Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)
Ruhe«, wehrte sich Alex.
»He, harter Bursche, was?«, sagte Dirk.
»Halt den Mund, Dirk«, fuhr ihn Angelien an.
»Ich hab keine Angst vor dir«, sagte Alex mit wenig Überzeugung.
»Du solltest wirklich still sein«, sagte Dirk. »Andere Leute zu schikanieren. Das machen im Grunde nur Feiglinge, ist dir das nicht klar?«
»Du musst es ja wissen«, sagte Alex.
»Ich?«, sagte Dirk und zuckte mit den Achseln.»Nein. Wieso? Ich schikaniere niemanden. Ich laufe keinen Mädchen hinterher und belästige sie mit Mails und auf Facebook oder was auch immer. Mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke – Cyberstalking, das machen wirklich nur Feiglinge. Mit Leuten, die so was tun, sollte man ganz anders umspringen … «
Alex starrte Angelien an, die ihr Gesicht bedeckte und leise vor sich hin fluchte.
»Was?«, sagte Dirk und lachte.
Angelien sah Alex an. Er konnte an ihren Augen sehen, dass sie es ihm wirklich gesagt hatte. Sie drehte sich wütend zu Dirk und schlug ihm mit der flachen Hand gegen den Bauch.
»He!«, sagte er mit einem Lachen. »Erst sagst du, du hättest genug von dem ganzen Babysitten. Dass es das ganze Geld nicht wert sei, das dir deine Mutter gibt … «
»Dirk«, zischte sie, dann drehte sie sich zu Alex und streckte die Hand nach ihm aus.
»Sie hat dir Geld gegeben, damit du dich um mich kümmerst?«, sagte Alex.
»Ich weiß, wie sich das anhört«, erwiderte Angelien. »Aber … «
»Ist mir egal«, sagte Alex. »Du meintest, ich würde meine Meinung über dich ändern, wenn ich dich erst besser kenne. Und du hast Recht. Du bist wirklich seltsam. Seltsam und … «
»Alex.«
»Lass mich in Ruhe.«
Er schüttelte den Kopf und ignorierte die Rufe in seinem Rücken, während er über die Brücke davonging und Tränen ihm in die Augen stiegen.
Alex war ein paar Minuten gegangen, als jemand ihm von hinten auf die Schulter tippte. Er drehte sich um und dachte, es wäre Angelien, aber stattdessen stand Dirk hinter ihm. Er sah Alex’ Reaktion, nahm die Hände hoch und trat einen Schritt zurück.
»Schon gut, Mann«, beeilte er sich. »Tut mir leid, okay? Ich hab mich eben wie ein Idiot benommen. Angelien meinte, ich soll dir hinterher und mich bei dir entschuldigen.«
»Okay, hast du ja jetzt«, sagte Alex und wollte weitergehen.
Dirk stellte sich ihm in den Weg. Alex blieb stehen und starrte ihn gleichgültig an. Hinter ihm konnte er ein Stück weit entfernt Angelien warten sehen.
»He!«, rief er. »Komm schon. Ich hab mich entschuldigt.«
Alex biss sich auf die Unterlippe. Er war sicher, wäre Angelien nicht gewesen, Dirk hätte ihn ganz sicher an der Kehle gepackt.
»Ehrlich«, sagte Alex. »Ich will nur zurück ins Hotel.«
Dirk schmunzelte.
»Dann gehst du aber in die falsche Richtung, mein Freund.«
Alex antwortete nicht.
»Komm schon«, forderte Dirk ihn auf und trat einen Schritt an ihn heran. »Wir können uns doch einigen, hm? Angelien glaubt, du gehst zu deinem Vater und dass sie dann wieder Ärger bekommt. Aber ich meinte, das würdest du nicht tun.«
»Und warum?«
»Weil du Angelien magst«, sagte er mit einem Lächeln. »Und du nicht willst, dass sie Ärger bekommt.«
Ihm war schlecht. Angelien hatte Dirk alles erzählt. Alex stellte sich die beiden vor, wie sie im Café saßen und über ihn lachten. Er hatte das Gefühl, als hätte Dirk ihm direkt in die Brust gegriffen und würde ihm das Herz zerquetschen.
Dirk kam noch ein Stück näher, beugte sich zu ihm vor und sprach im Flüsterton.
»Ich würde wirklich ungern mitkriegen, dass Angeliens bösartige Mutter hiervon etwas erfährt. Ich möchte schließlich nicht nach dir suchen müssen, oder?«
Angelien kam langsam auf sie zu.
Dirk schlug ihm auf den Rücken.
»Cool!«, sagte er laut. »Du bist in Ordnung, Alter.«
»Alles okay, Jungs?«, fragte sie.
»Klar«, sagte Dirk. »Alles in Ordnung, oder, Alex?«
»Ja«, sagte Alex.
Angelien sah erleichtert aus.
»Wo wollen wir jetzt hingehen?«, sagte sie. »Dirk wollte grad gehen und … «
»Eigentlich wollte ich gerade zurück ins Hotel«, sagte Alex.
»Wirklich?«, sagte Angelien. »Wir bringen dich hin.«
»Nein«, entgegnete Alex. »Ich hab einen Stadtplan. Ist schon gut.«
»Aber … «, begann Angelien.
»Du hast den Mann gehört«, sagte Dirk und zog Angelien zu sich hin. »Er kommt schon klar. Er ist doch kein Baby. Er findet auch ohne dich zurück ins Hotel, stimmt’s, Alex?«
Als sie gegangen waren, holte Alex die
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