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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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die Server bald abstürzen. Sogar die Militärleitungen laufen heiß. Der Gouverneur hat die Nationalgarde alarmiert, und der Präsident hat den nationalen Notstand ausgerufen. So etwas habe ich nicht mehr erlebt seit dem 11. September.«
    »Die Kommunikation läuft also nur langsam«, sinnierte Walker, »und jeder mit einer Dienstmarke ist rund um das Stadion beschäftigt. Bislang gelten zweitausend Menschen als tot, und die Zahl der Opfer wächst weiter an. Ich schicke ein Spezialteam los, das die Leiche identifiziert, vor Ort die Untersuchung leitet und uns ein Foto schickt. Aber das braucht Zeit.«
    »Wie viel Zeit?«, wollte Middleton wissen.
    »Keine Ahnung, General. Wir beeilen uns. Aber wenn man die Arbeitsbedingungen realistisch einschätzt, wird es schon eine Weile dauern.«
    Swanson riss ein Blatt von dem Notizblock, der vor ihm auf dem Tisch lag, zerknüllte es und warf es in Richtung Papierkorb in der Ecke. Der Papierball prallte am Rand ab und fiel auf den Boden. Ernüchtert blickte Kyle zum Papierkorb und meinte: »Er ist abgehauen.«

Kapitel vierundzwanzig
    Washington, D. C.
    G eneral Middleton, Captain Summers, Lieutenant Commander Freedman und Kyle Swanson schauten sich ein letztes Mal in der Kommandozentrale um, die wieder zu neuer Betriebsamkeit erwachte. »Hier haben wir nichts mehr zu suchen«, sagte der General.
    »Okay«, erwiderte Carolyn Walker. »Danke für Ihre Kooperation.« Ihr Tonfall war weder herzlich noch abweisend, aber sie war froh, die geheime Militäreinheit endlich loszuwerden. Jetzt verlief bald alles wieder normal, und die Ermittlungsbehörden konnten ihre Arbeit tun, ohne auf Leute Rücksicht nehmen zu müssen, die keine ausgebildeten Ermittler waren.
    »Jederzeit wieder. Halten Sie uns auf dem Laufenden, wenn Sie die Leiche identifiziert haben, die die Fahnder für Juba halten.« Man schüttelte einander zum Abschied die Hände, ehe das Trident-Team durch eine Seitentür verschwand. »Kommt. Jetzt organisiere ich uns erst einmal ein ordentliches Frühstück. Drüben in Alexandria gibt es ein prima Pancake House«, sagte der General.
    Sie waren alle müde und frustriert und hingen ihren Gedanken nach, während sie über die Brücke fuhren und die Backsteingebäude der Old Town erreichten. Dann folgten sie der Straße in westlicher Richtung, wo die Gegend bald nicht mehr so vornehm war und die Zahl der Antiquitätenläden abnahm. Das nächste Viertel war schäbig und ziemlich heruntergekommen. Die Sonne verhieß einen warmen Tag, als das Team den Wagen verließ. Der Parkplatz des Restaurants war nur halb voll, zumeist Pick-up-Trucks und zwei große Sattelschlepper, denn das Lokal war bei Fernfahrern und Bikern beliebt. In einer Ecke in der Nähe der Küche war noch ein langer, rustikaler Holztisch frei, dessen Oberfläche über die Jahre hinweg von den Ellbogen der hungrigen Arbeiter glatt poliert worden war. Das Trident-Team setzte sich auf die Bänke. Servietten und Besteck lagen bereits auf dem Tisch, Sirup gab es umsonst. Kaffee wurde unaufgefordert von einer Kellnerin serviert, die kurz darauf Teller mit Pfannkuchen, Würstchen und Baconstreifen, warmen Keksen und Rührei brachte. In diesem Lokal aßen alle hungrigen Gäste das gleiche herzhafte Gericht.
    »Also, keiner von uns glaubt, dass Juba tot ist, habe ich recht?«, fasste der General zusammen. »Sind wir da einer Meinung?«
    Alle stimmten zu.
    »Würden Sie mir kurz den Blaubeersirup reichen?«, fragte die Echse. »Das Netz ist absolut überlastet, und in San Francisco ist gewiss kein Ermittler mehr frei. Die Katastrophe dort frisst unsere letzten Ressourcen. Wenn die DHS-Agenten nicht schnell vorankommen, wird sich keiner richtig um die Leiche kümmern. Juba scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein.«
    Kyle schenkte sich Kaffee nach. »Er ist nicht mehr in den Staaten. Da bin ich mir ziemlich sicher. Die Flughäfen wurden nicht geschlossen, und von der Westküste starten stündlich etliche Flüge nach Asien. Noch viel mehr nach Europa. Er brauchte eine Verkleidung und neue Papiere, und er musste schnell verschwinden, aber ich wette, er hat es in einen der Flieger geschafft.«
    »Was schätzen Sie? Mexiko? Südamerika?«, fragte Middleton.
    »Nicht gerade seine Einsatzgebiete«, mutmaßte Sybelle. »Vielleicht hat er Verbindungen dorthin, aber im Augenblick sucht er eine Ruhezone. Als Sniper zieht er sich nach erfolgreich durchgeführter Mission nun zurück. Südamerika wäre ihm vermutlich zu fremd.«

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