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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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trocken und zog an ihrer Zigarette. »Aber selbst, wenn es gratis ist, möchte der Durchschnittstyp von heute am nächsten Morgen nicht mit irgendeiner Schlampe im Bett aufwachen, habe ich recht? Oder gar einer Schönheit.«
    »Ich habe nichts dagegen, mit Schönheiten in meinem Bett aufzuwachen«, sagte Ollie.
    »Dann unterscheiden Sie sich vom Durchschnittstypen, wie er zu uns kommt. Die Kerle, die hierherkommen, wollen keinerlei Verpflichtung, verstanden? So einfach ist das. Sie kommen her, finden ihr Vergnügen, und das war’s dann. Glauben Sie etwa, daß hier ein Typ war, der für Sex in einem Freudenhaus bezahlt - denn was anderes ist das hier nicht -, und eine Stunde später mehr will? Was sind wir denn hier, ein chinesisches Restaurant?«
    »Sie meinen also, er will gar nicht mehr?«
    »Genau das sage ich. Wenn er mit einem Mädchen im Hinterzimmer verschwindet, reicht das normalerweise aus, um ihn zu befriedigen.«
    »Und wenn er nicht ins Hinterzimmer geht?« fragte Carella.
    »Dann ist er viel zu feige, um ein Mädchen zu fragen, ob er sich draußen mit ihr treffen kann. Außerdem … warum sollte sie das tun?«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir zuerst einmal müde und erschöpft sind, wenn wir um zwei, halb drei Uhr morgens nach Hause gehen. Wir stehen die ganze Nacht auf der Bühne, wackeln mit dem Hintern und hoffen, so viele Zehn-Dollar-Scheine wie möglich einzusacken, aber was kommt da schon zusammen? Hundert Mäuse vielleicht. Das dicke Geld gibt es im Hinterzimmer. Wenn wir ein Zeichen von einem der Tische aufschnappen, setzen wir uns für zwanzig Minuten zu dem Typ, während er uns die Geschichte seines Lebens erzählt, und wir denken die ganze Zeit nur, wird was draus oder nicht? Soll ich’s dir mit der Hand besorgen oder soll ich dir einen blasen, was willst du, Mister? Ohne geradeheraus danach fragen zu können, denn er könnte ja ein verdammter Cop sein, entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise.«
    »Sie haben gesagt, bei Althea wäre es in der vergangenen Nacht dreimal für jeweils ‘ne halbe Stunde was draus geworden«, sagte Carella.
    »Stimmt. Und wenn es nicht länger gedauert hat, wollten die Jungs nicht mehr als eine Handbearbeitung. Die Tickets fürs Hinterzimmer haben sie für die halbe Stunde einen Zwanziger gekostet, und sie hat wahrscheinlich fünfzig, sechzig berechnet. Wenn wir einen vollen Job haben, kaufen wir gewöhnlich ein Stunden-Ticket für fünfzig Dollar und berechnen dem Freier einen Hunderter. Mac vermietet uns nämlich die Räumlichkeiten, verstanden? Das Hinterzimmer ist Mietfläche, mehr nicht. Er erlaubt uns, seine Bühne zu benutzen, um für unsere Vorzüge Werbung machen zu können, weil seine Kunden dann mehr trinken, während sie uns zuschauen.«
    »Wenn also jemand gestern nacht mit Althea ins Hinterzimmer ging…«
    »Ja, dann war es ein Handjob. Und dafür kaufen wir ein Halbstunden-Ticket.«
    »Ist ihr jemand nach draußen gefolgt? Als sie gestern nacht nach Hause ging?«
    »Ich habe nichts gesehen.«
    »Wo waren Sie, als Sie sie weggehen sahen?«
    »Auf der Bühne. Es war der letzte Tanz. Der letzte Tanz beginnt um zwei. Der Laden schließt zwischen halb drei und drei.«
    »Demnach ging sie vor dem letzten Tanz, richtig?«
    »Ich nehme an, sie hatte genug Geld verdient«, sagte Ruby mit einem Achselzucken.
    »Wie? Sie haben gesagt, mehr als hundert Mäuse kann man beim Tanzen auf der Bühne nicht einnehmen…«
    »Naja, hundert, hundertzwanzig…«
    »Okay, und wenn sie fünfzig für jeden Abstecher ins Hinterzimmer gekriegt hat…«
    »Eher schon sechzig.«
    »Okay, damit blieben ihr vierzig für jeden Ausflug dorthin. Das wären dann hundertzwanzig, und mit dem Geld vom Tanzen käme sie auf zweihundertvierzig. Wann fangen Sie an?«
    »Um neun.«
    »Wenn sie um zwei gegangen ist, waren das fünf Stunden«, sagte Ollie. »Teilt man zweihundertvierzig durch fünf, kommt man auf achtundvierzig Mäuse in der Stunde. Da hätte sie bei McDonald’s mehr verdienen können.«
    »Wohl kaum.«
    »Sie betrachten achtundvierzig Dollar in der Stunde als anständigen Lohn?«
    »In den meisten Nächten schneiden wir besser ab.«
    »Weshalb ist sie eine halbe Stunde vor Schluß gegangen, wenn sie in der vergangenen Nacht nur zweihundertvierzig Dollar verdient hat?«
    »Vielleicht war sie müde.«
    »Oder sie hat sich draußen mit jemandem verabredet, um mit ihm nach Hause zu gehen«, sagte Carella. »Ist das möglich?«
    »Alles ist möglich«, sagte Ruby.
    »Wie

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