß, kurzärmeliges Hemd und Krawatte.
    »Mr Thompson, wir würden uns gerne mit Ihnen unterhalten«, sagte Bree. »Wir kommen von der Metropolitan Police.«
    Er blickte an ihr vorbei und schaute Sampson und mich an. »Alle drei?«
    »Das ist richtig.« Bree ließ sich nicht in die Karten schauen. Und es stimmte ja auch: Keiner von uns wollte dieses Verhör verpassen. »Sie sind ein wichtiger Mann.«

52
    »Brady, ist alles in Ordnung ?«, ertönte da eine schrille Frauenstimme hinter uns.
    »Alles in Ordnung, Ms Blanco. Ich brauche keine Hilfe. Vielen Dank, Barbara.« Er bat uns zu sich herein. »Machen Sie doch bitte die Tür zu.«
    Sobald wir mit ihm alleine waren, wurde seine Stimme ein klein wenig lauter. »Was soll denn das? Ich arbeite hier!«
    »Wissen Sie denn, weshalb wir hier sind?«, fragte Bree.
    »Ich weiß ganz genau, weshalb Sie hier sind. Weil ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen habe. Ich habe nicht gegen irgendwelche Gesetze verstoßen, und ich möchte, dass Sie gehen. Sofort . Den Weg zur Tür finden Sie noch?«
    Sampson trat einen Schritt vor. » Brady , nicht wahr?« Er betrachtete sich die Sachen auf Thompsons Schreibtisch und sprach weiter. »Ich frage mich gerade, was Ihre Chefs eigentlich von Ihrer gruseligen kleinen Webseite halten würden. Meinen Sie, dass die damit kein Problem hätten?«
    Thompson deutete mit dem Zeigefinger auf sie. »Ich habe absolut nichts Illegales getan. Ich bewege mich voll und ganz im Rahmen meiner Rechte.«
    »Ja, ja«, meinte Sampson. »Das war aber eigentlich gar nicht die Frage. Ich habe mir bloß überlegt, was Ihr Arbeitgeber wohl zu SerialTimes.net sagen würde.«
    »Sie haben kein Recht, diese Information zu verwenden, solange ich nicht gegen das Gesetz verstoße.«
    »Haben wir doch«, warf ich ein. »Aber wir gehen davon aus, dass das nicht notwendig sein wird, weil wir davon ausgehen, dass Sie uns sagen, woher diese Nachricht stammt.«

    »Zunächst einmal, Detective, könnte ich Ihnen das gar nicht sagen, selbst, wenn ich wollte. DCPK ist kein Idiot, okay? Sind Sie da mittlerweile nicht selbst schon draufgekommen? Und zweitens: Ich bin keine fünfzehn mehr. Da müssen Sie sich schon ein bisschen mehr anstrengen. Deutlich mehr!«
    »Sie meinen zum Beispiel eine Beschlagnahmung Ihrer Computeranlage zu Hause?«, schaltete sich Bree ein. »Das kriegen wir hin.«
    Thompson rückte seine Brille zurecht und lehnte sich zurück. Langsam gefiel ihm seine Verhandlungsposition. Ich konnte auch sehen, wieso. Ich war mir gar nicht sicher, ob wir seinen Computer tatsächlich beschlagnahmen lassen konnten, von einer Festnahme ganz zu schweigen. »Das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht. Da ich davon ausgehe, dass Sie die richterliche Anordnung für die Beschlagnahmung nicht bei sich haben - vermutlich, weil Sie es viel zu eilig hatten hierherzukommen -, kann ich dafür sorgen, dass auf meinem Server nur noch ein paar Peanuts-Cartoons liegen, bis Sie da sind. Ich muss dazu noch nicht einmal aufstehen.«
    Er blickte uns an, vollkommen ruhig. »Ganz offensichtlich haben Sie nicht viel Ahnung von Datenübertragung.«
    »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was, zum Teufel, sich da draußen in der realen Welt abspielt?«, fragte ich schließlich. »Haben Sie denn überhaupt ein Interesse daran, dass einem Mörder wie diesem das Handwerk gelegt wird?«
    »Aber natürlich habe ich das«, schoss er zurück. »Hören Sie doch auf, meine Intelligenz zu beleidigen, und denken Sie mal einen Augenblick lang nach. Das große Ganze? Die verfassungsmäßigen Rechte - Ihre Rechte, meine Rechte - hängen doch genau an diesen Fragen. Ich habe das Recht alles zu tun, was ich getan habe, und das nicht nur vom moralischen Standpunkt aus betrachtet. Ihre Aufgabe, meine Damen und
Herren Detectives, besteht darin, für die Aufrechterhaltung der Verfassung

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