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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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verschwunden. Seine Hände fingen zu zittern an, und er konnte spüren, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Er lehnte sich zurück und verspürte ein einzigartiges Ausmaß an Angst, sowohl instinktiv als auch eindeutig, als träumte er, dass er nackt und verletzlich auf einem fremden Platz in der Öffentlichkeit stand.
    »Johnny, Sie müssen wissen, dass ich hier bin, um Ihnen zu helfen, dass es mein Job ist, dafür zu sorgen, dass man sich rechtmäßig um Sie kümmert. Benjamin Conroy war mein Mandant, und ich bin bezahlt worden sicherzustellen, dass seinem Testament ordnungsgemäß Folge geleistet wird. Ich versichere Ihnen, dass jedes kleinste Detail gründlich beschrieben wird, damit Sie alles richtig verstehen.«
    Johnny kam erneut seine Mutter in den Sinn. Mary Petrie. Ehemals Mary Conroy. Und wieder fragte er sich, ob sie in ihrem Krankenhausbett lag und zum guten Herrn Jesus Christus betete, sie von ihren Schmerzen zu heilen, während sie die ganze Zeit darauf wartete, dass Ed oder Johnny an der Tür erschienen und sie mit nach Hause nahmen. Ist sie entlassen worden? Liegt sie jetzt zu Hause in dem Appartement bewusstlos auf dem Boden unterhalb von Eds baumelnder Leiche?
    Ed Petrie: Nicht sein Vater.
    Er schaute zu Judson auf und fragte: »Was ist mit Mary? Ist sie meine leibliche Mutter?«
    Ohne zu zögern, antwortete Judson: »Mary Petrie ist Ihre Tante. Benjamin Conroys Schwester. Der Name Ihrer leiblichen Mutter war Faith Conroy.
    Johnny tastete mit den Fingerspitzen an seine Brust, sein Herz versuchte scheinbar in seine Kehle zu hüpfen, seine Narbe kribbelte an der Oberfläche des unermüdlichen Herzschlags. »Nein … auf keinen Fall. Da muss irgendein Fehler vorliegen. Ich meine … ich erinnere mich an meine Eltern, seit ich klein war, drei, vielleicht vier Jahre alt.«
    Judson grinste feierlich, dann öffnete er seine Schreibtischschublade und holte ein Foto heraus. Er zeigte es Johnny. Was er in der Hand des Anwalts sah, war eine matte Porträtaufnahme eines Mannes und einer Frau. Sie waren schön angezogen (Sonntagskleidung, würde Mary sagen) und standen in einem kleinen Blumengarten vor einem Bauernhaus.
    Johnny fiel die Ähnlichkeit sofort auf: Er sah genau wie der Mann in dem Foto aus. Zusätzlich konnte er Marys Ähnlichkeit zu dem Mann erkennen. Ich habe gedacht, dass ich so meine Gesichtszüge geerbt habe , realisierte Johnny.
    Jesus!
    »Die Ähnlichkeit ist verblüffend«, bemerkte Judson. »Würden Sie das nicht auch sagen? Ich konnte es wirklich nicht glauben, als ich Sie jetzt gesehen habe – ich hatte an diesem Punkt nie Zweifel und habe auch jetzt keine. Johnny, Sie sind Benjamin Conroys Sohn. Bryan Conroy.«
    Johnny beugte sich nach vorn und nahm das Foto. Er starrte es an, starrte in die weit entfernten Conroy-Augen. Unerklärlicherweise hielt er den starren dunklen Blick für eine anklagende Nachfrage aus der Vergangenheit. Er konnte die tiefe Stimme des Mannes praktisch hören, was ist deine eigentliche Aufgabe? Die Frau, seine leibliche Mutter, stand lammfromm neben ihm, einen schlaffen Arm locker in die Beuge seines Ellbogens gelegt. Sie blinzelte genau in dem Moment, als das Foto aufgenommen wurde, wodurch sie aussah, als zuckte sie vor Schmerzen zusammen.
    »Diese Leute, sie sind meine leiblichen Eltern…«, sagte Johnny stumpfsinnig, Augenbrauen verwirrt hochgezogen.
    Judson nickte.
    »Also … wenn Mary meine leibliche Tante ist, dann ist Ed …«
    »Ed Petrie ist Ihr Onkel. Sie haben genau hier in Wellfield vor 30 Jahren geheiratet.«
    Kopfschüttelnd lachte Johnny unbehaglich. Er legte das Foto auf Judsons Schreibtisch, dann lehnte er sich zurück und schaute aus dem Fenster; Wellfields Einheimische schritten beschäftigt die Main Street entlang. Er ließ ein paar stille Momente verstreichen, Benjamin Conroys Gesicht
    … ich habe seine Nase, seine Augen, seinen Haaransatz …
    … druckte sich auf die Oberfläche seines Verstandes.
    Was ist deine eigentliche Aufgabe?
    Johnny löste seinen Blick vom Fenster. Sein Gehirn pochte und wirbelte herum, und ihm wurde langsam schlecht. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, und die Worte purzelten hemmungslos heraus: »Also, Mr. Judson … was ist meine eigentliche Aufgabe?«
    Judson grinste und starrte ihn über seine gefalteten Hände an. »Ihre Aufgabe ist es, Ihren Besitz einzufordern. Aber zuerst … müssen Sie genau wissen, womit wir es hier zu tun haben.«
    »Okay, ich bin bereit.«
    »Einverstanden … also,

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