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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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Sybelle hatte den Mund voll Rührei, dachte einen Moment kauend nach und sagte dann: »So wird es auch mit Asien sein, von Japan bis nach Neuseeland. Die einzigen für Muslime sicheren Gebiete dort sind die Philippinen oder Indonesien, aber diese Staaten riskieren nicht den Zorn der USA, indem sie einem Mann wie Juba wissentlich Schutz anbieten. Vielleicht würden Nordkorea oder der Iran ihn aufnehmen, aber im Augenblick ist unser Sniper ein richtig heißes Eisen. Die Staaten in Nahost könnten jetzt punkten und Juba an Washington ausliefern.«
    »Wisst ihr was?«, meinte Middleton. »Ich glaube, für diesen Mistkerl ist der einzig sichere Ort der Irak. Nur dort kann er wirklich untertauchen.«
    »Darauf tippe ich auch«, sagte Kyle. »Er wird im Kriegsgebiet abtauchen, und genau dort werde ich ihn aufstöbern.«
    »Okay. Also machen Sie sich auf den Weg. Sybelle wird alles so arrangieren, dass die Mission unter dem Schutz von Trident steht. Und die Echse zaubert von hier aus am Keyboard. Nehmen Sie die Leute und die Ausrüstung mit, die Sie brauchen, Swanson, aber denken Sie daran, dass es nie einen Befehl für irgendetwas gab. Es gibt keine Aufzeichnungen, niemand hat je irgendetwas gehört. Und dann denken Sie immer an eines, toter Mann: Ich will Jubas verdammten Skalp.«
    »Aye, aye, Sir«, erwiderte Kyle und spürte bereits, wie das Adrenalin durch seinen Körper flutete. Scharfschütze gegen Scharfschütze. Ich und Juba. Das wird hart …
    Austrian Airlines
Flug 512
    Zehn Stunden. Die halbe Strecke. Juba spürte, wie die Klauen der Klaustrophobie an ihm rissen, als schrumpfe das Flugzeug um ihn herum bedrohlich zusammen. Der geräumige Sitz der ersten Klasse kam ihm schmaler vor, und die Wände schienen näher zu kommen, aber er musste arbeiten. Also öffnete er die Aktentasche und holte das Laptop und ein noch eingeschweißtes Kondom heraus.
    Die Diagramme, die Formel und die Anleitung zum Zusammenbau der Waffe waren auf unterschiedliche Dateien verteilt. In Paris hatte er einige Zeit darauf verwendet, alle Daten für die Zukunft zusammenzutragen. Noch befand sich alles in verschiedenen Ordnern, um auf alle Eventualitäten gefasst zu sein. Aus der Aktentasche holte er einen kleinen Memorystick, steckte ihn in den USB-Anschluss und lud die letzte Datei herunter, die das aktualisierte Material aus dem iranischen Labor enthielt – den letzten Schritt in dem Prozess. Der Ordner, der die Daten für die Londoner Giftgaswaffe enthielt, war extra abgespeichert – unter 999 – und schien vollständig zu sein. Das Produkt würde töten, aber anders als in San Francisco. Als die endgültige Formel als Datei heruntergeladen war, löschte Juba die Daten von der Festplatte.
    Dann verbrachte er einige Zeit damit, die verschiedenen Bankkonten und Passwörter auf den Memorystick zu laden und löschte dann auch diese Daten. Schließlich zog er den Memorystick ab, steckte ihn in die Tasche und verstaute den Rechner wieder in der Aktentasche.
    Als er aufstand, um in den Waschraum zu gehen, stieß er mit dem Kopf gegen die Gepäckklappen. In dem engen Bad, zehntausend Meter über der Erde, wusch Juba sich das Gesicht und die Hände und starrte in den Spiegel: Die Verkleidung war noch in Ordnung.
    Hör auf mit diesem Unsinn! Er blickte streng auf das Spiegelbild und sah den einseitig heruntergezogenen Mundwinkel. Er war wütend auf sich selbst. Aber er war ein Profi, und das war alles Teil des Plans. Damit hatte er rechnen müssen, genauso wie ein Scharfschütze über Stunden reglos in einem Erdloch ausharren muss. Halt durch. Wenn du jetzt die Kontrolle verlierst, kommt dieses verdammte Flugzeug auch nicht schneller in Damaskus an. Das Glas ist halb voll: Du bist nicht erst zehn Stunden von Amerika entfernt, du bist auf halbem Weg in die Freiheit.
    Er holte tief Luft, ließ sich Zeit, um die Anspannung loszuwerden, machte dann den Gürtel auf und ließ die Hose herunter. Schnell riss er die Kondompackung auf, holte das gleitfähige Gummi heraus und schob den Memorystick hinein. Dann faltete er das Kondom einmal und verknotete es. Wieder holte er tief Luft, bückte sich, spreizte die Beine und steckte sich das Kondom tief in den Anus. Es war unangenehm, aber machbar. Drogenkuriere praktizierten das ständig, also konnte er das auch.
    Er zog sich wieder an, wusch sich die Hände erneut, öffnete die Tür und kehrte zu seinem Platz zurück. Auf einem kleinen Bildschirm, den er zu sich drehen konnte, lief ein Kinofilm. Also setzte

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