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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
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aber er konnte nichts dagegen tun. Er kannte so etwas gar nicht. Er wusste nicht einmal, wovor er Angst hatte oder warum.
    Am Fenster war kein Gesicht, kein finsterer Schattenwurf. Das Licht war aus, so wie er es hinterlassen hatte. Angelien sah, dass er sich umgedreht hatte, und blickte ebenfalls zurück.
    »Was vergessen?«, fragte sie.
    »Nein   … «, sagte Alex, der unwillkürlich zusammenzuckte. »Ich dachte, ich hätte was gesehen.«
    Angelien lächelte und betrachtete sein Gesicht.
    »Irgendwas Bestimmtes?«
    Alex zuckte mit den Achseln. Er sah wieder zum Hotel. Es war sicher nur eine Täuschung, wahrscheinlich durch die Straßenbeleuchtung und weil in den anderen Zimmern Licht brannte, aber irgendwie schien das Fenster von seinem Zimmer viel dunkler als die anderen. Die Scheibe war so düster, sie hätte vernagelt und schwarz angemalt sein können.
    »Nein   … nicht wirklich.«
    Angelien sah ihn prüfend an, sagte aber nichts.
    »Angelien schreibt ihre Diss über die Häuser hier am Kanal«, erzählte Saskia mit heller, gutgelaunter Stimme.
    »Ach, wirklich?«, fragte Jeremy und drehte sich zu Angelien um. »Wie das?«
    »Ich schreibe über das Familienleben im Amsterdam des siebzehnten Jahrhundert«, sagte Angelien. »Und die Häuser am Kanal sind Grundlage für meine Arbeit.«
    Alex drehte dem Hotel wieder den Rücken zu. Doch das eisige Gefühl wollte nicht verschwinden.
    »Weißt du auch was über unser Haus?«, fragte er. »Ich meine das Haus, in dem jetzt das Hotel ist?«
    Angelien nickte. »Ich hab grad erst vor ein paar Tagen etwas darüber gelesen«, sagte sie.
    Sie waren auf eine belebte Straße gekommen, und die vielen Menschen und ihr Gespräch füllten die Atmosphäre. Alex fühlte sich mit einem Mal wieder normal. So seltsam das Gefühl der Angst auch gewesen war, irgendwie schien es fast noch rätselhafter, wie schnell es wieder verschwand.
    »Interessierst du dich für Geschichte, Alex?«, sagte Saskia.
    »Ich denk schon«, antwortete er. »Na ja, ein wenig. Die alten Römer find ich ganz gut.«
    »Er ist
besessen
von den alten Römern«, sagte sein Vater.
    »Stimmt doch gar nicht«, sagte Alex und wurde rot. »Ich find sie einfach nur cool.«
    »Sind sie ja auch«, sagte Angelien und hakte sich bei ihm ein. Alex war überrascht. Der Pelzbesatz ihres Anoraks streifte sein Gesicht, als sie sich zu ihm herüberbeugte und flüsterte: »Die alten Römer sind wirklich cool.«
    Bei ihrer Berührung merkte Alex, wie sein Herz zu rasen begann. Es hatte sich noch nie jemand bei ihm eingehakt. Er kannte das nur aus Filmen. Es fühlte sich aber gut an. Saskia und Jeremy waren ein wenig vorausgegangen. In der Ferne hörten sie das Klingeln einer Straßenbahn.
    »Was meintest du eigentlich vorhin mit der Maske?«, fragte Alex. »Du wolltest mir doch was sagen?«
    Angelien sah zu ihrer Mutter, dann legte sie den Finger auf die Lippen.
    »Besser morgen«, sagte sie. »Ist zu seltsam, um jetzt darüber zu sprechen. Irgendwie zu abgefahren   … «
    Sie nickte in Richtung ihrer beider Eltern, dann ging sie mit Alex weiter, der sich fragte, was sie wohl mit abgefahren gemeint haben könnte.
    »So, da wären wir!«, verkündete Saskia. Jeremy drehte sich zu Alex, und hob schmunzelnd die Augenbraue, als er Angelien und Alex untergehakt kommen sah.
    Sie standen vor einem hellen Restaurant, das Schild war mit goldenen Palmenblättern bemalt. Ein Schwall warmer Luft und fremdartiger Aromen strömte ihnen entgegen, als sie den Raum betraten. Eine schwarz gekleidete, dunkelhäutige Kellnerin kam lächelnd auf sie zu, um sie an einen Tisch zu begleiten.
    Der Kontrast zwischen den dunklen Gebäuden draußen und dem farbenfrohen Interieur war erstaunlich. Es herrschte eine warme Atmosphäre mit farbigen Lichterketten und Kerzen auf den Tischen. Überall standen Blumen und Pflanzenkübel. Es war, als wären sie mit einem Mal in die Tropen versetzt.
    Die Unterhaltung kam nur langsam in Gang, da jederbemüht war, die Ereignisse am Nachmittag nicht zu erwähnen.
    Saskia bestellte eine Reihe kleiner Gerichte, und Alex mochte fast alles, was er probierte, auch wenn er vorher nie sagen konnte, wonach es schmecken würde. Viele der Gerichte waren ihm gänzlich neu.
    Alex hatte gar nicht bemerkt, wie müde er nach dem Flug gewesen war, und das Essen belebte ihn wieder ein wenig. Ob seine Müdigkeit nicht vielleicht der Grund für seine vorhergehende Unruhe war? Es schien eine gute Erklärung.
    »Dir scheint das Essen ja zu

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