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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem Blick auf ihr Fahndungsfoto in der Akte. Eine kaltherzige Hexe, wie sie im Buche stand, aber auch zauberhaft schön, eine Frau, bekannt dafür, dass sie die Männer um den kleinen Finger wickelte. Bei der staatlichen Polizei, beim FBI und auch hier auf dem Revier waren Meldungen eingegangen, dass sie gesichtet worden war. Jedoch hatte keiner dieser »Hinweise« die Polizei auf die Spur einer Person geführt, die Marla Amhurst Cahill ähnelte.
    Paterno kratzte sich am Kinn. Irgendein Detective zerrte einen widerstrebenden Verdächtigen oder Zeugen zu einer Verhörzelle. Der Mann protestierte lautstark.
    Paterno nahm es kaum wahr, während er Marlas Akte studierte.
    Wo zum Kuckuck steckte sie?
    Wer war ihr Komplize?
    Die staatliche Polizei verfolgte diesen Aspekt der Ermittlungen, und Marlas Aufenthaltsort war, ehrlich gesagt, nicht Bestandteil seiner Arbeit. Ja, er war der Bulle, der sie eingebuchtet hatte, doch jetzt war sie das Problem anderer Leute.
    Abgesehen davon, dass ihre Schwiegermutter kurz nach Marlas Ausbruch umgebracht worden war.
    Paterno nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. Sodbrennen kündigte sich an. Er öffnete die zweite Schreibtischschublade, fand ein Röhrchen Magentabletten und spülte ein paar davon mit dem Kaffee herunter.
    »Haben Sie den Hund abgeliefert?«, fragte Janet.
    »Ich war froh, den Kläffer los zu sein.«
    »Sie ist süß.«
    »Quatsch.«
    Quinn war eine echte Tierfreundin. Sie liebte alle Tiere. Basta. Ob es nun zwei oder vier Beine hatte, einen Panzer, Pelz oder Federn, Schnabel, Schuppen oder Schwimmflossen, sie liebte jedes Tier. Sie ging sogar so weit, völlig auf Fleisch zu verzichten, und war Veganerin geworden, was furchtbar lästig war, wenn sie zusammen im Einsatz waren.
    »Möchte wetten, dass Cissy sich gefreut hat, sie zu sehen.« Quinns Augen hinter den Brillengläsern leuchteten auf. Sie hätte das verflixte Vieh wahrscheinlich liebend gern bei sich aufgenommen, um es ihrer wimmelnden Brut von fünf Katzen hinzuzufügen.
    Paterno schnaubte verächtlich.
    »O ja«, sagte Quinn und leerte ihren Becher. »Sie sind ja so ein harter Mann.«
    »Das ist nun mal meine Art«, sagte er. Sein Handy klingelte, und Quinn verabschiedete sich. Er machte sich ein paar Notizen, während er der frustrierten Stimme am anderen Ende der Leitung lauschte. Oscar Benowitz arbeitete bei der staatlichen Polizei Kaliforniens. Er war ein guter Freund, ein miserabler Pokerspieler und Spitzengolfer, und Oscar und er tauschten Informationen zwischen beiden Behörden aus, besonders, wenn sich Fälle überschnitten.
    »Ich hab gesehen, dass du angerufen hast«, sagte Oscar. »Ich dachte mir, dass es um Marla Cahill geht. Tja, ehrlich gesagt, wir haben absolut nichts. Unglaublich. Die Frau scheint sich tatsächlich in Luft aufgelöst zu haben.«
    »Jemand von draußen hat ihr geholfen.«
    »Das wissen wir auch«, brauste er auf und fügte dann hinzu: »Wir überprüfen sämtliche Anrufe und alle ihre Besucher. Ihre Zellengenossin behauptet, nichts zu wissen, und das Gleiche hören wir von allen anderen Insassinnen. Wir suchen immer noch, arbeiten eng mit der Haftanstalt zusammen, aber bisher haben wir nichts gefunden.«
    Paternos Blick wanderte zu der offenen Akte auf seinem Schreibtisch mit Marla Cahills Fahndungsfoto. Ihre vermaledeiten Augen schienen ihn anzustarren, herausfordernd, als ob sie sagen wollte: Mich kriegst du nie.
    »Singt vielleicht irgendwer in dem Knast, in dem sie zuerst eingesessen hat? In dem richtigen Gefängnis?«
    »Da ist sie schon ziemlich lange nicht mehr.«
    »Ich schätze, sie hat ihren Ausbruch über Jahre hinweg geplant.«
    Oscar wollte widersprechen, sagte dann jedoch nur: »Ich halte dich auf dem Laufenden.«
    Paterno legte auf und trank seinen Kaffee aus. Dass Marla keine Spuren hinterließ, überraschte ihn nicht. Er hatte den Verdacht, dass sie ihren Ausbruch von sehr langer Hand geplant hatte, und von Marla Cahill hatte er nichts anderes erwartet.

    »Ein Hund?«, sagte Tanya und wich einen Schritt zurück, als sie Coco sah. Sie war eine kleine, zerbrechlich wirkende Frau, doch die äußere Erscheinung täuschte, denn sie verbrachte viele Stunden mit Rudern in der Bucht oder ging joggen, um in Form zu bleiben. »Sie haben sich einen Hund angeschafft, obwohl Sie wissen, dass ich auf alle Tiere allergisch reagiere, Hunde eingeschlossen!«
    »Sie gehörte meiner Großmutter, und sie bleibt bei uns.«
    »Für immer?«, fragte Tanya und riss die braunen

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