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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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Ellenbogen kamen zum Einsatz. Einige Schüsse fielen. Leute gingen zu Boden, wurden aber von den anderen Flüchtenden missachtet. Sicherheit gab es erst am Ende der Tunnel. Jeder dachte nur, dass alles wieder gut sei, wenn das Stadion erst hinter einem lag. Schreie von den Tribünen gellten durch die Arena.
    Zwei Minuten nach der gewaltigen Autoexplosion verließ Xavier Sandoval mit seinem gelben Truck die Laderampe der Lieferanten am Stadion und fuhr mitten in die Menge der Flüchtenden. Dann riss er die Zündkabel ab und aktivierte die Ventilatoren auf dem Dach des Wagens. Schließlich sprang er aus der Fahrerkabine und rannte zur Straße. Mit einem zischenden Laut, der in dem ganzen Tumult unterging, entwich das Aerosol aus den Giftkanistern im Laderaum in die Luft. In der leichten Brise stieg das Gas langsam auf und sank dann auf die verängstigten Männer, Frauen und Kinder, die ahnungslos geradewegs in die nebelartigen Schleier rannten, die sich sanft auf die Todeszone senkten.

Kapitel dreiundzwanzig
    X avier Sandoval war nervös, als er den Apartmentblock erreichte. So schnell er nur konnte, war er Straße um Straße hinuntergelaufen, hatte das Chaos hinter sich ausgeblendet, bis er völlig außer Atem war und Schmerzen in den Beinen hatte. Der Straßenverkehr kam zum Erliegen, als die Autofahrer anhielten, ausstiegen und wie gebannt auf die Rauchsäule über dem Stadion starrten. Sandoval stieß einen der Schaulustigen brutal zur Seite, sprang auf den Fahrersitz und fuhr mit dem gestohlenen Wagen davon. Scharf rechts bog er in eine schmale Straße, drückte dann aufs Gaspedal und entfernte sich von der Gefahrenzone. Er war schweißgebadet.
    Dann stellte er den Wagen auf dem Parkplatz des Wohnblocks ab, saß still und mit geschlossenen Augen auf dem Fahrersitz, atmete tief ein und aus und versuchte sich davon zu überzeugen, dass er dem tödlichen Gas entkommen war. Wie besprochen, ließ er den Schlüssel im Zündschloss stecken, ging taumelnd die Treppe zu den Wohnungstüren hinauf und fand das Apartment, das Juba ihm genannt hatte. Als die Tür aufging, hätte er den Mann kaum erkannt.
    Juba hatte geduscht und sich die Haare pechschwarz gefärbt. Seit seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten hatte er sich nicht mehr rasiert, und der stoppelige Bartansatz verlieh ihm das Aussehen eines Fremden. Er trug eulenhafte Brillengläser mit Goldrand. Wenn die Profiler der Polizei nach männlichen Verdächtigen gesucht hätten, die aus dem Nahen Osten stammten, hätte Juba in dieses Schema gepasst.
    Sandoval kam herein und verschloss die Tür, setzte sich dann auf einen Stuhl und schaute auf. »Die Ladung wurde geliefert. Diesen Tag werde ich wohl nie vergessen.«
    »Du hast deine Arbeit hervorragend gemacht«, lobte Juba ihn und klopfte ihm auf die Schulter. Der Mut verlässt den Mann. »Wir sind fast fertig.«
    In der Ecke lief ein Fernseher und zeigte Bilder, die ein Hubschrauber von dem Schreckensszenario gemacht hatte, während Berichterstatter aus der Sicherheit ihrer Studios heraus die Warnung ausgaben, niemand dürfe in die Nähe des Stadions. Es handele sich um einen Giftgasanschlag, und die Behörden betonten, der Stoff sei noch in der Luft. Die Polizei hatte Straßensperren errichtet und leitete die Evakuierung des Krisengebiets ein. Die Hubschrauberkamera erfasste Krankenwagen, Polizeiautos und Löschzüge, deren aufblitzende Lichter die Körper der zahllosen Opfer in grelle, gespenstische Farben tauchten. Unter den Toten befanden sich auch die Leute, die noch vor den Rettungskräften am Unglücksort eingetroffen waren, um erste Hilfe zu leisten, und dadurch das hochgiftige Gel auf ihrer Haut verteilt hatten. Der gesamte Rettungseinsatz geriet ins Stocken, bis die Feuerwehrmänner und Sanitäter die Order erhielten, in Schutzanzüge zu steigen.
    Vom Apartment aus hörte Juba Sirenengeheul der Krankenwagen, die zum Hospital »der Heiligen« fuhren. »Bist du so weit?«
    Sandoval schluckte. »Ja.«
    »Ich habe diese Stellung sorgsam für dich ausgesucht. Das Gewehr ist fertig und geladen, und von hier aus hast du freie Sicht. Wenn die Krankenwagen anhalten, dann feuerst du auf das Notfallpersonal, die Patienten, die Polizei, die Schaulustigen … einfach auf alle. Wir wollen, dass die Hölle an einem Ort losbricht, den alle für sicher halten. Du feuerst so lange, bis der Ladestreifen leer ist. Dann lädst du nach und schießt den zweiten Streifen leer, dann den dritten. Lass dir Zeit, denn niemand wird

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