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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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Fensterscheiben. Carella und Meyer unterhielten sich mit Hopwell, während Fat Ollie ein überhebliches Grinsen aufgelegt hatte, als wäre er sicher, daß der Mann, den sie befragten, bestenfalls ein Axtmörder, vielleicht aber sogar ein Serienkiller war. Hopwell sah wie keiner von beiden aus. Er war schlank, hatte eine makellose Figur und den Kopf so kahl rasiert wie Meyer. Er trug schwarze Jeans, einen schwarzen Rollkragenpullover und eine mit Fransen besetzte Wildlederweste. Sein linkes Ohrläppchen zierte ein kleiner goldener Ohrring. Ollie vermutete, daß dies eine Art Signal für andere Schwule war. Oder gehörte der Ring ins rechte Ohr?
    »Gestern vormittag wurde Danny Nelson getötet. Wissen Sie davon?« fragte Carella.
    »Ja, ich hab’s im Fernsehen gesehen«, antwortete Hopwell.
    »Woher kannten Sie ihn?« fragte Meyer. »Er hat mal für mich gearbeitet.«
    »Ach?«
    »Was für eine Arbeit war das?« fragte Carella. »Er hat recherchiert«, sagte Hopwell. Ollie verdrehte die Augen.
    »Was hat er recherchiert?« fragte Meyer. »Er hat Informationen über Leute beschafft, die Reverend Foster nicht wohlwollend gegenüberstanden.« Ein verdammter Spitzel, dachte Ollie. »Wie lange war er für Sie tätig?«
    »Ein halbes Jahr oder so.«
    »Sie kannten ihn ein halbes Jahr?«
    »Ja.«
    »Er kam hier zur Kirche, nicht wahr?«
    »Ja. Mit seinen Berichten.«
    »Was haben Sie mit diesen Berichten gemacht?«
    »Ich habe sie benutzt, um Gerüchten und falschen Anschuldigungen entgegenzutreten.«
    »Wie?«
    »In unseren Druckschriften. Und in den Radioansprachen des Reverend.«
    »Als ich mich gestern vormittag mit Danny traf«, sagte Carella, »erwähnte er eine Pokerrunde, an der Sie teilgenommen haben…«
    »Ja.«
    »… mit einem Mann aus Houston.«
    »Ja.«
    »Der viel Geld gewonnen hat.«
    »Das hat er.«
    »Haben Sie sich danach mit dem Mann unterhalten?«
    »Wir haben zusammen etwas getrunken, ja. Und wir haben uns unterhalten.«
    »Hat er davon gesprochen, jemanden getötet zu haben?«
    Donnerwetter, das ist aber behutsam gefragt, dachte Ollie.
    »Nein, er hat nicht gesagt, daß er jemanden getötet hat.«
    »Was hat er denn gesagt?«
    »Werde ich etwa in irgendeine unangenehme Sache hineingezogen?« fragte Hopwell.
    »Wir suchen diesen Mann«, sagte Meyer. »Ich wüßte nicht, wie ich Ihnen dabei helfen kann.«
    »Wir glauben, daß Sie wissen, wo er sich aufhält.«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Danny sagte, Sie wüßten den Namen des Mannes…«
    »Ja, den kenne ich.«
    »… und wo er wohnt.«
    »Nun, ich weiß, wo er am Samstag war. Ich weiß nicht, ob er noch dort ist. Seit Samstag habe ich ihn nämlich nicht mehr gesehen.«
    »Wie lautet sein Name?« fragte Carella.
    »John Bridges. So hat er sich mir vorgestellt.«
    »Wo hat er gewohnt? Wo waren Sie an diesem Abend?«
    »Im President Hotel. In der Innenstadt. Auf der Jefferson.«
    »Wie sah er aus? Beschreiben Sie ihn.«
    »Groß, zwischen einsachtzig und einsneunzig, mit gewelltem schwarzem Haar und blaßgrünen Augen. Breite Schultern, schmale Hüften und ein reizendes Lächeln«, sagte Hopwell und zeigte selbst ein reizendes Lächeln.
    »Weiß oder schwarz?«
    »Ein sehr hellhäutiger Jamaikaner«, sagte Hopwell. »Mit dem allerliebsten Akzent, den diese Leute immer haben, Sie wissen schon. Das liegt an der Sprache, nicht wahr?«
     
    »Er war weiß«, erzählte Mrs. Kipp. »Etwa fünfundvierzig Jahre alt, würde ich schätzen, mit dunklem Haar und blauen Augen. Groß. Ein sehr großer Mann.«
    »Wie groß?« fragte Brown.
    »Sehr groß. Etwa Ihre Größe«, sagte sie und musterte ihn abschätzend.
    Brown war einsfünfundachtzig groß und wog einhundertfünfundneunzig Pfund. Einige meinten, er sähe aus wie ein Ozeandampfer. Auf jeden Fall war er kein Ballettänzer.
    »Irgendwelche Narben, Tätowierungen oder andere besondere Kennzeichen?« fragte er. »Mir ist nichts aufgefallen.«
    »Sie sagten, Sie hätten ihn nur gesehen, als er das erste Mal hier war. Woher wissen Sie, daß es bei den beiden anderen Gelegenheiten derselbe Mann war?«
    »Seine Stimme. Er hatte eine sehr auffällige Stimme. Wenn er sich aufregte, dröhnte sie regelrecht.«
    »War er bei seinen beiden nächsten Besuchen ebenfalls erregt?«
    »Aber ja.«
    »Er hat auch gebrüllt?«
    »Ja.«
    »Und was?«
    »Nun, das gleiche, wie mir schien. Er schrie, daß Mr. Haie ein verdammter Narr wäre oder so ähnlich. Er böte ihm eine Menge Geld an, und es würde noch viel mehr

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