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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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dir in dein kleines Hirn suggerieren? Ist das überhaupt eine Pistole, was du da hältst, Saks?« Er begann erneut zu kichern und wischte sich mit dem Handrücken den Speichel vom Mund. »Denk mal drüber nach! Na los, denk über das nach, was ich gesagt habe! Es könnte deine letzte Chance sein. Denn nach allem, was du weißt, nach allem, was du wirklich weißt, bist du vielleicht längst allein. Ganz allein und verirrt in diesem hungrigen Nebel – und denkst nur, dass wir hier sind. Wahrscheinlich sind wir alle mit dem Schiff untergegangen – nur Gespenster, Erinnerungen. Komm schon, Saks, schließ die Augen, und wenn du sie wieder öffnest, sind wir nicht mehr da ... nur Gespenster ... «
    »SEI STILL!«, brüllte Saks. Er hielt es nicht länger aus, dieser bohrenden, wahnsinnigen Stimme zuzuhören. Er konnte Crycek in seinem Kopf spüren wie schmutzige Finger, die in ihm wühlten, die ihn dazu brachten, etwas zu denken und zu fühlen, das seinen Geist mit Lügen und Zweifeln anfüllte. »HALT DIE KLAPPE, WENN DU WEISST, WAS GUT FÜR DICH IST!«
    Aber Crycek kicherte nur. »Spürst du sie, Saks? Kannst du fühlen, wie sie dich aussaugen? Wie sie dir deine Seele aussaugen? «
    Saks versuchte es zu ignorieren, denn nichts davon stimmte. Es konnte nicht stimmen. Was Crycek da behauptete, war reiner Wahnsinn. Dort im Nebel lauerte nichts, kein Teufel, keine bösartige Präsenz, die Seelen fraß. Und ... und hier im Boot saßen Cook und Fabrini und Crycek. Keine Gespenster, denn wenn es sich bei ihnen um Gespenster handelte, dann bedeutete das, dass Saks der Verrückte war. Dass er mit Schatten sprach. Es bedeutete, dass er alleine hier draußen herumschwamm, vollkommen allein ...
    Also tat Saks, was ihm in der gegenwärtigen Situation am natürlichsten erschien.
    Er drückte den Abzug der Browning. Der Schuss krachte, und die Kugel flog harmlos über Cryceks Kopf. Das brachte ihn zum Schweigen. Es wischte ihm nicht das schiefe Grinsen aus dem Gesicht, aber es ließ ihn verstummen. Auch die anderen sagten nichts, sie starrten ihn nur mit ihren verschwitzten, rußigen Gesichtern an. Ihren anklagenden Gesichtern.
    Schließlich sagte Fabrini: »Netter Versuch, Crycek. Hätte fast geklappt.«
    Aber man konnte an Cryceks Gesichtsausdruck ablesen, dass er nicht versucht hatte, Saks auszutricksen. Er glaubte alles, was er sagte.
    »Die nächste geht direkt zwischen deine Augen, Crycek.« Saks hatte sich beruhigt, sah aber immer noch verwirrt aus. Er richtete die Pistole wieder auf Menhaus. »Okay – du hast Cook gesagt, und Cook wird es sein. Bist du dir sicher?«
    »Ich bin sicher.«
    Saks hob die Waffe und zielte.
    Und Menhaus schlug zu.
    30
    Es geschah sehr schnell.
    Als Saks zielte, bewegte sich Menhaus mit einer Flinkheit, die er sich in seinem Alter selbst nicht mehr zugetraut hätte. Saks sah es nicht kommen, denn er rechnete nicht im Entferntesten damit. Wahrscheinlich hatte er gedacht, Menhaus würde sich nur in die Ecke kauern und schmollen. Und darin bestand sein Fehler. Menhaus warf sich mit aller Kraft auf Saks und rammte ihn gegen den Bootsrand. Die Pistole ging los, aber die Kugel schoss harmlos in den Himmel. Menhaus griff nach der Waffe und rangelte mit Saks. Saks trat ihn in den Magen, an den Schenkel, aber er ließ nicht los.
    Und dann waren Cook und Fabrini bei ihnen.
    Fabrini schlug Saks vier- oder fünfmal ins Gesicht, während Cook und Menhaus ihm die Pistole aus den Fingern wanden.
    Schließlich erlahmte Saks’ Widerstand. Er ließ los und sackte zu Boden, verbraucht und leer. Die ganze heiße Luft entwich, als hätte jemand ein Ventil geöffnet.
    Er sah niemanden an und sagte nichts.
    Cook nahm die Pistole mit zum Bug, um sie aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Fabrini zog das Messer aus Saks’ Stiefel, während Menhaus ihn festhielt.
    Es war alles sehr schnell vorbei.
    »Da«, keuchte Fabrini und verpasste Saks einen Tritt in die Rippen. »Das war’s dann wohl, Arschloch. Und was machst du jetzt?«
    Saks starrte ihn mit blutverschmiertem Gesicht an.
    »Jetzt bring ich dich um«, sagte er und stürzte sich auf ihn.
    31
    Die drei wehrten Saks’ letztes Aufbäumen ohne große Probleme ab. Aber sie wussten jetzt, dass sein Geist schon zu zerrüttet war, um noch vernünftig mit ihm zu reden. Sie mussten ihn fesseln.
    Mit Fabrinis Gürtel banden sie ihm die Arme hinter den Rücken, dann zogen sie den Gürtel durch eine Ruderdolle und knoteten ihn dort fest. Damit hatten sie Saks endlich unschädlich

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