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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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zweifelte. Er machte sich nicht die Mühe, sich von seinem »Gast« zu verabschieden.
    An der Grenze überließ man Juba einen der Landrover, der damit durch die trostlose Landschaft fuhr. Sobald über Funk durchgegeben worden war, dass Juba fort sei, leitete der kleine verschlagene General die nächste Stufe seines Plans ein. Er hatte Juba gegenüber Wort gehalten, aber jetzt gab es noch mehr zu tun.
    Im Konferenzraum wartete bereits der Außenminister Rustom Talas, ein spindeldürrer Mann, als al-Shoum eintrat. Der Geheimdienstchef hielt sich nicht mit Formalitäten auf.
    Er stellte Jubas Laptop auf die polierte Tischoberfläche und schob den Rechner zum Außenminister. »Hier ist sie. Die Anleitung zum Bau der Teufelsbombe.«
    »Und was ist mit dem Geld?«, wollte Talas wissen.
    »Die Überweisung wurde online durchgeführt. Die zehn Millionen sind wieder unter Dach und Fach.«
    »Ihre Entscheidung in dieser Angelegenheit, General al-Shoum, ist recht ungewöhnlich, und das sage ich bei allem Respekt. Als Diplomat bin ich bei politischen Verhandlungen stets um Einflussnahme bemüht. Mit diesen Informationen über die Waffe würden die Vereinigten Staaten mir bereitwillig den ein oder anderen Gefallen tun.«
    Al-Shoum sprach auf Englisch weiter. »Herr Außenminister, Sie sind ein verdammter Idiot! Wenn die Amerikaner erfahren, dass wir die Formel besitzen, werden sie sie sich holen. Sie haben fast fünftausend Tote zu beklagen und wollen jemanden für diese Tat zur Rechenschaft ziehen. Die würden gar nicht erst verhandeln, sondern gleich Forderungen stellen. Und dann wären wir das nächste Land, das von US-Truppen besetzt wird. Ist es das, was Sie wollen?«
    »Nein, natürlich nicht.« Der Außenminister hüstelte. »Ich meinte das allgemeiner.«
    »Hören Sie gut zu, Sie alter Narr, und halten Sie sich an das, was ich Ihnen sage. Wir holten diesen Juba direkt nach der Landung aus dem Flugzeug, aber er tötete zwei Sicherheitsbeamte und konnte fliehen. Können Sie mir folgen?«
    Minister Talas knirschte fast mit den Zähnen, da al-Shoum ihn wie einen Schuljungen abkanzelte. »Ja.«
    »Dann haben wir die Suche nach ihm eingeleitet, und eine Videokamera vor dem Terminal zeichnete auf, wie Juba in ein wartendes Auto stieg, einen Landrover. Wir lösten landesweit Alarm aus und fanden heraus, dass der Mann die Grenze zum Irak überquert hat. Wir bedauern zutiefst, dass dieser Massenmörder durch unser Sicherheitsnetz gerutscht ist, aber er ist in der Tat ein harter Gegner, wie die Amerikaner ja am eigenen Leib erfahren haben.«
    »Und was soll ich Washington über die Waffe erzählen?«, fragte Talas. »Diese Informationen sind Gold wert, wenn wir sie aushändigen.«
    »Sie sagen nichts! Wir wissen von keiner Formel, weil Juba uns entkommen ist, verstanden? Stattdessen lassen Sie die Amerikaner Folgendes wissen: Unsere Informanten berichten uns, dass Juba wahrscheinlich nach Tikrit im Irak fährt.« Al-Shoum kritzelte eine Notiz auf ein Blatt Papier und reichte es Talas. »Dies ist das Nummernschild des Landrovers, in dem er unterwegs ist.«
    »Und wieso Tikrit?«
    »Das brauchen Sie nicht zu wissen, Herr Außenminister. Sie erzählen Washington einfach, dass wir hoffen, dass er schnell gefasst wird und für seine Untaten büßen muss.« Er beugte sich bedrohlich vor. »Und Sie sagen niemandem, nicht einer Seele, dass wir die Formel besitzen. Wenn ich herausfinde, dass Sie diese Information preisgegeben haben, werden Sie und Ihre Familie sterben.«
    Al-Shoum war Diplomaten leid. Sie langweilten ihn. Er machte auf dem Absatz kehrt, verließ den Raum und ging zurück in sein Büro, eine kleine Melodie auf den Lippen, denn nun war er um zwei Millionen Dollar reicher und besaß einen der gefährlichsten biochemischen Kampfstoffe, der je entwickelt worden war. Für eine Weile würde er das Ganze für sich behalten. Die Auktion war keine schlechte Idee von Saladin gewesen, aber er war damit zu lautstark an die Öffentlichkeit getreten. Für so ein Spiel war die Zeit einfach nicht mehr reif. Wer vermochte schon zu sagen, welche Verhandlungen in Zukunft geführt werden mussten?
    Combat Operating Base (COB) Speicher
Irak
    Der für das Briefing zuständige Officer der Army mit dem kahl rasierten Schädel und dem makellosen Tarnanzug trug eine 9-mm-Pistole im Schulterhalfter. Kyle Swanson wunderte sich, dass alle immer wie Kämpfer aussehen wollten, selbst die Jungs, die die ganze Zeit über ihren Job in der sicheren

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