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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
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einer großen, in den Raum gerichteten Kanone. Der Raum schien generell ein militärisches Thema zu haben, überall standen Rüstungenund Steinschlossgewehre und eine Vitrine mit alten Schwertern.
    »Sehen aus wie Samuraischwerter«, sagte Alex.
    »Sind sie auch«, sagte Angelien. »Die Niederlande waren damals eine Supermacht. Bevor es das britische Empire gab, hatten wir Kolonien in der ganzen Welt. New York hieß anfänglich ja auch Neu Amsterdam.«
    »Wirklich?«, sagte Alex.
    »Klar«, sagte Angelien. »Bringen die euch in England denn gar nichts bei? Die Niederlande waren vor allem groß im Fernen Osten – daher auch die ganzen indonesischen Restaurants. Van Kampen – dem früher das Haus gehörte, in dem jetzt euer Hotel ist – hat viel Handel mit Japan getrieben. Da war viel Geld zu holen.«
    Die nächsten Gemälde schienen dies zu illustrieren: Wo man auch hinsah, häusliche Szenen vor exotischem Hintergrund. Nicht dass die Menschen auf den Bildern fröhlich aussahen. Auf einem düsteren Porträt wirkte die ganze Familie eher durch und durch unglücklich, in einem tropischen Paradies gelandet zu sein, wo immer das auch war.
    »Hier lang«, sagte Angelien und stieg eine Holztreppe zu der oberen Galerie hinauf. Sie kamen an Stillleben und Bilder von Tulpen vorbei, Alex blieb vor einem Gemälde stehen und betrachtete eine Winterlandschaftmit vielen schwarz gekleideten Gestalten wie kleine Käfer auf einem zugefrorenen See. Er sah sich jede der Figuren ganz genau an und grinste über den nackten Hintern, der aus einem der Häuser hing – die komische Darstellung einer Art primitiven Klos.
    Auf einem der nächsten Gemälde stand eine Menschengruppe vor einer Kirche, alle in Schwarz gekleidet mit breitkrempigen Hüten. Die Niederländer schienen zu der Zeit ganz vernarrt in Schwarz gewesen zu sein; praktisch jeder auf den Bildern war schwarz angezogen.
    Alex hatte das Gefühl, dass sein Interesse an Gemälden doch leicht überstrapaziert wurde. Aber er wollte es Angelien nicht zeigen, also folgte er ihr, ohne etwas zu sagen.
    Angelien war zu einem Bild vorausgegangen und winkte ihn herüber. Alex ging auf sie zu. Ein älteres Pärchen stellte sich vor ihn und verdeckte seine Sicht. Die Frau drehte sich kurz zu ihm um, als sie ihn kommen sah, und zog ihren Mann zur Seite.
    Alex stand wie gebannt vor dem Gemälde. Es war nicht besonders groß, hatte aber einen breiten, goldverzierten Rahmen. In der Mitte des Gemäldes war eine Gestalt zu sehen, die an einem Fenster stand, das Gesicht verdeckte eine blasse, lächelnde Maske.
    »Die Maske«, sagte Alex leise. »Die sieht genau aus wie meine.«
    Angelien nickte, wartete aber offenbar, dass Alex noch etwas anderes bemerkte.
    »Und das sieht genau aus wie unser Hotel.«
    »Es
ist
euer Hotel«, sagte Angelien. »Und genau der Teil, in dem ihr wohnt. Unheimlich, was?«
    Alex fühlte sich mit einem Mal, als würde der Boden unter seinen Füßen nach vorne kippen, als würde er jeden Moment das Gleichgewicht verlieren und in das Gemälde fallen. Nur mit größter Willenskraft konnte er sich auf den Beinen halten und gegen den Schwindel ankämpfen.
    Es war, als würde etwas ihn in das Gemälde ziehen. Er beugte sich vor, sein Blick und seine Aufmerksamkeit wie hypnotisiert von dem Fenster und dem Zimmer, das, wie er wusste, das Fenster zu seinem Hotelzimmer war, und von dem maskierten Gesicht, das ihn durch den geschwärzten Firnis und die rissige Farbe unverwandt anblickte.
    Die maskierte Gestalt war ein Mädchen. Das Gemälde zeigte das Haus bei Nacht, die Jahre hatten die Farben aber noch nachgedunkelt. Die Hälfte des Gemäldes war von einem geheimnisvollen Schwarz, aus dem sich mehrere Gestalten erhoben – es waren Kinder, die auf der Straße spielten   –, erhellt vom Mond, der voll am Himmel stand. Alex drehte sich zu Angelien.
    »Ich weiß«, sagte Angelien als Antwort auf Alex’erstauntes Gesicht. »Jetzt verstehst du auch, warum ich so überrascht war, als du mir die Maske gezeigt hast. Ich hatte mir das Bild erst zwei Tage vorher angesehen.« Alex sah wieder auf das Gemälde. Es war so dunkel, so düster, als trüge es die Nacht in sich. Und als wäre es Nacht, versuchten Alex’ Augen sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    »Wie   … «, begann er. »Ich meine   … wie ist das nur möglich?«
    Angelien zuckte mit den Achseln.
    »Ehrlich gesagt hab ich keine Erklärung«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Es ist seltsam.«
    Alex sah wieder zu dem

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