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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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machte er sich keine Gedanken, da die Hueys schon in Vietnam feindlichem Beschuss standgehalten hatten. Kugeln waren keine Gefahr, aber außerhalb des Cockpits könnte sich inzwischen eine tödliche Gaswolke gebildet haben.
    Juba schob die große Seitentür zu, fand ein trockenes Handtuch und rieb sich fest durchs Gesicht und über Arme und Hände. Erschrocken starrte er auf die großen Tropfen, die auf die Frontscheibe niedergingen; einige Tropfen bildeten zähflüssige Lachen. Ist das nun der Regen oder schon das Gas? Er wusste es nicht.
    Der Pilot leitete eine Notfallstartsequenz ein und ließ den Motor mit maximaler Drehzahl laufen, damit die Gaswolken durch den Druck der Rotorblätter weggedrückt würden. Sie mussten die Gefahrenzone verlassen. Ruckartig hob sich das Heck des Huey, sodass die schwere Schnauze fast zum Boden zeigte; schließlich bekam die Maschine Auftrieb, als die Kufen den Untergrund verließen. Träge hob der Vogel ab, kam dann in Fahrt, segelte über eine Wiese, machte einen Satz nach vorn und entfernte sich rasch von der brennenden Anlage. Niemand sonst war den Angreifern entkommen, aber dem Piloten war es gleich.
    Hinter einem der Jeeps entdeckte Kyle den dritten Bodyguard, der wild mit einer AK-47 um sich feuerte. Der Mann wusste nicht, auf wen und auf wie viele Gegner er schoss und deckte die Anhöhe mit einem Geschosshagel ein, hoffte er doch, die Gegner dadurch aus dem Konzept zu bringen oder ihnen zumindest eine Feuerpause abzuringen. Trotz des Lärms hatte Swanson gehört, wie der Kämpfer den Namen Juba gerufen hatte, aber Kyle blieb keine Zeit, herauszufinden, wem der Bodyguard zugerufen hatte. Jetzt richtete er das Zielfernrohr auf den Mann und sah, dass sein Opfer sich auffällig verhielt. Kyle ließ den Finger am Abzug und wartete ab.
    Der Tschetschene stellte das Feuer ein, ließ dann die Waffe fallen und schlug sich auf Arme und Hände. Durch das Zielfernrohr sah Kyle den Ausdruck auf dem Gesicht des Kämpfers: Anfängliche Überraschung wich purem Schmerz. Die Gaswolke aus den zerstörten Behältern hatte den Bodyguard erfasst, aber noch versuchte er verzweifelt, die Substanz von der Haut zu reiben. Dann atmete er das Gas ein, rannte blindlings los und fasste sich an den Hals. Kyle ahnte, dass der Mann zum Wasserschlauch laufen wollte, um die toxische Substanz abzuspülen, die sich bereits in das tödliche Gel verwandelte.
    Keine Chance, Mann . Swanson richtete das Zielfernrohr neu aus, folgte den Bewegungen des Mannes und schoss. Die Kugel traf den Bodyguard am Rücken, unterhalb der Nieren, und streckte ihn zu Boden. Kyle hatte keinen Todesschuss abgegeben, da er den Mann nur zu Fall bringen wollte. Aus Sicht des Scharfschützen war dieser Bastard kein Kandidat für einen schnellen Tod. Der Mann kroch noch etwas weiter, musste schließlich aufgeben, rollte sich auf den Rücken und atmete das Gas ein. Seine Brust hob und senkte sich schwer. Der Mann lief im Gesicht dunkelrot an, als er an seinem eigenen Schleim erstickte.
    »Feuer einstellen. Feuer einstellen!«, rief Swanson Tipp und Hughes zu. »Das Gas erledigt den Rest. Soll ihre kleine Wunderwaffe ihre volle Wirkung entfalten.«
    »Erschießt sie!«, verlangte Delara.
    »Nicht nötig«, antwortete Kyle. »Was diese Teufel Ihrem Bruder angetan haben, müssen sie nun selbst erleiden. Ich werde jeden töten, der das Gas überlebt.«
    »Einer konnte in einem Hubschrauber entkommen«, stellte Tipp fest. »Ich habe versucht, ihn zu treffen, aber er blieb in Deckung und rannte schnell.«
    »Ja. Ich habe auf den Huey geschossen, aber er war zu weit entfernt für das Dragunow.« Juba? Eine interessante Wendung . Kyle stand auf. Feuer wütete in dem Bereich der Gasbehälter und breitete sich in der Anlage aus. Ein Dutzend Leute lagen am Boden, von denen drei noch unter der Wirkung des Giftgases zuckten. »Die Anlage ist offen. Wir warten eine Weile, bis die Flammen den Kampfstoff verbrannt haben oder der Wind die Wolke zerstreut. Dann gehen wir hinunter.«
    Eine halbe Stunde verging, und eine unheimliche Stille legte sich auf die Gegend, als warte die Natur nur darauf, die Todeszone zurückzuerobern. Eines Tages würden wieder Pflanzen dort unten wachsen. Kein Soldat der iranischen Armee ließ sich blicken, um nach der Ursache der Schüsse oder der Detonationen zu suchen, da das Entwarnungssignal nie gegeben worden war.
    Der Nieselregen wurde stärker, was die Spuren des Gases verwässern würde.
    »Ich möchte meinen Bruder

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