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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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der gegenwärtige ruhige Zustand des Babys keinen ausreichenden Grund für Rache darstellte. Er entfernte sich von dem Kinderbett, sprach ein Gebet und flüchtete schnell aus dem Zimmer.
    Was jetzt, Osiris?
    Er taumelte nach unten und rief erneut nach Daniel. Ohne eine Antwort zu bekommen, rannte er durch die Küche und warf dabei einen Stuhl um, als er schnell nach den Schlüsseln auf dem Tisch griff und zur Hintertür hinausstürzte.
    Die Sonne schien ihm stark ins Gesicht – so stark wie die Tür an die Hauswand krachte – und blendete ihn, als er die fünf Terrassenstufen nach unten stolperte. Benjamin, erneut mit Herzklopfen, schützte seine Augen mit der Hand vor dem grellen Licht und sah, wie Pilates dunkle Gestalt fest an der Leine zog, bellend und wild knurrend. Der Hund, der seit Mittag aufgebracht war, stand nur ein paar Zentimeter von Benjamin entfernt, die Pfoten wühlten Gräben in die weiche Erde, der Kiefer schnappte auf und zu, gierig auf ein Stück seines Beines. Benjamin starrte den einst sanften, lieben, schwarzen Labrador an, dem Schaum aus dem Maul tropfte, dessen Augen feucht und vor wahnsinniger Wut glühten.
    Panisch wich Benjamin zurück und stolperte dabei über eine Schaufel, die jemand draußen liegen gelassen hatte. Dieser verdammte Junge! Er landete auf seinem Hintern, und ein solides Umpf entwich seinen Lungen. Augenblicklich brach wilde Wut in ihm aus. Er kniete sich hin. Sein Verstand bellte ihm verrückte Befehle zu, und er hörte den Forderungen aufmerksam zu.
    Der Hund verkrampfte, fauchte zwischen dem Knurren, seine Augen waren rot und hervorquellend, bereit seinen Herrn anzugreifen.
    Benjamin stand auf.
    Er steckte die Schlüssel in seine Tasche, dann schnappte er sich den schmutzigen Holzgriff der Schaufel.
    Er hielt die Schaufel hoch und umklammerte den Griff.
    Der Hund sprang verrückt herum, zog so wild an der Leine, dass die verrostete Halterung am Kellerschacht quietschte, als die Schrauben, die sie daran befestigten, sich zu lockern anfingen.
    Benjamin hob die Schaufel über seine Schulter. Mit willensstarker Ruhe stürmte er auf Pilate zu, die Schaufel blindlings durch die Luft schwingend. Das flache Schaufelblatt traf auf die Schulter des Hundes und vertrieb somit das Tier von den Stufen. Der Hund jaulte, drehte sich halbherzig um und knurrte.
    Benjamin holte erneut mit der Schaufel aus und schlug dem Hund in die Rippen. Er holte aus, schlug dem Hund auf den Schwanz. Er holte aus, schlug dem Hund auf den Rücken.
    Wie ein Hase kauerte sich Pilate an das Fundament des Hauses, er wimmerte, Pfoten tasteten die Erde ab, Kopf in einem erfolglosen Versuch gesenkt, seinem Angreifer auszuweichen. Eine Urinpfütze sickerte unter seinem sich hinkauernden Torso hervor.
    Die Wut in ihm war Benjamin fremd, verboten, und sie bettelte ihn an, dem Hund noch mehr Schläge zu verpassen. Er stand in Position, darauf wartend, dass Pilate ihn angriff, die Schaufel zu einem weiteren Schlag bereit. Aber der Hund rührte sich nicht, er schnaufte schnell, der tiefe, blutige Schnitt an seinem Oberkörper zeugte von einer Lungen- oder Nierenverletzung.
    Benjamin beschloss, nicht weiterzumachen. Er grinste, überwältigt von Triumphgefühlen und dem Verlangen, sich in seinem Sieg zu wälzen. Er ließ die Schaufel fallen und lief davon, dabei lobte er seine Entscheidung, den Hund langsam und qualvoll sterben zu lassen.
    Als Pilate zappelte und sich hinkauerte, lief Benjamin um das Haus und blieb kurz stehen, nur um auf seine Hände und Kleider hinunterzuschauen, die jetzt mit dem Blut des Hundes besudelt waren. Er wischte sich die Hände an seinem Hemd ab und bewunderte die dunklen Flecken, die dabei entstanden. Dann lief er vorn um den roten 73er Ford-Pick-up herum, der in der Schotter-Einfahrt stand; er schaute kurz auf seine Schuhe, die beide über den Zehen dick mit Blut beschmiert waren. Er öffnete die Fahrertür und setzte sich hinters Steuer, seine Handflächen klebten an dem harten Plastik. Dieses Gefühl diente als eine Erinnerung an das besondere Ereignis, das gerade geschehen war. Er atmete einige Male tief und konzentriert durch, seine Wut auf den Hund ließ jetzt nach – sie verblasste nicht völlig, sondern verlagerte sich von einem Hindernis auf das nächste. Eine Welle der Euphorie brach auf ihn herein, und er verspürte das dringende Bedürfnis weiterzumachen.
    Er startete den Motor und schaltete das Radio an. Aus dem Lautsprecher ertönte unter dem Rauschen die Botschaft von

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