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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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Explosion. Kimberley?«
    In seinem Hotelzimmer in Belgien musste Juba lächeln, als er die blonde Frau wiedererkannte. Sie hatte ihre Chance bekommen, genau wie er es ihr vorausgesagt hatte. Er tippte eine andere Nummer ein, und diesmal löste der Impuls ein leises Knacken unter dem Van aus, den der Sender aus Arkansas gemietet hatte – das Geräusch war nicht lauter als ein Knallteufel, das im Augenblick niemand in dem Trubel wahrnahm. Unsichtbar entwich der Inhalt der Kartuschen in die Luft, kroch unter dem Ü-Wagen hervor, stieg auf und breitete sich aus.
    Kim hatte ihre Liveschaltung bekommen. Ihre kühnsten Träume wurden wahr. Sie war live auf den großen amerikanischen Sendern zu sehen! Sobald sie zu sprechen anfing, kam eine willkommene Ruhe über sie. Ihre professionelle Ausbildung machte sich bezahlt. Nichts übertreiben. Lass die Bilder für sich sprechen, während du dich an die W-Fragen hältst: Was ist wann, wo, warum und wie passiert und wer ist betroffen . Die Nachrichtendirektoren der Sender waren beeindruckt von der jungen Frau.
    William Warner, Einsatzleiter der Londoner Feuerwehr, kaute gerade einen Schokoladen-Erdnuss-Riegel, als keine hundert Meter von seinem Fahrzeug entfernt die erste Explosion detonierte. Während der Trauung hatte er sein Team in Alarmbereitschaft versetzt, und daher hatten die Männer bereits ihre steifen Mäntel, die Schutzhosen und feuerfeste Stiefel an. Der Löschzug war sofort einsatzbereit und bahnte sich mit Blaulicht und Sirenengeheul seinen Weg durch die verdutzte Menge. Die Besatzungsmitglieder setzten sich derweil die Helme auf und zogen die Handschuhe an.
    Es gab einige Opfer, aber der Schaden beschränkte sich auf eine kleine überschaubare Fläche. Die Feuerwehrleute setzten sofort Löschschaum ein und stiegen in den verkohlten Ü-Wagen. Einige hielten den Weg frei für die Rettungskräfte. Warner stieß gegen eine kleine amerikanische Reporterin, die ein Mikro in der Hand hielt.
    Kim hatte ihren ersten Bericht beendet, aber als der Löschzug mit Blaulicht eintraf, hatte sie gleich mehr, worüber sie berichten konnte. Tom hatte das Fahrzeug im Bild, als die Männer sich an die Arbeit machten. Kims Augen begannen zu tränen, ihre Haut juckte. Vermutlich der Qualm, dachte sie, und machte weiter.
    Sie hatte damit gerechnet, grob von dem großen Feuerwehrmann zur Seite gedrängt zu werden, denn so wäre es in Amerika abgelaufen, aber nun war sie in England, wo die Menschen Höflichkeit wertschätzten. William Warner ließ sie gewähren, da seine Jungs alles unter Kontrolle hatten. Er hustete.
    Warner hatte den Bericht der Reporterin verfolgt und war mit ihr einer Meinung, dass es sich bestimmt um einen Unfall handelte. Vielleicht hatte ein Kurzschluss in dem Van den undichten Tank zur Explosion gebracht. Das war zwar nur die Vermutung einer Augenzeugin, aber wahrscheinlich lag sie damit genau richtig. Bald würden Spezialkräfte nach Spuren von Brandstiftung suchen. Warner hatte der Kommandozentrale grundsätzlich denselben Bericht durchgegeben; die Situation war unter Kontrolle. Da merkte er, dass ihn jemand am Ärmel zupfte. Die junge Reporterin mit dem zerzausten Haar hielt ihm das Mikro unter die Nase, und Warner stellte sich bereitwillig der Frage. Die Fernsehkamera schwenkte auf ihn.
    Kim musste sich mehrmals räuspern. Die frei liegenden Hautpartien brannten, als wäre ein Schwarm Bienen über sie hergefallen, und ihr war schwindelig. Doch auch davon wollte sie sich nicht ablenken lassen. »Ich stehe hier vor einem Einsatzleiter der Londoner Feuerwehr«, sagte sie mit Mühe. »Sir, was können Sie uns über die Explosion erzählen?«
    Warner war im Begriff zu sagen, dass alles unter Kontrolle sei und es sich um einen Unfall handelte, als er die Frau bewusst ansah. Ihr Gesicht war knallrot, und sie rieb sich die Unterarme, auf denen eine gelatineartige Masse klebte. Plötzlich ertönte ein scharfes Signal aus dem rechteckigen Sensor am dicken Kragen seines Mantels. Ruckartig schaute Warner sich nach seinen Kollegen um. Weitere Signaltöne kamen von den Anzügen der anderen; seine Männer wandten sich ihm mit schreckgeweiteten Augen zu. Dort standen sie zwischen Tausenden von Leuten, und die hochempfindlichen Detektoren piepten wie verrückt gewordene Kanarienvögel.
    »Atemmasken aufsetzen!«, schrie er. Die Reporterin brach vor seinen Augen zusammen, fasste sich an den Hals und hatte sichtlich Probleme beim Atmen. Sie verdrehte die Augen. Der Kameramann

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