DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)
ihrer Sorte – primitiv und einfältig. Für sie ist alles schwarz oder weiß, und solche Gemüter sind am leichtesten auszunutzen ... So bringen Nationen ihre Bürger dazu, in den Krieg zu ziehen – indem sie ihre niedersten Instinkte ansprechen. Diese Kreatur weiß das. Sie spürt instinktiv die psychisch schwächsten Glieder der Kette ...
Gedankenmanipulation – großer Gott!
»Hört auf, ihr beiden«, versuchte Cook es ein letztes Mal.
Sie ignorierten ihn und gingen immer weiter aufeinander zu.
Menhaus öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber sofort wieder. Er schob sich an Fabrini vorbei zum Bug und setzte sich neben Cook.
»Das ist Wahnsinn«, stöhnte Cook. »Wie können sich erwachsene Männer so verhalten? In unserer Situation geht’s um Leben und Tod, und die ...«
»Lass sie«, unterbrach ihn Menhaus, der die Situation offensichtlich genoss. »Lass sie ihr Mütchen kühlen.«
Wie bei einem Boxkampf oder einem Footballspiel – Menhaus baute seine eigenen Spannungen und Frustrationen über Stellvertreter ab. Die beiden fungierten als sein Druckventil.
Als sie nur noch zwei Schritte voneinander entfernt standen, hörte Saks auf zu grinsen. »Okay, du kleiner Hosenscheißer, dann zeig doch mal, was du draufhast.«
Die Worte waren kaum über seine Lippen, als Fabrini angriff. Er holte mit einem Schwinger nach Saks aus, der jedoch problemlos darunter wegtauchte. Saks kam schnell wieder hoch und verpasste Fabrini zwei feste Wirkungstreffer im Gesicht. Fabrini ging nicht zu Boden, sondern sprang stolpernd vor und rammte Saks. Blut lief ihm aus der Nase. Beide gingen im Heck zu Boden und brachten das Boot heftig ins Schlingern. Saks wehrte zwei Schläge ab und kassierte einen dritten und einen vierten ins Gesicht. Fabrini schlug wie ein Besessener zu. Nur sehr wenige seiner Schläge trafen ihr Ziel, aber die, die durchkamen, richteten verheerenden Schaden an. Saks wurde schwer verprügelt. Aber dann bekam er seinen Fuß in Fabrinis Leistengegend und trat mit aller Kraft zu. Fabrini schrie auf und stürzte wild um sich schlagend über Bord.
Cook und Menhaus eilten ihm zu Hilfe.
Saks wischte sich das Blut aus dem Gesicht. »Lasst den Bastard ersaufen!«, brüllte er.
Aber Cook und Menhaus zogen ihn bereits zurück an Bord. »Er hat ins Wasser geblutet«, sagte Cook erregt. »Er hat geblutet. Ins Wasser!«
Aber die Tragweite dieser Information entging Saks. »Ja, und er wird noch viel mehr bluten«, keuchte er und kam auf sie zu. Er hielt jetzt das Messer in der Hand, das er aus Hupps Stiefel gezogen hatte. Bevor ihn jemand aufhalten konnte, schlug er damit zu und hieb Fabrini ein Stück von seinem linken Ohr ab.
Jemand schrie. Cook? Menhaus?
Fabrini schien gar nicht so genau mitzubekommen, was gerade geschah. Wut spiegelte sich in seinem Gesicht, gefolgt von benommener Verwirrung und schließlich Schmerzen. Seine Hand fuhr an sein Ohr, Blut quoll zwischen den Fingern hervor. Er sah das Messer, fühlte die warme Feuchtigkeit über den Hals laufen, und dann schrie er auf und kroch auf allen Vieren zum Bug.
Menhaus stolperte über eine der Sitzbänke, als er versuchte, dem funkelnden Silber des Messers zu entkommen. »Oh, Scheiße«, keuchte er. »Oh Gott.«
Offenbar wurde es jetzt auch Menhaus zu viel mit dem Spannungsabbau.
Cook wich nicht zurück. Seine Augen leuchteten wie glänzende Metallkugeln. »Gib mir das Messer, Saks«, sagte er mit leiser, fester Stimme. »Gib mir das verdammte Messer!«
Saks lachte meckernd. Von seiner geplatzten Lippe lief ihm Blut übers Kinn. »Du willst das Messer, Arschloch? Du willst das verfickte Messer? «
Cook wusste, dass er sich in einer gefährlichen Lage befand. Er konnte die nackte animalische Raserei in Saks’ Augen sehen. Feuer und rostiges Metall. Der Mann stand am Rande des Wahnsinns. Cook kannte den Blick von seinem eigenen Vater.
Saks hieb mit der Klinge nach ihm, trieb ihn zurück. »Sei brav, Arschloch, sei schön brav«, keuchte er. »Geh da rüber zu deinen Kumpels, oder ich schwör bei Gott, ich schlitz dich auf.«
Cook wich langsam zurück, die Hände beschwichtigend vor sich ausgestreckt. »Sicher, Saks, sicher. Wir wollen doch keinen Ärger. Beruhige dich und bleib cool.«
»Oh, ich bin cool, du Hosenscheißer, da mach dir keine Sorgen.« Saks grinste wie ein Totenschädel in der Wüste. »Solange du tust, was ich dir sage. Ansonsten, he he, lauern da draußen Viecher ... hungrige Viecher. Du verstehst, was ich
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