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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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sich diesem Block nähern, solange wild geschossen wird. Dann wirfst du die Waffe weg, nimmst das Auto und haust ab.«
    »Und du, mein Bruder? Ich weiß nicht, wie das ist, wenn man ein Sniper ist. Aber du weißt es.«
    »Ich beziehe eine andere Stellung weiter oben und warte ab, bis du die Ladestreifen leergeschossen hast. Sollen sie sich ruhig wieder an die Arbeit machen und denken, die Gefahr sei vorüber. Und dann schlage ich zu. Es wird ein Blutbad geben.« Er näherte sich der Tür, als das Sirenengeheul lauter wurde. »Ich melde mich bald bei dir. Gute Jagd, Bruder. Du hast dich bewährt.«
    Sandoval beobachtete, wie ein Polizeiwagen mit Blaulicht anhielt, gefolgt von einem hellgrünen Löschzug. Die Sirenen erstarben zu einem Grollen. Sandoval war in den Schatten des Zimmers verborgen. Die Szene war furchteinflößend, da alle dort draußen diese klobigen Schutzanzüge trugen. Wie gesichtslose Geister halfen die Männer den verletzten Leuten, die vom Unglücksort zum Hospital gefahren wurden. Personal in ähnlicher Schutzkleidung eilte aus der Traumastation und stand vor dem Problem, entsetzlich entstellte Patienten behandeln zu müssen, ohne sie zu berühren.
    Zwei Krankenwagen hielten mit quietschenden Bremsen, mussten aber warten, da die Rampe vor der Notaufnahme noch besetzt war. Alles geriet für einen Moment ins Stocken, als Sandoval das Gewehr auf Kissen stützte, die auf dem schmalen Sims zwischen Küche und Wohnraum lagen. Das Auge hielt er dicht an das Zielfernrohr.
    Drei Krankenschwestern und ein Arzt, alle in Schutzanzügen, versammelten sich hinter einem Krankenwagen, wo der Fahrer gerade im Begriff war, die Türen zu öffnen. Eine Trage wurde herausgezogen, die Räder wurden ausgeklappt. Der Arzt beugte sich über den Verletzten und musste in Sekundenschnelle abschätzen, ob diese blutüberströmte Person, die von der Wucht der Autobombe getroffen worden war, nun Vorrang vor anderen Opfern hatte. Denn schon holte man den nächsten Verletzten aus dem Wagen. Sandoval hörte weitere Sirenen in der Ferne.
    Er betätigte den Abzug. Die erste Kugel traf eine Krankenschwester in den Rücken und drang ins Herz. Die Frau wurde gegen die Trage geschleudert und glitt an dem Gestell zu Boden. Die zweite Kugel zertrümmerte die Schläfe des Arztes, sodass noch mehr Blut und Hirnmasse auf den Patienten spritzte.
    Sandoval hielt einen Moment inne. Das war leicht. Juba hatte alles so vorbereitet, dass man das Ziel kaum verfehlen konnte! Langsam ließ er das Fadenkreuz von einer erschrockenen Person am Eingang der Notaufnahme zur nächsten gleiten, ehe er einem Feuerwehrmann in den Hals und einer weiteren Schwester in den Bauch schoss.
    Plötzlich tauchte Juba neben ihm auf und richtete den Lauf einer Pistole auf Sandovals Kopf. Der Mexikaner hörte den Widerhall des Schusses nicht mehr, der ihm das Leben raubte.
    Juba ließ das Gewehr an Ort und Stelle liegen, nahm dem Toten noch das Portemonnaie und den Pass ab und ging zur Tür hinaus. Die Ermittler würden die Leiche finden, sie letzten Endes anhand der Fingerabdrücke oder der Zähne identifizieren und dann wertvolle Zeit während der Fahndung in Mexiko vergeuden.
    In aller Seelenruhe ging Juba zu dem gestohlenen Auto. Augenblicke später hatte er den Parkplatz verlassen und fuhr nach Norden Richtung Kanada.
    Washington, D. C.
    In der Kommandozentrale herrschte Krisenstimmung. Obwohl sich der Anschlag auf der anderen Seite des Kontinents zugetragen hatte, sah manch ein FBI-Ermittler des Teams so aus, als habe er einen Tritt in die Magengrube erhalten. Nun waren die Vereinigten Staaten also doch wieder Ziel eines Terrorattentats geworden, mit verheerenden Folgen. Und alle in dem großen Raum wussten, dass der Anschlag sich während der fieberhaften Fahndung ereignet hatte! Man würde nach den Verantwortlichen suchen! Die FBI- und DHS-Beamten traten von einem Bein aufs andere oder standen wie erstarrt an ihren Schreibtischen und verfolgten die aktuellen Nachrichten mit ungläubigen Blicken. Sie alle waren ausgebildete Ermittler, und jeder von ihnen dachte instinktiv: »Ich muss nach San Francisco, muss vor Ort helfen und das Schwein finden.« Doch das Attentat hatte sie gelähmt und demoralisiert. Versagen klebte an ihnen wie kalter Schweiß.
    »Ich kann nicht glauben, dass wir es dazu kommen ließen«, sagte Carolyn Walker und sank schwer auf einen Stuhl.
    Kyle saß am Kopf des langen Tischs und raufte sich frustriert die Haare. Er konnte nicht verstehen,

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