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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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eine Gespenstergeschichte, die man sich im Pfadfinderlager am Feuer erzählte.
    »Und das Licht hat es verjagt?«, fragte Cook.
    Menhaus nickte.
    »Gut. Dann lasst eine Kerze brennen.«
    Saks sagte kein Wort.
    Menhaus wusste, dass Saks sich zwar wie ein nüchternes, rationalistisches Arschloch benahm, ihm in Wirklichkeit aber glaubte. Er glaubte alles, was Menhaus gesagt hatte. Er konnte sich nur nicht dazu überwinden, es zuzugeben.
    »Saks?«, sagte Cook. »Komm in meine Kabine. Ich muss mit dir reden. Kommst du hier klar, Menhaus?«
    Er nickte. »Ja. Alles okay.«
    Er dachte an diese schwarze Erscheinung und fragte sich, was sie war und was sie wollte. Hatte sie versucht, Makowski zu ersticken? War das alles? Oder hätte sie ihn nach und nach auch mit Haut und Knochen verschlungen? Es erinnerte Menhaus an etwas, das er gesehen hatte, als sie sich zum ersten Mal einen Weg durch den Algenteppich um die Cyclops gebahnt hatten. Am Heck hatte ein Fleck öliger Dunkelheit im Wasser zwischen den Algen getrieben. Nicht direkt ein Schatten. Wie ein Schatten zwar, aber mit mehr Substanz. Crycek hatte es auch gesehen.
    Und wie drückte Crycek es aus?
    Etwas Böses hat diese Leute geholt. Es kam aus der dunklen Tiefe des Meeres und hat sie geholt ...
    Ja, Menhaus hegte nicht den geringsten Zweifel daran.
    Er hörte, wie Saks und Cook draußen im Korridor leise stritten. So wie er Saks kannte, konnte das noch einige Zeit dauern.
    »Ich war an der Reihe«, sagte Makowski plötzlich.
    Menhaus erstarrte und drehte sich zu ihm um. Ein kalter Schauder lief über seinen Rücken. »Was? Was hast du gesagt?«
    »Ich war an der Reihe«, wiederholte er. Er drehte den Kopf mit einer fast mechanischen Langsamkeit wie eine Puppe zu Menhaus herum und sah ihn an. In seinen Augen glänzte der Wahnsinn. »Ich bin heute Nacht an der Reihe gewesen, und du hast es ruiniert.«
    »Ich ... habe dich gerettet«, murmelte Menhaus.
    Aber Makowski schüttelte nur den Kopf. »Sie wird wiederkommen ... wenn sie so weit ist. Heute Nacht oder morgen. Und dann kommt sie vielleicht wegen dir ...«
    19
    »Es ist etwas, das du sehen musst«, sagte Saks. »Du bist der Anführer, du musst über solche Sachen Bescheid wissen. Ich wasche nur zu gern meine Hände in Unschuld.«
    Es gefiel Cook nicht. Ganz und gar nicht. Wenn man mit Saks irgendwohin ging, fragte man sich unwillkürlich, ob man heil zurückkam. Man fragte sich so einiges. Fabrini war natürlich dagegen. Er traute Saks nicht und würde es auch nie tun. Cook forderte ihn auf, bei Crycek zu bleiben, sie wollten sich nur kurz etwas ansehen. Saks meinte, es sei etwas, das Crycek definitiv nicht sehen sollte.
    »Du glaubst, dass ich etwas im Schilde führe, stimmt’s?«, fragte Saks, als sie den Niedergang zu einem der unteren Decks hinuntergingen. Hier gab es nur sie und das ächzende Schiff. Die Petroleumlampe warf makabre Schatten.
    »Und? Tust du?«
    »Nein. Scheiße, Cook, ich versuche nur, dir zu helfen. Du hast nun mal das Sagen. Du bist der Boss. Okay – also solltest du das hier sehen. Kann sein, dass es nichts bedeutet, vielleicht aber doch. Wenn du nicht willst, meinetwegen. Wenn du denkst, dass ich dich nach hier unten gelockt habe, um dich abzustechen, lass uns wieder nach oben gehen.«
    Sie gingen den pilzüberwucherten Korridor entlang, vorbei an Gästekabinen, deren Türen zugerostet waren. Die Luft schien mit einem salzigen, abgestandenen Geruch angereichert zu sein. Nach einer Weile gewöhnte man sich fast daran. Aber nur fast.
    Saks blieb vor der Tür einer Gästekabine stehen. »Es ist hier drin. Ich hab’s gefunden, kurz nachdem wir an Bord gekommen sind. Als ich meinen kleinen Rundgang machte.«
    Cook nickte. Er erinnerte sich, dass Saks nach seinem »kleinen Rundgang« in seine Kabine zurückkam und erklärte, er habe ein Kratzen in den Wänden gehört, wahrscheinlich von Ratten. Den merkwürdigen Ausdruck in seinen Augen hatte Cook für Angst oder etwas Ähnliches gehalten.
    »Ich glaube, Fabrini und ich haben diese Tür überprüft«, sagte Cook. »Sie war fest verschlossen. Festgerostet.«
    »Na ja, als ich hier runterkam, war sie nicht mehr festgerostet. Sie stand offen.«
    Seine Worte hingen schwer in der Luft, voller finsterer Andeutungen, die Saks nicht in Worte zu fassen wagte.
    »Oder ... sie war lediglich von innen verschlossen«, mutmaßte Cook. »Ob Makowski sich da drin versteckt hat?«
    Saks lächelte. »Meinst du?«
    Cook griff nach dem Riegel, und die Tür

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