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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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Bordellstatus zuzugestehen. Wie sich herausstellte, waren fünf der elf Mädchen weiß. Die anderen sechs waren schwarz. Einige waren erfahren in diesem Metier, einige kamen direkt vom Zug aus Oaken Bucket, Minnesota. Neun der Mädchen waren Singles. Zwei waren verheiratet. Sogar einige der Singles hatten Kinder. Drei von den Mädchen hatten in Massagesalons gearbeitet…
    »Wo es manchmal ziemlich haarig zugehen kann«, erzählte ihnen ein Mädchen namens Sherry. »Denn während einer Massage ist man mit dem Kerl allein, klar? Da ist es nicht so wie hier, wo nebenbei noch ein Programm abläuft.«
    Als sie lachte, entblößte sie eine Lücke in ihrem Mund, wo zwei Schneidezähne fehlten.
    »Das ist ganz angenehm beim Blasen, hm?« sagte sie und lachte wieder. Dabei bedeckte sie den Mund mit einer Hand, an der ein falscher Smaragdring so groß wie ganz Hongkong steckte.
    Keins der Mädchen zeigte während des Gesprächs mit den beiden Detectives so etwas wie Nervosität. Carella und Ollie kamen zu dem Schluß, daß Gordon offenbar unter den Gesetzesvertretern in der Nachbarschaft regelmäßig einige Scheine verteilte. Carella verabscheute diese weitverbreitete Praxis. Ollie betrachtete solche Vorgänge als ganz normalen Teil des Spiels, na klar doch.
    Zwei Mädchen hatten als Hostessen gearbeitet.
    »Das ist viel besser«, erzählte eine der beiden. »Man weiß nie genau, was einen erwartet, wenn man irgendwohin bestellt wird.«
    Sie hieß Ruby Sass.
    »Mein vollständiger Name ist Ruby Sassafras Martin«, sagte sie, »aber ich glaube, Ruby Sass hat was Besonderes, oder nicht?«
    Sie war schwarz und hatte hellblond gefärbtes Haar. Sie trug einen Büstenhalter und einen mit Münzen bedeckten Tanga, der genauso schwarz war wie sie. Silikonbrüste sprangen regelrecht aus ihrem Oberteil heraus, aber es schien ihr gleichgültig zu sein. Statt dessen paffte sie ihre Zigarette und nippte an dem Drink, den die Detectives ihr bestellt hatten. Sie erzählte ihnen, daß sie eine Schauspielschule besuchte und tagsüber tanzte, was mindestens genauso echt und wahrhaftig war wie ihr blondes Haar. Sie erzählte ihnen außerdem, daß sie Althea am Vorabend mit drei verschiedenen Kunden hatte ins Hinterzimmer gehen sehen.
    »Sie ging schließlich um kurz vor zwei nach Hause«, sagte sie. »Allein?«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, wurde sie von jemandem begleitet? Was sonst könnte allein heißen?«
    »Hängt davon ab, ob Sie der Präsident der Vereinigten Staaten sind.«
    »Das bin ich nicht«, sagte Ollie.
    »Hatte ich auch nicht erwartet.«
    »War sie nun allein oder nicht?«
    »Ich will Ihnen mal etwas über dieses Geschäft erklären, okay?« sagte Ruby. »Die Typen, die hierherkommen, haben keine Lust auf das ganze Theater mit Verabredungen oder Verpflichtungen, klar? Sie schließen ein Geschäft ab, ganz gleich worüber, und das ist es dann. Mac sagt uns ständig, wir sollen uns draußen nicht mit Männern treffen, nehmt keine Männer mit nach Hause, was ohnehin nur höchst selten passiert. Wenn zum Beispiel irgendein pickeliger Collegetyp sich in eins der Mädchen verliebt, die da oben tanzen, und ihr den Schlüpfer mit Geld vollstopft und sie anschließend anfleht, doch mit ihm ins Hinterzimmer zu gehen. Wenn einer von diesen Jungen wiederkommt, verfährt man mit ihm wie mit einem Fisch an der Angel, bis er endlich den Mut aufbringt, einen zu fragen, ob er einen nach Haus begleiten darf. Dann sagt man ihm, na sicher doch, Schätzchen, aber das kostet dich einiges. Doch in diesem Moment ist er schon bereit, alles zu tun, was man ihm sagt, denn er gehört dir, Schätzchen, vollkommen, mit Haut und Haaren. Wenn man es richtig anstellt, hat man nach kurzer Zeit seinen persönlichen Beschäler und wird obendrein für den Spaß auch noch bezahlt.«
    »Heißt das, Althea war allein?« fragte Carella.
    »Es heißt, soweit ich es sehen konnte, hat Althea den Club allein verlassen. Ob draußen jemand gewartet hat, ist eine ganz andere Angelegenheit. Aber ich will Ihnen noch etwas anderes zu diesem Geschäft sagen…«
    »Wir sind ganz Ohr«, sagte Ollie.
    »Die meisten Typen, die ich kenne - und dazu gehören auch Sie -, haben Sex mit einer Frau und wollen als nächstes sofort nach Hause und schlafen. Vor allem, wenn sie für den Sex bezahlen mußten. Haben Sie jemals für Sex bezahlt?«
    »In meinem ganzen Leben noch nicht«, sagte Ollie.
    »Das hatte ich bei einem so attraktiven Burschen wie Ihnen auch nicht erwartet«, meinte Ruby

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