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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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Holz, in dem der Stahlbeschlag saß, der den Riegel des Schlosses hielt. Er folgte der zersplitterten Tür in die Wohnung, während Carella und Brown von beiden Seiten in die Türöffnung sprangen und hinter ihm ins Apartment drängten. Meyer und Willis folgten ihnen auf dem Fuße.
    »Polizei!« rief Kling, und hinter ihm wiederholten die Stimmen der anderen das Wort, »Polizei! Polizei!«, während die Männer sich hektisch umschauend im Apartment verteilten. Willis fand einen Wandschalter, und eine Deckenlampe flammte auf. Sie befanden sich in einem kleinen, schäbigen Wohnzimmer, das mit Polstermöbeln ausgestattet war. Links lag eine kleine Küche, rechts sahen sie drei Türen. Sie vermuteten, daß die erste zu einem Wandschrank gehörte. Das Bad verbarg sich wahrscheinlich hinter der mittleren Tür, und die letzte führte zum Schlafzimmer. Das sicher auch ein Fenster zur Straße hatte. Niemand äußerte diese Überlegungen laut. Sie waren schon in vielen ähnlichen Apartments gewesen und kannten die in Mietskasernen üblichen Wohnungsgrundrisse. Sie folgten Kling zur letzten Tür. Es waren keine Scharniere zu sehen, daher öffnete sie sich wohl nach innen. Er legte die Hand um den Knauf, drehte ihn herum, brüllte erneut »Polizeü«, stieß die Tür auf und betrat mit dem Gewehr als Vorhut das Zimmer.
    Die Tür aufzutreten, den Raum zu durchqueren, sich der Tür zu nähern, hinter der sie das Schlafzimmer vermuteten, hatte vielleicht dreißig Sekunden gedauert. Im gleichen Zeitraum hatte der Mann, der vermutlich im Bett gelegen hatte, als sie eintrafen, das Zimmer bereits zur Kommode durchquert, die obere Schublade geöffnet, eine, wie es schien, Neun-Millimeter-Pistole herausgerissen und sich umgewandt, um auf Kling zu zielen.
    »Waffe!« brüllte Kling und warf sich flach auf den Fußboden, rollte sich von dem Schützen weg, während Brown und Carella in den Raum kamen. Im Schlafzimmer war es dunkel. Im matten Licht, das aus dem Wohnzimmer hereindrang, sahen sie das Mädchen im Bett erst, als es schrie, und es schrie erst, als der Riese, der in einer weißen Jockeyunterhose und einem weißen Unterhemd an der Kommode stand, in schneller Folge zwei Schüsse abfeuerte, nicht auf Kling, sondern auf die Türöffnung, die jetzt von Browns beachtlicher Leibesfülle versperrt wurde. Brown warf sich nach links, als die Schüsse dröhnten. Die erste Kugel verfehlte ihn und auch Carella, der hinter ihm hereinkam. Die zweite Kugel bohrte sich in den Türpfosten.
    »Er hat eine Pistole!« rief Meyer Willis zu, rannte durch die Türöffnung und feuerte auf die Mündungsblitze. Das Mädchen stieß jetzt hysterische Schreie aus. Der Kerl in der Unterhose schoß auf alles, was durch die Tür kam, traf nichts anderes als die Tür und den Türpfosten, bis Willis, das kleinste der Ziele, wie ein Tänzer erschien und sich eine Kugel im Oberschenkel einfing, wohin die Schutzweste nicht hinunterreichte. Die Kugel warf ihn herum. Sein Bein gab unter ihm nach und knickte ein.
    Der Kerl an der Kommode begriff plötzlich, daß ihm fünf Männer mit Sturmgewehren gegenüberstanden und nur einer zu Boden gegangen war. Er konnte weiter schießen, während die verrückte Braut im Bett in einem fort schrie, oder er konnte eine Art Waffenstillstand anstreben, ehe jemand ihn wie einen Schweizer Käse durchlöcherte.
    »Ganz ruhig, Freunde«, sagte er und ließ die Pistole fallen.
    Brown traf ihn mit der linken Faust, die sich anfühlte wie ein zehnpfündiger Vorschlaghammer.
    Willis lag auf dem Fußboden und versuchte, das aus seinem Oberschenkel strömende Blut zu stoppen.
     
    Was einem jegliche Freude an der Polizeiarbeit nehmen konnte, war die plötzliche Erkenntnis, daß sie keine fröhliche Spielerei war. Die Friedhofsschicht hatte den Dienst eine Viertelstunde vor Mitternacht angetreten. Das Einsatzteam war eine halbe Stunde später eingetroffen und hatte sich im Umkleideraum vorbereitet. Jetzt, um kurz nach vier, kam fast jeder Detective des Reviers zu dem Haus in der Grover Avenue, um sich zu erkundigen, was passiert war, verdammt noch mal. Männer, die erst um acht Uhr morgens ihren Dienst antreten mußten, erschienen, weil sie etwas »gehört« hatten. Männer, die eigentlich Urlaub hatten oder krank waren, tauchten im Dienstraum auf und wollten alle Einzelheiten wissen.
    Sergeant Murchison teilte ihnen mit, Hai Willis sei angeschossen worden, was sie alle längst wußten, sonst wären sie gar nicht gekommen. Was sie hören

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