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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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anfängliche Aufregung, von Johnny zu hören, hatte sich vielleicht etwas verzogen. »Johnny, ich weiß sehr gut, dass das verrückt klingt, so etwas passiert einem nicht jeden Tag. Aber … ich habe gewartet, bis Sie 18 sind, um Sie anzuschreiben. Wenn ich richtig liege, sind Sie am 24. August 18 geworden, ist das korrekt?«
    Er bekam Gänsehaut und riss seinen Blick von der Amsel los, er konzentrierte sich jetzt ganz auf das Gespräch. »Ja«, sprach er, seine Stimme ein schwaches Flüstern. Also … stimmte seine Schlussfolgerung von vorhin. Der Brief war absichtlich getippt und an dem Tag nach seinem 18. Geburtstag verschickt worden. Zu kompliziert, um irgendein Scherz oder Müll zu sein , sprach ihm sein Verstand zu.
    »Es gibt viele Rechtlichkeiten zu besprechen, was diese Situation angeht, aber ich versichere Ihnen, dass Ihnen das Anwesen von Benjamin Conroy vermacht worden ist.«
    Benjamin Conroy …
    »Mr. Judson«, sagte Johnny, dabei fasst er sich mit einer Hand an die Wangen und schüttelte den Kopf. »Ich will Ihnen glauben, ich meine, wer würde nicht glauben wollen, dass man gerade an einen Riesenhaufen Geld gekommen ist … aber im Ernst, hier muss irgendein Fehler vorliegen. Ich kenne keinen, oder sollte ich sagen, kannte keinen Menschen namens Benjamin Conroy.«
    Oder doch? Er schaute erneut nach draußen. Der Vogel war weg. Auf dem Balkon lag eine schwarze Feder, die im Wind wackelte, ihr Stiel hatte sich in dem Stahlgitter verfangen.
    Es folgte eine kurze Stille am Telefon, dann das Rascheln von Papieren. »In wenigen Tagen werden Sie viel über Benjamin Conroy erfahren, John.« Er hielt inne, dünnes Atmen sickerte durch das Telefon, dann fügte er hinzu: »Und zu gegebener Zeit werden Sie viel über sich erfahren.«

Kapitel 7
    24. August 1988
    05:58 Uhr
    Er hatte überhaupt nicht viel geschlafen, hauptsächlich unruhig genickt und sich umhergedreht. Es gab ein paar Ausflüge ins Land der Träume, doch sogar die waren kurz, aggressiv und bedrohlich; von Dingen, die ihn in der Nacht packen wollten: Tote Dinge, mit ausgestreckten Armen und offenen Mündern, zahnlos und faulig. Sie weckten ihn genau dann, als sie zuschlugen. Nach jedem Traum würde er wach liegen, tränenlos und mit trockenem Mund, die Hände auf dem sich hebenden Bauch, schweißgebadet.
    Nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, läutete endlich die erste Glocke, und er würde genau durchführen, was ihm aufgetragen worden war, was immer wieder geprobt worden war, bis er – seine ganze Familie, abgesehen natürlich von dem Baby – es richtig machte. Es war in das »Vorbereitungsbuch«, das sein Vater beschriftet hatte, gekritzelt worden – ein langes, verrücktes Schriftwerk in schwarzer Tinte: Das seltsame Anpassen an die 13 Glocken, das Anzünden der Kerzen und des Weihrauchgefäßes beim 13ten Läuten. Die Gebete, die Siegel, die seltsamen Symbole und Pentagramme und Dreiecke, die sorgfältig auf den Boden gemalt worden waren. Alles war auswendig gelernt worden, wie ein Brandzeichen auf dem Hinterteil einer Kuh, hatte er es sich in seinen Verstand eingebrannt.
    Sein 13 Jahre alter Verstand war nie wirklich in der Lage gewesen, die ganze Prämisse hinter dem, was sein Vater zu erreichen versuchte, zu verstehen. Auf irgendeine seltsame Art ging alles darum, »einen engeren Bund mit Jesus Christus zu suchen«, so viel wusste er – es ging immer darum, mit den Botschaften in der Bibel in Kontakt zu kommen. Wenn der eigene Vater ein Priester war und den Haushalt mit solcher leidenschaftlicher Spiritualität führte, war es immer das Beste, seinem Leitbild zu folgen, damit man sich nicht auf der Empfängerseite von Gottes gesteuertem Tadel vorfand.
    Also hatte er den jüngsten Regeln seines Vaters beigepflichtet und die Stufen des Rituals mit fehlerloser Präzision durchgeführt, bis er nackt und schwitzend mitten in dem Kerzenlicht-Kreis saß, den er vor zwei Wochen selbst errichtet hatte. Er wiederholte das Gebet an den Gott Osiris:
    ( Ich flehe dich an, oh Geist Osiris aus der weiten Astralebene, bei der höchsten Majestät Gottes, dem Kind Bryan Conroy eine Verbindung zu unserer Bestimmung zu gestatten, damit auch er von deinem ermächtigenden Geschenk profitieren darf … )
    Zwischen dem Glockenläuten spekulierte er erneut darüber, wer dieser Gott Osiris war, und ob er in dem Neuen Testament vorkam oder nicht. Einmal hatte er seinen Vater nach der Rolle von Osiris in der Bibel gefragt, und sich eine lange Liste

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