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Deadline 24

Deadline 24

Titel: Deadline 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A John
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tot.«
    Sie standen in einem schmutzigen, kahlen Raum, von dem aus eine Treppe tiefer hinabführte. Über der Tür gab es kleine, stahlvergitterte Fenster, durch die frische Luft hereinkam, trotzdem stank es fürchterlich, geradezu ekelerregend, nach einer Mischung aus Moder, faulem Fisch und Exkrementen. Sally würgte und stellte sich unter die Fenster, aber dort war der Geruch am stärksten, er kam von draußen.
    Monnia schnüffelte angewidert. »Hybridengestank. Da draußen müssen Unmengen von denen sein. Ich glaube fast, Sally Hayden, du hast uns in ihr Hauptquartier geführt.«
    »Es ist meine Schuld«, wimmerte Carlita. »Ich war zu müde. Ihr wolltet nett zu mir sein und habt die Pause zu lange ausgedehnt. Bloß wegen mir!«
    »Genau, Hungerwurm«, bestätigte Monnia. »Dass Sallys Uhr falsch geht, hat damit überhaupt nichts zu tun. Welche Zeit zeigt sie jetzt an?«
    »Halb drei«, sagte Sally unglücklich. »Dein Gefühl war richtig. Sie geht gute anderthalb Stunden nach. Wahrscheinlich ist sie irgendwann mal stehen geblieben und Großvater hat sie einfach nur wieder aufgezogen. Auf der Farm brauchen wir sie eigentlich nicht, wir wissen auch so, wie spät es ist.« Sie nahm die Uhr ab und stellte die Zeiger vor.
    »Kannst sie genauso gut wegschmeißen«, sagte Monnia resigniert. »Jetzt ist alles aus. Wir erreichen die Attala-Farm nicht mehr rechtzeitig.«
    »Doch«, entgegnete Sally. »Wir können es immer noch schaffen. Auch die Lords fahren tagsüber nicht, sie müssen sich genauso verkriechen wie wir. Wir sind schnell und haben es nicht mehr weit, vielleicht noch eine Stunde, höchstens zwei. Wenn bloß die Schweber sich aufladen!«
    »Wenn, wenn, wenn!«, fuhr Monnia sie an. »Wenn wir wenigstens noch den vierten Schweber als Ersatz hätten, aber den haben wir bei euren Tunneleingängen vergessen, weil …«
    »… weil du rotzwütend davongerast bist und Carlita und ich Hals über Kopf hinter dir herjagen mussten«, unterbrach sie Sally. »Aber das ist egal, ein Ersatzschweber würde uns jetzt auch nicht weiterhelfen.« Jetzt nicht und später nicht, ergänzte sie in Gedanken. Sie waren zu dritt, was sollten sie mit einem einzigen Ersatzschweber? Sich übereinanderstapeln wie Schichtkuchen?
    Monnia kauerte auf der obersten Treppenstufe. »Immer geht irgendwas schief«, stöhnte sie, »nie laufen die Dinge so, wie sie sollten. Was mach ich denn bloß, wenn ich Paul niemals wiedersehe?«
    Darauf wusste Sally nichts zu erwidern. An diese Möglichkeit mochte sie nicht einmal denken.
    Erneut donnerte von draußen ein schwerer Körper gegen die Tür und klatschte auf den Boden, ein widerliches Geräusch. Sally sträubten sich alle Haare. Sie stellte sich vor, wie sie in der Nacht hinaustreten und ihre Schritte in bewusstlosen Hybridenkörpern versinken würden.
    »Ich glaube, die riechen uns genauso wie wir sie«, sagte sie. »Lasst uns weiter nach unten gehen. Vielleicht hören sie dann auf, sich gegen die Tür zu schmeißen.«
    Die Treppe schien tief unter die Erde zu führen. Einige Stufen waren zerfallen, doch im Licht der Stirnlampen konnten die Mädchen den gefährlichen Stellen leicht ausweichen. Zum Glück haben wir genügend Batterien dabei, dachte Sally dankbar. Unten fanden sie sich in einem kurzen Gang wieder, von dem rechts und links je zwei schwere Stahltüren abgingen. Drei standen offen und führten in stockdunkle Räume, winzige Kabuffs, wie es sich beim Hineinleuchten zeigte. Die vierte Tür war verschlossen.
    »Was ist das nur für ein seltsames Gebäude?«, fragte Sally.
    »Ein Gefängnis, glaube ich«, sagte Carlita. »In Esperanza ist auch so eins. Nicht so groß, aber da gibt es auch ein Haupthaus mit normalen Zellen, und unterirdisch sind so kleine finstere Löcher, wo sie die reinstecken, die sie besonders bestrafen wollen. Ich war mal da, weil ich eine Botschaft überbringen musste«, fügte sie erklärend hinzu.
    »Was für eine Gemeinheit, Menschen in solche Löcher zu sperren«, sagte Sally. »Ich dachte immer, die Alten wären gut und weise gewesen.«
    »Was wohl hinter der verschlossenen Tür ist?«, fragte Monnia.
    »Will ich nicht wissen«, antwortete Sally schaudernd.
    Sie betraten eines der vorderen Kabuffs, ließen ihre Rucksäcke zu Boden fallen und sahen sich um. Wenigstens stank es hier unten nicht mehr, es roch nur abgestanden und dreckig war es auch nicht so sehr. Die Zeit hatte alle Spuren beseitigt. Fast alle. Erstaunt bemerkte Sally, dass eine der Wände über und

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