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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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legte er sich einen Plan zurecht. Es war nie das Ziel der Mission gewesen, Geiseln zu befreien. Vielmehr galt es, in das Gebäude und die unterirdischen Tunnel vorzudringen, um zu dokumentieren, was dort betrieben wurde. Als er nun den Verlauf des Experiments verfolgte, kam ihm der Gedanke, die tödliche Waffe gegen ihre Erschaffer zu richten.
    Er scharte die anderen um sich und erklärte, was sie tun sollten. Aggressives Vorgehen erschien ihnen als das beste Gegenmittel für das Gefühl von Hilflosigkeit, das sich aller bemächtigt hatte. Swanson, Tipp und Hughes würden diese kaltblütigen Bastarde auslöschen und ihnen dann die Arbeit stehlen.
    Nichts drängte die Arbeiter in der Anlage, als sie ihren Aufgaben wie an einem normalen Tag nachgingen. Vielleicht war dies ein normaler Tag für die Leute dort. Der Mann mit dem Quad, immer noch im Schutzanzug, fuhr zurück zu dem ersten Käfig und drehte das Gasventil zu. Ohne einen Blick auf die Leichen zu werfen, machte er den Anhänger wieder fest und brachte die Behälter zurück zu einem kleinen eingezäunten Bereich in der Nähe des Hauptgebäudes: Dort befand sich die Ladezone, wo die Behälter gefüllt wurden. Ein anderer Arbeiter wartete schon mit Wasserschlauch, Eimern und Bürsten, um den Fahrer, das Geländefahrzeug und den Anhänger samt Inhalt abzuwaschen.
    Die drei tschetschenischen Söldner lungerten an den Jeeps herum, rauchten und warteten auf Jubas Zeichen. Ihr Auftrag lautete, die Wissenschaftler, die Mitarbeiter und alle überlebenden Gefangenen zu töten. Danach sollte der mitgeführte Sprengstoff an zentralen Stellen des Geländes angebracht werden, um die gesamte Anlage zu zerstören. Aber noch hatte Juba kein Zeichen gegeben. Also warteten sie, drei hartgesottene Kämpfer, die nur den großen Schecks gegenüber loyal waren: die Hälfte als Anzahlung, der Rest der Summe nach Erledigung des Auftrags. Von den Männern in den weißen Kitteln ging keine Bedrohung aus, wenn man einmal von dem außergewöhnlichen und tödlichen Gas absah. Die Söldner waren froh, den Wind im Rücken zu haben, da der Rest des Kampfstoffs weggeweht wurde. Feiner Regen hatte eingesetzt.
    Direktor Ali Kahzahee stand in seinem Büro. Über Monate war er immer wieder zur Anlage gefahren und freute sich nun, das Gelände ein für alle Mal verlassen zu können. Denn die komplizierte Arbeit war getan. Eine ganze Reihe Labore auf der ganzen Welt hatten an einzelnen Aspekten des Projekts gearbeitet, aber Kahzahee und sein Team hatten alles zusammengeführt und zum Abschluss gebracht.
    Sein Wissen war von unschätzbarem Wert, und Kahzahee wusste, dass das iranische Regime ihn nicht mehr brauchte, sobald das Projekt beendet war. Die Soldaten, die das Gelände abgeschirmt hatten, würden ohne Zweifel das Team zusammentreiben und die Formel für die tödliche Waffe verlangen, zumal Teheran die Ansicht vertrat, im Besitz der Rechte an dem Projekt zu sein. Juba und die Söldner sollten Kahzahee und dessen Team nach Europa ausfliegen, wo Saladin allen versprochen hatte, ihnen zu einer neuen Identität zu verhelfen.
    Der Direktor klappte sein Laptop zu, auf dessen Festplatte seine Forschungsarbeit gespeichert war, und legte den Rechner zusammen mit wichtigen Aufzeichnungen in einen schwarzen Aktenkoffer. Ein letztes Mal schaute er sich in seinem Büro um und prüfte den Inhalt jeder Schublade und jedes Schrankfachs. Es durfte nichts Verwertbares zurückbleiben, keine Notizen oder Tabellen. Alle überflüssigen Computerausdrucke lagen schon auf dem Boden, um mit Benzin übergossen zu werden. Alles musste verbrannt werden.
    Die Soldaten würden nachsehen wollen, was es mit dem Rauch auf sich hatte, aber da Kahzahee noch keine Entwarnung gegeben hatte, würde das Militär sich nicht auf das kontaminierte Gelände wagen. Mit einer kleinen Zange vom Schreibtisch durchtrennte der Wissenschaftler die Drähte, die zur Sirene führten. An diesem Tag würde kein Alarmsignal mehr zu hören sein.
    Kahzahee verspürte kein Mitleid mit den Menschen, die er mit dem Experiment getötet hatte. Alles, was er fühlte, war wissenschaftliche Befriedigung. Der Direktor nahm seine Aktentasche und eilte zur Tür.
    Juba saß in der Kommunikationszentrale und hatte eine Verbindung nach Paris hergestellt. Saladin hatte sich gemeldet.
    »Wir sind so weit«, sagte Juba. »Der Test war eindrucksvoll.«
    »Ausgezeichnet. Haben wir das Material schon?«
    »Der Direktor übergab mir einen Umschlag mit einer CD und den

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