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Deadline 24

Deadline 24

Titel: Deadline 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A John
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sollen«, fügte sie traurig hinzu.
    »Das ist doch klar«, bestimmte Caleb in einem Ton, der keinen Widerspruch dulden sollte. »Nachher, wenn es dunkel ist, macht ihr Mädchen euch auf den Heimweg. Ihr habt doch noch zwei Schweber, oder?«
    »Auf keinen Fall«, widersprachen Sally und Monnia wie aus einem Mund.
    »Ihr habt sie nicht mehr?«, fragte Caleb verwirrt.
    »Doch«, sagte Sally, »glaub ich jedenfalls.« Wenn niemand sie weggenommen hatte, lagen die Schweber immer noch am Rand des großen Platzes, vermutlich hatten sie sich bis zum Abend auch aufgeladen, und vermutlich würde es kein großes Problem sein, zu dritt auf zwei Schwebern zu fliegen. Carlita könnte abwechselnd mal bei Sally, mal bei Monnia huckepack aufsitzen, aber …
    »Nein!«, erklärten beide sehr bestimmt.
    »Wegen Paul«, fragte Caleb, »weil ihr ihn nicht allein seinem Schicksal überlassen wollt? Aber versteht ihr denn nicht«, rief er dann, »dass ihr ihm nicht helfen könnt? Helft euch selbst und euren Familien. Die werden sich furchtbare Sorgen um euch machen. Denk doch an deine Mutter, Sally, an deinen Großvater!«
    Das hätte er nicht zu sagen brauchen, Sally dachte unentwegt an die beiden. Sie wusste genau, was jetzt, in diesem Augenblick, bei ihr zu Hause los war, sie konnte Großvaters und Mutters Kummer bis hierher spüren. Aber sie wusste auch, dass sie noch nicht nach Hause zurückkehren würde, nicht heute Nacht. Nicht heute, nicht morgen, nicht so.
    »Schau, Sally …«, versuchte Caleb es wieder.
    »Selbst wenn wir wollten, könnten wir nicht heim«, unterbrach sie ihn. »Ich habe meine Karten und meinen Kompass nicht mehr, die Lords haben mir alles weggenommen. Ich würde unseren Kurs nicht bestimmen können, wir würden uns hoffnungslos im Ödland verirren.«
    »Oh«, sagte Caleb und schwieg.
    Es war spät geworden, Mittag schon vorüber. Alle waren müde und beschlossen, etwas zu schlafen. Josie überließ den drei Mädchen ihre Decke und krabbelte zu Sausalito. Sally, Monnia und Carlita kuschelten sich zu dritt in ein Eckchen. Carlita war fast sofort eingeschlafen, die beiden anderen hatten nicht so viel Glück. Monnia weinte. Sie weinte leise, aber Sally fühlte, wie der Körper ihrer Freundin vor unterdrücktem Schluchzen zitterte. Langsam wurde das Beben weniger, und tiefe Atemzüge zeigten, dass Monnia wenigstens für kurze Zeit ihrem Kummer entronnen war. Hoffentlich träumt sie gut, dachte Sally. Sie selbst konnte nicht schlafen, nicht weinen und nicht schlafen. Vorsichtig, um die anderen nicht zu wecken, setzte sie sich auf. Atemgeräusche, vermischt mit einzelnen Schnarchern, schwebten durch den Raum, er war sehr dunkel. Nur dicht an der Barrikade, wo Caleb die erste Wache übernommen hatte, brannte ein Licht. Er saß zusammengekauert da und wirkte, als sei er ebenfalls eingeschlafen, doch schon das winzige Geräusch, das Sally verursachte, ließ ihn aufhorchen. Er sah zu ihr herüber, lächelte und winkte ihr zu. Erstaunt stellte sie fest, dass sie fast so etwas wie Freude empfand oder eher die Erinnerung an Freude. Leise krabbelte sie aus ihrem Lager, setzte sich zu ihm.
    »Kannst du nicht schlafen?«, fragte er flüsternd. »Komm, lehn dich an mich!«
    Sally ließ den Kopf auf seine Schulter sinken und er legte den Arm um sie. Sie dachte daran, wie sie sich genau diese Situation erträumt hatte und wie es nun in Wirklichkeit gekommen war.
    »Ich habe noch nie ein Mädchen wie dich getroffen«, raunte Caleb. »Du hast so sehr geweint, als dein Großvater dir den Geburtstag verdorben hat. Und nun weinst du überhaupt nicht.«
    »Ich bin erwachsen geworden«, erwiderte Sally.
    »Auch Erwachsene weinen.«
    »Wir Haydens nicht. Wir halten durch, so lange wir müssen. Tränen machen schwach.«
    »Oh«, sagte Caleb nur. Schweigend hingen sie ihren Gedanken nach.
    »Wenn es irgendetwas gäbe«, begann Caleb nach einer Weile, »irgendwas, um Paul zu helfen, ich würde es tun. Ich würde alles tun.«
    »Ich weiß«, sagte Sally.
    »Aber«, fuhr er fort, »das Einzige, was man noch tun kann, ist …«
    »Nicht!«, bat sie. »Sprich nicht davon. Erzähl mir was Schönes! Erzähl mir vom Meer, ich habe es noch nie gesehen.«
    »Es ist wunderschön, unendlich. Überwältigend.« Sehnsucht klang in Calebs Stimme. »Die Mermaiden singen. Sie ziehen das Schiff durch die weißen Wellen, man fühlt sich so glücklich, so frei!«
    »Kann man überall hinfahren, um die ganze Welt?«
    »Man kann weit fahren, aber nur auf den

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