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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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diesem Talkshow-Betroffenheitsgerede aufhören und endlich über die verdammte Mission sprechen?«
    Dawkins breitete die Karte auf dem Tisch aus und zeigte auf eine Koordinate am südwestlichen Zipfel des Iran. »Der Überläufer sagte, dass sich hier der sogenannte Palast des Todes befindet, nur einen Steinwurf von der Grenze entfernt. Unsere Satellitenfotos zeigen uns nichts Auffälliges, nur die Hafenstadt Khorramshahr. Weiter im Inland nichts als Wüste, und deshalb sollen ein paar unserer Jungs dorthin, um sich einmal umzuschauen.«
    »Könnte es nicht auch sein, dass der Mann für eine angebliche Geheiminformation nur auf schnelles Geld aus war?«, gab Kyle zu bedenken. »Falschinformationen an die Amerikaner zu verkaufen ist nicht gerade neu im Irak.«
    »Eher unwahrscheinlich«, wandte Jeff ein. »Da hat sich jemand die Mühe gemacht, den Mann in der Grünen Zone auszuschalten. Und dafür gibt es einen Grund.« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände vor seinem rundlicher werdenden Bauch: der Preis des Erfolgs. Er war eben nicht mehr jung und sprang nicht mehr aus Flugzeugen.
    »Das war ein perfekter Schuss«, meinte Dawkins und sah Kyle an. »Wir sind sicher, dass es Juba war. Die Beschreibung, die uns die Leute im Hotel gegeben haben, stimmt mit den Angaben überein, die wir über diesen Mister X haben. Er hat dafür gesorgt, keine Spuren zu hinterlassen. Also hängt auch er in der Sache mit drin.«
    »Jede Menge offene Fragen«, sagte Kyle. »Aber wieso Iran? Es wäre doch viel glaubwürdiger, wenn ein irakischer Wissenschaftler aus Syrien kommt, denn dort hat Saddam seine großen Waffen versteckt, in der Nähe von al-Baida und im Bekaa Tal im Libanon. Nach acht Jahren Krieg und einer Million Toten hassten der Iran und der Irak einander. Warum sollten sie auf einmal kooperieren, selbst wenn Jahre vergangen sind?«
    Sir Jeff zog die Karte zu sich und betrachtete sie. »Es sei denn …« Die beiden anderen sahen förmlich, wie es im Kopf des Briten arbeitete. »Am Ende dieses Kriegs wurde monatelang verhandelt, bevor beide Seiten der Lösung zustimmten, die die Vereinten Nationen vorgeschlagen hatten. Insgesamt änderte sich nicht viel, aber bezüglich einiger annektierter Gebiete und der gemeinsamen Nutzung der Wasserwege am Schatt al-Arab wurden Abmachungen getroffen.«
    »Geschichtsstunde Nr. 42«, meinte Kyle. »Auf was willst du hinaus, Jeff?«
    »Was, wenn dieser Palast des Todes eine heimliche Übereinkunft darstellt, von der nicht einmal die Leute der UN etwas wussten? Hussein und die Ajatollahs haben längst über ihre Differenzen hinweggesehen, um Pläne für die Zukunft zu schmieden.«
    Dawkins lauschte gespannt. »Bedeutet für uns was?«
    »Dazu komme ich gleich. An was erinnern die Leute sich beim Iran-Irak-Krieg am meisten? An den irakischen Einsatz von chemischen Kampfstoffen, um den iranischen Frontalangriff zu stoppen. Später folgten dann die biochemischen Angriffe auf kurdischem Gebiet. Ihr erinnert euch bestimmt an den arabischen Spruch: ›Der Feind meines Feindes ist mein Freund.‹ Beide Seiten sehen in Amerika den Großen Satan, und sowohl der Iran als auch der Irak haben vorausgesehen, dass einer oder beide eines Tages gegen uns kämpfen würden.«
    Kyle trank seinen Kaffee aus. »Also haben die Mullahs und Saddams Schläger schon in den Achtzigern Pläne ins Leben gerufen? Eine Fabrik für biochemische Kampfstoffe, die von beiden Seiten betrieben und genutzt wurde? Aber dann haben sie nie davon Gebrauch gemacht?«
    »Vielleicht haben sie versucht, eine wirklich neuartige und tödliche Waffe zu entwickeln, sind aber nicht fertig geworden, als der Golfkrieg ausbrach. Danach wurde die Lage komplizierter. Die Vereinigten Staaten verkauften während des Iran-Irak-Kriegs Waffen an beide Seiten, und im gegenwärtigen Konflikt wurde so viel Ausrüstung und Geld gestohlen, dass man schon nicht mehr mitkommt. Nicht zu vergessen die massive Unterstützung der afghanischen Rebellen während der sowjetischen Besatzung. Es ist daher denkbar, dass sie Zugang zu jeder Menge Rohmaterialien hatten. Und natürlich jede Menge Zeit für die Entwicklung.«
    »Du glaubst also, an diesem Gerede von einem Palast des Todes ist etwas dran?«
    »Das ist nur ein blumiger Name, wie Saddams ›Mutter aller Schlachten‹, aber irgendwie mussten sie es ja nennen. Was sich auch immer dort draußen befindet, wir müssen es herausfinden.«
    »Genau das ist der Job. Kyle und ich fliegen runter nach Doha

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