Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
Vom Netzwerk:
den Knoten zu lösen, den er in das Band gemacht hatte.
    Alex’ Herz schlug schneller, als ihm aufging, was geschah. Sie nahm die Maske vom Gesicht: ein Gesicht, das Angelien zufolge durch das Feuer furchtbar entstellt war. Er fasste sich, bereitete sich darauf vor.
    Dann sah er plötzlich hinter Hannas Gesicht einenschwarzen Schatten auftauchen. Es war Van Kampen, der sich wie eine riesige Krähe von hinten näherte. Er hielt Hannas Finger zurück, als sie versuchte, die Schleife zu lösen, sah aus dem Fenster, offensichtlich beunruhigt, dass jemand sie sehen könnte.
    Hanna wich ins Zimmer zurück. Alex fühlte ihre Wut. Van Kampen drehte sich um und wollte gehen, doch Hanna rief ihn. Alex konnte nicht verstehen, was sie sagte, aber er konnte die Wirkung ihrer Worte auf ihren Vater sehen. Er stolperte rückwärts, als hätte ihn eine Kugel getroffen, und hielt sich mit den Händen die Ohren zu.
    Sie rief wieder, diesmal lauter. Hannas Vater drehte ihr den Rücken zu und verschwand in sein Zimmer, und obwohl Alex erleichtert war, hielt die Erleichterung nicht lange an, da Van Kampen wieder ins Zimmer kam, seinen Stock hoch über den Kopf gehoben.
    Ohne Warnung krachte der Stock auf Hannas Rücken. Hanna krümmte sich, wollte sich vor dem nächsten Schlag schützen, aber er kam zu schnell. Alex konnte den Schmerz fühlen, den Hanna spürte, er war kaum zu ertragen.
    Hanna schrie, als der nächste Schlag auf sie niederging, und Alex schrie ebenfalls. Er drehte sich um und sah den Zorn in Van Kampens aschfahlem Gesicht: Zorn gepaart mit einem Hauch von Schrecken.Er schlug auf sie ein, wie man auf eine Schlange oder eine Ratte einschlagen würde.
    Der Stock kam wieder auf sie nieder und brach, der Knauf schlitterte über den Boden. Van Kampen hob den gebrochenen Stock über den Kopf, und Alex schrie wieder auf. Der nächste Schlag traf die Maske und riss sie von Hannas Gesicht.
    Und schon flutete die gegenwärtige Welt zurück vor Alex’ Augen. Er hörte die Schritte seines Vaters vor der Verbindungstür und sprang zurück ins Bett, die Maske schob er schnell unter die Decke.
    »Alex!«, sagte sein Vater, der ins Zimmer trat und das Licht anmachte. »Ich hab dich schreien gehört. Was ist los?!«
    Alex war benommen. Die Welt von Hanna war noch nicht ganz von ihm gewichen. Er versuchte zu sprechen, aber es kam nur ein unverständliches Flüstern heraus. Die Stimme seines Vaters klang leise und fern.
    »Alex!«, wiederholte sein Vater.
    Diesmal drang die Stimme durch den Nebel wie eine Welle, die an einem wolkenverhangenen Kiesstrand brach. Die Welt der Maske floh das Licht, und die Wirklichkeit kehrte klar und deutlich zurück. Alex fühlte sich, als hätte man ihn aus einem tiefen Schlaf gerissen.
    »Alex«, sagte sein Vater diesmal etwas leiser undlegte den Arm um die Schulter seines Sohnes. »Was ist los?«
    »Die Maske«, sagte Alex. »Ich hatte einen Alptraum.«
    »Diese verdammte Maske«, sagte sein Vater. »Ein grässliches Ding, wenn du mich fragst. Irgendetwas gefällt mir daran nicht. Wenn Angelien meint, sie wäre so viel wert, warum gibst du sie dann nicht ihr?«
    »Nein!«, sagte Alex etwas heftiger als beabsichtigt. »Ich will sie behalten, Dad.«
    Sein Vater seufzte. »Was hast du denn geträumt?«, fragte er. »Weißt du, manchmal hilft es, wenn man darüber spricht.«
    »Über das Haus hier«, sagte Alex. »Wie es damals im Goldenen Zeitalter war, als Van Kampen und seine Tochter hier gelebt haben.«
    »Er hatte eine Tochter?«, sagte Alex’ Vater. »Das hat dir wohl Angelien erzählt.«
    »Ja«, sagte Alex. »Und das Mädchen hat eine Maske getragen. Genau wie die vom Antikmarkt. Das Ganze hat mir wohl ein wenig Angst gemacht.«
    Sein Vater strich Alex über das Haar.
    »Schon gut, Dad«, sagte Alex.
    »Sicher?«, sagte er und stand auf.
    Alex nickte.
    »Okay«, sagte sein Vater. »Dann ist gut. Und denk nicht so viel über das siebzehnte Jahrhundert nach.Das war eine düstere Zeit. Denk lieber an etwas Heiteres.«
    »Wie den Zweiten Weltkrieg?«, sagte Alex.
    »Ha!«, sagte sein Vater. »Ein Punkt für dich. Versuch einfach, noch ein wenig zu schlafen, Junge. Gute Nacht.«
    Alex’ Vater verschwand durch die Verbindungstür und schloss sie hinter sich. Als er gegangen war, trat Alex die Maske aus dem Bett, und ohne noch einmal darauf zu sehen, drehte er sich um und schloss die Augen.

15
    Alex saß auf dem Bett und sah auf BBC die Nachrichten. Er nahm kaum etwas auf, er war durch die Nacht zuvor

Weitere Kostenlose Bücher