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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
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schmecken, Alex«, sagte Saskia mit breitem Lächeln.
    »Ja«, sagte Alex. »Schmeckt super. Vielleicht ein bisschen merkwürdig.«
    Saskia lachte, und Alex lächelte zurück. Ihr Lachen war angenehm.
    »Was sagen denn deine Lehrer, dass du nicht in der Schule bist?«, fragte Saskia, während die Kellnerin ihr noch ein Glas Wein einschenkte. »Haben die nichts dagegen, dass du den Unterricht verpasst, während du hier bist?«
    Alex und sein Vater wechselten einen kurzen Blick, und Alex konnte an der Anspannung in seinem Gesicht erkennen, dass er fürchtete, Alex könnte ihnen von der Angelegenheit mit Molly Ryman erzählen, aber warum sollte er das tun?
    »Der Direktor hat ihm ausnahmsweise frei gegeben«, sagte sein Vater. »Er muss allerdings einen Aufsatz über seinen Besuch hier schreiben.«
    Saskia nickte und lächelte.
    »Worüber wirst du schreiben?«, fragte Saskia.
    Alex rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. Er hatte noch keinen Gedanken daran verschwendet.
    »Mam!«, rief Angelien. »Wie soll er wissen, worüber er schreibt, wenn er heute erst angekommen ist?«
    »Ich hab mir gedacht   … «, begann Saskia.
    »Und du arbeitest also über die Stadthäuser an unserem Kanalabschnitt«, sagte Jeremy und drehte sich zu Angelien. »Hast du irgendetwas über unser Hotel rausgefunden?«
    Alex bemerkte den Ausdruck auf Saskias Gesicht, als er sie unterbrach. Er kannte den Ausdruck von seiner Mutter. Sein Vater schien manchmal einfach nicht zuzuhören.
    »Ein wenig, ja«, meinte Angelien. »Eigentlich mehr als ein wenig. Wahrscheinlich wird es sogar Kernstück meiner Arbeit.«
    »Wirklich?«, sagte Saskia. »Das hast du mir gar nicht erzählt.«
    »Du hast mich auch nicht gefragt«, antwortete Angelien mit einem Achselzucken.
    »Das Hotel war früher in den 1650er Jahren einKaufmannshaus«, fuhr Angelien fort. »Alle Häuser an dem Kanalstück waren Kaufmannshäuser. Sie sind sogar sehr typisch.«
    »Weißt du, wem es gehört hat?«, fragte Jeremy. »Ich meine, das Hotel?«
    »Einem Mann namens Johannes van Kampen. Er war ziemlich reich. Erzprotestantisch. Er hat für die Niederländische Ostindien-Kompanie gearbeitet und vor allem mit Japan Handel getrieben.«
    Jeremy nickte, dann blickte er zu Alex.
    »Schon toll, sich vorzustellen, dass der alte Van Kampen und seine Familie vor dreihundertfünfzig Jahren in unseren Schlafzimmern herumspaziert sind?«
    »Ja, schon«, sagte Alex.
    Das war es wirklich. So viele Jahre stand das Haus schon dort. Wer wohl alles darin gelebt hatte und gestorben war? Irgendwie schien das Hotel mit einem Mal verändert, die schwach beleuchtete Straße, die dunklen Häuser mit ihren großen, leeren Fenstern. Er gab auch neuere Gebäude zwischen den alten in diesem Teil von Amsterdam, aber irgendwie behielten die alten Gebäude die Oberhand, trotz der Autos und Straßenbahnen. Die Vergangenheit schien einem dort näher.

    »Schön, dass du und Angelien euch wieder versteht«, sagte Alex’ Vater in der Tür zwischen ihren beiden Zimmern.
    »Ja«, sagte Alex nüchtern.
    »Und? Ist es in Ordnung, wenn sie dich morgen wieder abholt?«, fragte sein Vater und sah ihn prüfend an.
    »Ja, schon«, sagte Alex und gähnte. »Alles okay.«
    »Auch ohne Aufregung diesmal?«
    Alex nickte.
    »Okay. Dann gute Nacht, Sportsfreund.«
    »Gute Nacht, Dad«, sagte Alex.
    Alex’ Vater drehte das Deckenlicht aus, ging in sein Zimmer und schloss die Tür. Alex zog die Decke um sich, machte die Nachttischlampe aus, gähnte und schlief fast augenblicklich ein, versunken in Träumen von Amsterdam und England als einem einzigen, fremdartig verwobenem Ort, angefüllt mit alten und neuen Gesichtern.
    Doch schon bald wurde er aus seinen Träumen zurück ins Bewusstsein gezerrt. Er hatte das deutliche Gefühl, dass jemand im Zimmer war. Er setzte sich auf und starrte angestrengt in die Dunkelheit um ihn herum. Da war nichts, er war sich ganz sicher, das heißt, er war sicher und dann auch wieder nicht.
    Er machte die Nachttischlampe an und sah die Maske auf der Kommode liegen. Als er sich hingelegthatte, war sie noch nicht dort gewesen, zumindest bildete er sich das ein. Er sah sich im Zimmer um, ob sonst noch etwas verändert war, aber alles war an seinem Platz: alles außer der Maske.
    Jemand musste in seinem Zimmer gewesen sein. Vielleicht war das Zimmermädchen an seinen Sachen gewesen? Aber warum? Und außerdem, das Mädchen arbeitete ja morgens und nicht irgendwann in der Nacht.
    Alex hörte seinen Vater

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