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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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elektronischen Schlösser von Garage und Haupteingangstor sind alle funktionstüchtig.«
    »Mag sein, dass jemand den Code kennt. Sämtliche Angestellten müssen ja irgendwie ins Haus kommen. Das Gleiche gilt für Freunde und Handwerker. Ich prüfe das. Was sonst noch?«
    »Telefonregister sind angefordert. Die Autopsie ist in ein paar Tagen angesetzt, und das Labor führt die toxikologische Untersuchung durch.« Sie nahm einen Schluck und leckte sich ein bisschen Milchschaum von der Oberlippe. Bei jeder anderen Frau hätte es sexy gewirkt. In Quinns Fall nahm die männliche Seite von Paternos Gehirn es nicht einmal wahr. »Offenbar fehlt nichts. In ihrem Bad bewahrte sie ihren Schmuckkoffer auf, sieht alles ziemlich echt aus – Diamanten, Rubine, was immer Sie wollen –, und wir haben den Safe gefunden und öffnen lassen. Noch mehr Schmuck, ein bisschen Bargeld, und ich habe tatsächlich ein paar Versicherungspolicen und ihr Testament gefunden.«
    Paterno horchte interessiert auf, und im selben Moment begann irgendwo in der Abteilung ein Telefon zu läuten, und gleich um die Ecke spuckte ein Faxgerät Seite um Seite aus.
    »Hier und da kleinere Summen für Wohltätigkeitsvereine und loyale Angestellte, doch das Haupterbe fällt an drei Personen: an Cissy Cahill Holt, ihren Bruder und ihren Onkel.«
    »Die nach wie vor in Oregon leben. Sind nie fort gewesen. Ich habe es überprüft. Ich glaube, bisher kann Deborah Kraft als die Letzte gelten, die Eugenia lebend gesehen hat. Sonntags hat sie gewöhnlich frei, doch sie hat Eugenia zum Gottesdienst abgeholt. Danach hat sie Mrs. Cahill ins Haus begleitet und ihr angeboten, etwas zu essen zu machen, doch Eugenia wollte es nicht. Deborah behauptet, sie hätte Eugenia höchst lebendig im Wohnzimmer zurückgelassen.« Paterno lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schlürfte seinen heißen Kaffee.
    »Denken Sie, sie lügt?«
    Paterno zuckte die Achseln. »Ich meine, wir sollten sie persönlich vernehmen.«
    Janet nickte. »Veränderungen in festgefügten Tagesabläufen machen mich stutzig. Warum hat sie Deborah angerufen?«
    »Sie gehen beide in dieselbe Methodistenkirche, und gewöhnlich fährt Eugenia mit einer Freundin dorthin, der Witwe Marcia Mantello, aber Marcia war krank. Das muss ich noch prüfen.« Er trank noch einen Schluck Kaffee. Trotz der Erklärungen gefiel auch ihm Eugenias Abweichung von ihrer Routine nicht. »Und was ist mit den Versicherungspolicen?«
    »Ursprünglich waren dieselben drei Personen zu gleichen Teilen die Begünstigten – Cissy, ihr Bruder und ihr Onkel –, aber vor anderthalb Jahren, etwa zu der Zeit, als Cissy ihr Kind bekam, änderte Eugenia das. Nur Cissy und ihr Kind sind jetzt Begünstigte. Cissy bekommt eine Million, ihr Kind zwei.«
    »Millionen? So hoch war die alte Dame versichert?«, fragte Paterno und pfiff durch die Zähne.
    »Ja, wie es aussieht, wurden die Versicherungen vor etwa zehn Jahren abgeschlossen.«
    »Oh.« Paterno griff nach der vergilbten Akte Marla Cahills, schlug sie auf und suchte seine Notizen. »Mal sehen … Ja, jetzt kapiere ich’s. Cahill International steckte mal in der Klemme. Ich hätte nicht gedacht, dass die alte Dame davon wusste, aber mag sein, dass sie schlauer war, als wir es jetzt glauben. Vielleicht hat sie gemeint, dass der gesamte Familienbesitz futsch wäre, wenn sie mal den Löffel abgibt.« Er furchte die Stirn und versuchte, sein eigenes Gekritzel zu entziffern. »So wird’s gewesen sein. Sie war die Matriarchin der Familie, fühlte sich verantwortlich.«
    »Und dann, als die Firma wieder Oberwasser hatte und Cissy ihr den Enkel schenkte, änderte sie ihre Verfügung.«
    »Ob Mrs. Holt davon weiß?«, überlegte Paterno.
    »Egal. Der Besitz ist so viel wert, dass sie, falls sie raffgierig wäre und Geld brauchte, auch ohne die Versicherungen ein Vermögen erben würde.«
    Paterno trommelte mit den Fingern auf dem überladenen Schreibtisch. Er konnte sich Cissy nicht als Mörderin vorstellen. Er hatte schon mit einigen Angestellten gesprochen. Deborah Kraft und Elsa Johanssen, die beide wasserdichte Alibis vorweisen konnten, berichteten das Gleiche über den Familienzusammenhalt und über Cissys regelmäßige Sonntagsbesuche bei ihrer Großmutter. Er warf einen Blick auf die Namensliste, die Cissy ihm gegeben hatte, und runzelte die Stirn. Den Chauffeur und die beiden Hausmädchen hatte er noch nicht erreichen können.
    Und dann war da noch die Sache mit Marla Cahill, dachte er mit

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